Was sagt man denn dazu?
Erstmal nicht viel. Denn es gibt noch keine Abenteuerromane voll zu erzählen über Terrafyght - die Band aus den Niederlanden hat sich gerade mal erst Ende 2013 gegründet. Sie trafen sich, und der Gedanke, die musikalischen Vorlieben zusammenzuschmeißen und miteinander zu verquirlen, erschien sehr anregend. Die einen brachten mehr Rock, die anderen mehr Metal mit, heißt es. Man einigte sich darauf, am Ehesten in die Schublade 'Melodic Hard Rock' gestopft zu werden und will klingen wie ein Mix aus den Einflüssen Whitesnake, Tesla, Iron Maiden, Extreme, Riverdogs, Rush, Great White, Van Halen, Creed, Alter Bridge, Megadeth und Pantera. Aber dann sagen sie auch wieder: »Screw it, as long as it rocks!«
Es rockt. Wahre Aussage. Der instrumentale Opener "STS-50" startet per Countdown-Samples à la Raketenstart - das ist genauso wenig innovativ wie der Drive, den die Jungs dann aufziehen. Aber es klingt einfach cool und griffig. Man hört sehr schnell, dass Terrafyght mit zwei Gitarren bewaffnet sind. Das Stück ist geprägt von sehr melodischem Doppelgefrickel im Maiden-Style; die angehauenen Clean-Arpeggien erinnern an klassischste Queensrÿche. Es rumpelt ein wenig 80er-US-Metal mit.
Der erste Song, "Pavor Nocturnus", zündet eine weitere Stufe, um das Bild des Raketenstarts einfach mal beizubehalten: Es groovt, und das sehr ordentlich. Es klingt organisch, weiterhin mega-gitarrig, angenehm ungeschliffen und zeitlos. Der Gesang Chris Coenens ist 'echt' und unprätentiös; punktuell wird im Chor geshoutet. Es ist schlicht, es drückt und die Nackenmuskeln lockern sich unwillkürlich. So unspektakulär die Chose auch klingt, so frisch und easy geht sie ins Ohr.
"Backsliding" überrascht im Anschluss etwas. Die Nummer groovt slow, tief, fett und dreckig - der Chorus ist dann extrem melodisch. Hat ein bisschen was von tiefergelegtem Heavy Southern Rock. Black Stone Cherry lassen grüßen. Dann kommt ein B-Part; der ist wieder mehr Metal. Hübsche Mischung, die Herren! "Lost Pride" ist schließlich eine tendenziell proggigere Nummer mit behutsamen, abwechslungsreichem Aufbau inklusive einiger Wechsel und schönen rhythmischen Auffälligkeiten. Sobald sich das Teil entwickelt hat, erinnert es an Armored Saint; der Chorus ist dann melodischer Hard Rock à la Rainbow.
Schon lustig, was man da alles rein- und raushören kann, wenn man will. Kein Wunder, dass die Band selbst so viele Einflüsse angegeben hat. Und ich bin mir ganz sicher, dass viele beim Reinhören komplett andere Namen auf dem Zettel haben. Wenn es ihnen so geht wie mir, und unter den ganzen musikalischen Assoziationen keine einzige negative ist, dann sind und bleiben Terrafyght eine Kapelle, von denen wir uns auch gern ein komplettes Album ins Regal stellen werden, so denn eines kommt. Der Spaß an dem, was sie da machen, ist unüberhörbar. Was auch immer es genau sein mag. Aber ich halte es mit der Band und sage: 'Sch%$& drauf, solange es rockt!'
Line-up:
Chris Coenen (vocals, guitars)
Maurice Brouwers (bass)
Patrick Waltmans (guitars)
Joep Beckers (drums)
Tracklist |
01:STS-50 (1:58)
02:Pavor Nocturnus (3:21)
03:Backsliding (4:18)
04:Lost Pride (5:28)
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