In ihrer kanadischen Heimat konnte Tracenine schon einige Preise abgreifen und wie zu lesen ist, entging dem Quartett 2008 ein Million-Deal mit einem amerikanischen Label...
Kämpfernaturen, wie sie nun einmal sind, hat man sich nicht unterkriegen lassen und gründete kurzerhand eine eigene Plattenfirma mit Management und Booking.
Gesagt, getan, nun ist ihr Album "Breaking Silence" auch in unseren Breitengraden erhältlich und nach dem ersten europäischen Auftritt beim Sweden Rock Festival 2009 soll der Longplayer hier für Furore sorgen.
Die beiden Gitarristen Adrain C. Blaney sowie Matt Rahn legen eine verdammt metallische Legierung auf die Saiten ihrer Arbeitsgeräte.
Damit kann man in den ersten beiden Songs stante pede punkten. Ohne Umschweife wird ebenfalls deutlich, dass es Tracenine darüber hinaus um Melodien geht. Ein diesbezüglich deutliches Zeichen wird bereits im Opener gesetzt. Wie in "Betrayed" ziehen sich zur Auflockerung sehr unterschiedliche Sound-Spielereien als roter Faden durch die dreizehn Songs, die selten vier Minuten überschreiten.
Wer problemlos abbangen möchte, ist mit dieser CD genau am richtigen Drücker.
Der erste Track ist schon ein Türöffner für die weiteren Songs. Der hat Schmackes und richtig starke Riffs. Die Kollektivität der Rhythmus- und Leadgitarre ist gut und mit der Melodie hatten wir es ja schon.
"Spare Your Soul" haut in die gleiche Kerbe, auch wenn im gesamten Gitarren-Arrangement etwas freundlicher angelegt. Dennoch ist die Nummer nicht mit einem Gedächtnis-Enterhaken ausgestattet, denn nach dem Durchhören ist die Komposition nur eine von vielen.
Eine ganze Portion mehr an Verve bietet da schon "Ready To Roll".
Irgendwie hat man diesen Song mit einem Magneten für Ohren und Hirn ausgestattet. Das gefällt jetzt richtig!
Einen echten Cut vollführt die Band mit "Open Up Your Eyes". Die akustische Gitarre wurde geschultert und sie zieht unterhalb der E-Gitarren-Gürtellinie ihre Kreise. Heftig ist letztgenanntes Instrument am Werkeln, allerdings schiebt man immer wieder ruhigere Phasen ein, die den Track im Ganzen zu einer sogenannten Power-Ballade werden lassen. Sehr gut gemacht, Tracenine!
Wieder Stakkato-Gitarre, abermals diese Wendungen zwischen hart und sanft, einige Stimmen sind im Hintergrund zu vernehmen und der Melodie-Part ist derweil fester Bestandteil des Tracenine-Sounds geworden. Metallische Härte trifft auf eine groovende Hintermannschaft. Das, was Rob Weir (drums) und der Bassist Dennis Napper hier liefern, ist klasse. Mit einigen Klang-Beilagen ist "St. Luciferlike" ein richtiger Hinhörer.
Darf man denn jetzt eine echte Ballade erwarten?
Zumindest geht "Dead Inside" so los und die Vier lassen es nun wirklich gemächlicher angehen. Den Härtegrad hat man etwas rausgenommen und so hält die Gruppe den Ball flacher.
Für "Burning Bed" wird bereits Bekanntes aufgewärmt und auch "Before I Awake" ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Die Backing Vocals und die verträumte Gitarre sind hervorzuheben.
Genau dieses Sechssaiter-Strickmuster findet sich phasenweise auch in "Let Me Go" und spätestens nach "Freeball" fragt sich der Konsument, warum man nicht mehr Augenmerk auf Vielfalt gelegt hat. Da zieht den Track ein knapper 'psychedelischer' Teil auch nicht mehr aus der Pfütze.
"Eye For An Eye" hat man vorher schon erleben dürfen und zum endgültigen Abschluss serviert Tracenine eine echte akustische Ballade, die ganz ohne Drums auskommt. Toller Gesang, inklusive Chor... das hat was. So etwas hätte nicht eine Einzeltat bleiben sollen.
Mit einigen Highlights verweilt Tracenines "Breaking Silence" im oberen Durchschnitt. Der Gesang stimmt, die Melodien und Arrangements ebenfalls. Man sollte die metallischen Riffings einem Überdenken unterziehen und diesbezüglich mehr Abwechslung walten lassen.
Line-up:
Matt Rahn (vocals, guitar)
Adrian C. Blaney (lead guitar, backing vocals)
Dennis Napper (bass, backing vocals)
Rob Weir (drums, backing vocals)
Tracklist |
01:Betrayed (3:36)
02:Spare Your Soul (4:10)
03:Ready To Roll (3:17)
04:Open Up Your Eyes (3:23)
05:Blown Away (3:34)
06:St. Luciferlike (3:42)
07:Dead Inside (4:06)
08:Burning Bed (3:48)
09:Before I Awake (3:40)
10:Let Me Go (3:26)
11:Freeball (3:46)
12:Eye For An Eye (4:05)
13:Unleash My Soul (3:57)
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Externe Links:
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