Gut so, denn das haben sie mit ihrer frischen, wilden und höchst eingängigen Mucke auch gar nicht nötig. Der Opener "Momma's Gotta Secret" ist psychedelischer Pop/Rock der obersten Güte und erinnert sogar etwas an
The Kinks in den Sechzigern oder auch andere Helden der damaligen Zeit. Die Band spielt sehr gern mit Querverweisen, denn auch "You Get Me" verfügt über solche. Dieses Mal wurde ein ganz großer Schwung an Inspirationen von
Marc Bolan bzw.
T. Rex verarbeitet, ohne dass der Sound oder die Songs der Protagonisten dadurch einen negativen, oder schlimmer noch plagiativen Anstrich bekommen hätten.
Nein,
Them Vibes lieben ihre eigenen Favoriten aus der Vergangenheit und zollen ihnen Tribut, ohne dabei selbst das Gesicht zu verlieren. Und die machen das so gut, dass die vorliegende Scheibe schlichweg eine wahre Freude ist. Ein
Keith Richards-Gedächtnis-Riff gibt es bei "Hit'n'Run" auf die Ohren, während
Them Vibes es im Laufe des Songs auch noch schaffen, uns ein paar Prisen
The Black Crowes und sogar
AC/DC unter die Nasenflügel zu wedeln. Sehr cool!
Etwas runtergedrosselt wird das Tempo bei "I Kinda Like It", bei dem man schon taub sein muss, hörte man nicht auch die Liebe der Band zu
Led Zeppelin heraus. Schließlich ist da noch "Gone With The Wind", das noch einmal Einflüsse gleich mehrerer bereits genannter Bands in einen Topf wirft, wie ein Wirbelwind rumrührt, verzehrt, verdaut und wie ein Jungbrunnen wieder ausspuckt. Ich schreibe es aber gerne und ganz bewusst noch einmal: Die Inspirationsquellen von
Them Vibes sind allgegenwärtig und jederzeit greifbar, aber was die Band daraus gemacht hat, geht ab wie ein Zäpfchen und macht einen Höllenspaß! Gute Songs und klasse Hooklines, gebracht mit jeder Menge Adrenalin und dem ein oder anderen Psychedelic-Einschub.