Nun hat es also auch Tesla erwischt: Erschien das letzte reguläre Studio-Album "Into The Now" (2004) noch bei Sanctuary, haben die US-Hard Rocker mittlerweile beim italienischen Label Frontiers Records unterschrieben, wo sie sich bei Genre-Genossen, wie z.B. Dokken, in bester Gesellschaft befinden. Offenbar scheinen sich Frontiers mittlerweile sämtliche namhaften Hard Rock-Bands ins Boot holen zu wollen...
Aber solche Label-Politik soll uns hier gar nicht weiter tangieren, denn Jeff Keith, Frank Hannon & Co. hauen dieser Tage ihr überaus starkes, neues Werk "Forever More" raus, das stilistisch genau da anknüpft, wo "Into The Now" vor vier Jahren aufhörte - und eben bei Frontiers erscheint. Der Sound ist genau so fett wie damals, denn auch dieses Mal saß wieder Michael Rosen als Engineer mit im Boot. Riff-technisch haben die Herren allerdings stellenweise um einiges zugelegt, möchte ich meinen, denn so viele fette, tiefe, akzentuierte Gitarrenbreitseiten hat man eigentlich selten bei Tesla vernehmen dürfen.
Aber keine Bange, der typische Tesla-Vibe geht dadurch keinesfalls verloren, sondern der eigentlich zeitlose Hard Rock bekommt lediglich ein paar neue Facetten hinzu. So kommt es, dass der Titeltrack, der die Scheibe gebührend eröffnet, einer der schwermütigsten, nachdenklichsten Songs in der Bandgeschichte ist. Nach einem saucoolen Akustikgitarren-Intro baut sich Spannung auf, die sich dann in rhythmischen Strophen-Riffs entlädt, bevor die Hooklines des Refrains letztendlich direkt ins Ohr gehen. Dieser Song besticht gleich zu Anfang durch eine unglaubliche Vielschichtigkeit, die sich auch in akustischen Zwischenpassagen äußert, welche einen willkommenen Gegenpol zur allgemein heftigen Ausrichtung darstellen.
Und derlei Variation findet man häufig auf "Forever More". Natürlich hat man mit "I Wanna Live" oder "One Day At A Time" auch echte Ohrwurm-Rocker mit richtig großen Refrains im Programm, aber dann sind da wieder Riffs der Marke "All Of Me" oder "The Game", die einen quasi aus den Latschen hauen. Darüber hinaus gibt es lockere Halbballaden à la "Just In Case" oder "Fallin' Apart", die den Rock-Reigen schließlich perfekt machen. Tesla ist mit "Forever More" somit ein zeitloses Hardrock-Juwel gelungen, das die Band wunderbar repräsentiert.
Das ausgefeilte, packende Songwriting zieht sich durch die gesamte Scheibe, so dass man Lückenfüller und Blindgänger lange suchen kann. Der druckvolle Sound tut ein Übriges. Aber das alles war auch schon bei "Into The Now" nicht anders, so dass man es simpel, aber direkt mit folgendem Statement auf den Punkt bringen kann: Wer das letzte Studio-Werk liebte, der kommt auch an "Forever More" nicht vorbei! Denn das neue Album ist in seiner Gesamtheit sogar noch einen Tick besser als der zweifellos starke Vorgänger. Es sind nämlich gerade Songs wie "The First Time" und "PVT. Ledbetter", die echte musikalische Glanzlichter darstellen und so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen rauszukriegen sind. Und das ist irgendwie auch das Geile an Tesla - da denkt man nach der Hälfte der Spielzeit, es sei ja irgendwie alles gesagt, und dann schaffen es die Herren plötzlich, dass einem die Kinnlade doch noch mal so richtig runterklappt!
Also, Freunde des guten Hard Rock-Geschmacks, hier wird nicht lange gezögert, sondern einfach mal blind zugegriffen! Satisfaction guaranteed!
Line-up:
Jeff Keith (vocals)
Frank Hannon (guitar)
Brian Wheat (bass)
Troy Luccketta (drums)
Dave Rude (guitar)
Tracklist |
01:Forever More (5:04)
02:I Wanna Live (3:35)
03:One Day At A Time (3:12)
04:So What (3:40)
05:Just In Case (4:38)
06:Fallin' Apart (4:22)
07:Breakin' Free (5:03)
08:All Of Me (3:28)
09:The First Time (4:11)
10:PVT. Ledbetter (3:24)
11:In A Hole Again (5:26)
12:The Game (4:53)
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