Die auch mittlerweile schon zwanzig Jährchen auf dem Buckel tragenden brasilianischen Deathrasher von
Torture Squad beglücken den Underground seit über 10 Jahren in regelmäßigen Abständen mit einem neuen Album und jede mir seit "Pandemonium" (2003) bekannte Scheibe beinhaltet ein astrein dargebotenes Gemetzel auf höchstem Niveau in der Schnittmenge von technisch versiertem Death- und räudigem Thrash Metal. Auch gelegentlich eingesetzte Black Metal-Knüppelparts waren schon immer vorhanden, womit bereits an dieser Stelle Extreme Metal-Fans mit den Öhrchen schlackern dürften!
So ist es auch mit dem aktuellen Werk "Aequilibrium", das zwar qualitativ (sowohl vom Cover als auch von der Musik her betrachtet) um ein Minimum gegenüber dem stark Thrash-lastigen Vorgängeralbum
Hellbound abfällt, dennoch mit seinen dieses Mal eher etwas Riff-betonteren Parts dem Gesamtbild der vier brasilianischen Vollblutmetaller ebenso gut zu Gesicht steht. Man höre als kleine Referenz nur mal den Groove-Hammer und Opener "Generation Dead" oder das brutale "The Spirit Never Dies"!
Als einen der deutlich erkennbaren Einflüsse könnte man
Sepultura zu "Arise"-Zeiten herauspicken, aber
Torture Squad haben einen dermaßen einzigartigen Sound, der auch gerade durch den Gesang von Sympathikus
Vitor Rodriques eine eigene, schmackhafte Note verliehen bekommt. Selten habe ich zuvor einen Sänger gehört, der in einem Atemzug von tiefstem Gegrowle in höchstes Black Metal-ähnliches Gekreische umschalten kann, ohne seine Stimme gekünstelt oder abgehackt klingen zu lassen.
Die insgesamt neun Tracks der Normalversion überzeugen fast ohne Einschränkungen, lediglich das Outro "Last Tune Blues", das mit einer Akustikklampfe beginnt, um nach nur 30 Sekunden mit einem Gitarren- und Drum-Knall abrupt zu enden, finde ich etwas bescheuert. Naja, haben sich die Kerle bestimmt als kleinen Gag gedacht! Als Bonus gibt es eine sogar besser als bei der Originalversion gezockte Neuaufnahme vom Titeltrack der 2001 erschienenen Scheibe "The Unholy Spell".
Metal-Fans, die es also gerne ein wenig brutaler mögen, können ohne schlechtes Gewissen, sich einen Rohrkrepierer in den Schrank zu stellen, zugreifen. Am besten gleich noch den restlichen Backkatalog dazu, sofern noch nicht geschehen!
Schade, dass die geplante Tour im Juli/August aufgrund finanzieller Probleme nicht stattfinden konnte, aber hoffen wir nun auf bald stattfindende Ersatzgigs. Wenn ihr fleißig dieses Album kauft, sind die Kassen der Band sicherlich bald wieder zum Bersten gefüllt und der nächste Flieger von Sao Paulo (ihrer Heimat) nach Frankfurt ist mit
Vitor und seiner Horde besetzt! Haltet euch ran!