Thunderboss
Thunderbolt Patterson With Ross The Boss
Thunderbolt Patterson With Ross The Boss Spielzeit: 32:33
Medium: CD
Label: Poptown Records, 2006
Stil: Hard Rock

Review vom 10.02.2007


János Wolfart
J.P. 'Thunderbolt' Patterson + Ross the Boss = Thunderboss, so lautet die Rechnung. Die Beiden sollten Fans der legendären Proto-Punk-Hard-Rocker The Dictators - und von deren Ableger, Manitoba's Wild Kingdom - als Drummer bzw. Gitarrist bekannt sein, den Metallern wird Ross The Boss als Gründer von Manowar ein Begriff sein. Der wahre Boss der Gruppe ist Thunderbolt, der alle 11 Stücke im Alleingang geschrieben und produziert hat. Als dritter im Bunde hilft noch C.J. Scioscia aus, der als Tourmanager der Dictators fungierte.
Erstaunlicherweise bringen die beiden Altrocker es fertig, sich von ihren übermächtigen Vorgängertruppen ein wenig zu emanziperen. Die Musik ist immer noch relativ einfach gestrickt, aber nach den Dictators (na ja, ein wenig schon) oder nach Manowar hört sich das nicht an, was aber nicht nur daran liegt, dass Thunderboss ohne Gesang auskommen. Ok, nicht ganz, The Fanwood Glee Club darf gleich im ersten Song ein paar punkige »Hey, Hey, Hey«-Schlachtrufe beisteuern und in einer der nächsten Nummern dann nochmal dazwischenbrüllen. Es hört sich wie »Che, Che, Che« an, der Titel 'Guevara' fehlt aber in der Tracklist. Mein lieber Herr Gesangsverein!
Vom Klassenkampf zur sportlichen Auseinandersetzung: Auf dem Cover des Digipacks ist niemand anders als Pattersons Großvater zu sehen, der sich als Profiwrestler betätigte. Hart geht es auch hier zu, denn die Grundlage der einzelnen Songs bilden wenig komplizierte Heavy-Riffs, die sowohl den Punk- als auch den Metal-Hintergrund der Akteure widerspiegeln. Das Plus dieser Platte sind eindeutig die Gitarrenleads von Ross The Boss (mit bürgerlichem Namen Ross Friedman), die ziemlich oft als Zwillinge auftauchen, an Thin Lizzy erinnernd. Kein Zufall, denn Ross The Boss und Thunderbolt waren auch schon mal als Lizzy-Tribute in Spanien unterwegs!
Der Höhepunkt der Platte ist eindeutig "R/T" (hmm, ein Geheimcode für RockTimes?), der sogar mit zwei unterschiedlichen Twin-Leads-Figuren aufwarten kann. Darüber hinaus kommt zweimal die Mundharmonika zum Einsatz, was einen an selige Pubrock-Tage á la Dr. Feelgood gemahnt. Eine kleine Hommage an den Instrumental-Rock der Sechziger ist das nette Zwischenspiel in "Thunderbolt Theme". "Goddess Of This Place" bietet sogar ein paar fusionartige bzw. proggige Keyboardläufe, aber das bleibt die Ausnahme. Mit "King Of The Road" und "Olé" - hier erneut The Fanwood Glee Club mit 'Vocals' - kriegen sie wieder die Kurve zum guten alten Rock'n'Roll - Boogieee!!!
Trotz der Kürze haben wir es mit einem überdurchschnittlichen Hard Rock-Album zu tun, dessen herausragender Akteur eindeutig der geniale Gitarrist Ross The Boss ist, der hier das ein oder andere Mal zeigt, wo der berühmte Hammer hängt. Wer auch ohne Gesang auskommt, sollte ein Ohr riskieren.
Eine CD zum Abrocken!
Line-up:
J.P. 'Thunderbolt' Patterson (drums, percussion, guitar, bass, keyboards, harmonica)
Ross the Boss (lead guitar)
C.J. Scioscia (guitar, bass, keyboards)
The Fanwood Glee Club (background vocals)
Tracklist
01:Hey
02:Fast Or Finish
03:R/T
04:The Crube Train
05:Thunderbolt Theme
06:Katie Free
07:Goddess Of This Place
08:King Of The Road
09:Olé
010:The Box (Parts I & II)
011:283
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