Transatlantic / Building The Bridge
Live In America
Building The Bridge Spielzeit: ca. 240:00
Medium: DVD
Technik:
Region: free, NTSC
Stereo
Label: Radiant Records, 2006
Building The Bridge:
2 Stunden Dokumentation über das Einspielen des gleichnamigen Albums
Live In America:
Recorded in Philadelphia, Juni 2000

Stil: Retro-Prog

Review vom 24.10.2006


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Für Proggies sollte dies die Überformation schlechthin werden. Vier der namhaftesten Bands aus der Progszene geben sich bei dem Projekt Transatlantic ein Stelldichein. Und dadurch ist garantiert, dass zumindest immer einer der Mitstreiter mit einem aktuellen Projekt in aller Munde ist. Auch stilistisch kann dies einen sehr interessanten Mix geben. Wir wissen nur zu gut, dass Mike Portnoy im Bereich des progressiven Metals fast schon Kultstatus besitzt. Wir haben erst kürzlich über das neue Machwerk von Dream Theater mit dem Titel Score berichtet. Auch wenn Marillion vielleicht gerade mal wieder von den Fans Geld einsammelt, um ein neues Album einspielen zu können (Anmerkung: Es handelt sich hierbei um reine Spekulation), so hat Pete Trawavas uns zusammen mit John Mitchell und Kino ein sauberes Scheibchen hingelegt. Und von den Flower Kings gab es erst jetzt eine nette DVD-Veröffentlichung rund um das "paradoxe Hotel". Tja, und der gute alte Neal Morse grast zwischendrin mal eben die Kirchen ab, um dort seinen religiösen Gedanken freien Lauf zu lassen. Also, ihr merkt schon, die ganze Kiste ist sehr verwoben.
Auf dieser DVD gibt es jetzt gut 4 Stunden Transatlantic. In Anlehnung an das im Jahr 2002 erschienene Album "Bridge Across Forever" muss der Fan hier schon etwas Geduld mitbringen. 2 Stunden lang können wir im Nachgang dabei sein, wie sich Transatlantic in die Räumlichkeiten in Nashville/Tennessee zurückzogen, um ihren musikalischen Ergüssen freien Lauf zu lassen. Ein geradezu übermäßig gut gelaunter Mike Portnoy ist dabei sehr unterhaltsam. Und der kann sogar dem ansonsten sehr, sehr ruhigen Roine Stolt hin und wieder zumindest ein kleines Lächeln abringen. Die meisten Aufnahmen stammen aus der Digi Cam und geben dem Interessierten detailliert Aufschluss über den Ablauf der Produktion des zweiten Albums von Transatlantic.
"Live In America" ist die bildliche Darstellung des im Jahr 2001 veröffentlichten Outputs. Das Konzert wurde im Juni 2000 in Philadelphia aufgezeichnet und hat eine Bildqualität, die 'so lala' ist. Nicht unbedingt von irgendwelchen Streifen durchzogen, aber es war hier auch nicht die oberste Prämisse, jeden einzelnen Musiker besonders gut in Szene zu setzen. Die Frage ist natürlich, ob dies bei dieser Art von Musik auch unbedingt erforderlich ist. Nun gut, das ist feinster Retro-Prog, der sich natürlich in seiner Art und Weise an die guten Zeiten von Spock's Beard anlehnt. Da ist der Einfluss von Neal Morse ja auch viel zu groß. Interessanterweise werden hier Cover angeboten. Ob es die nun braucht? Keine Ahnung. Es ist auf alle Fälle sehr lohnenswert, mal in "Honky Tonk Woman" reinzusehen. Und die ganz großen Nummern der legendären Genesis brauchen keine Cover mehr. Das macht jede gute und imitierende Prog-Band sowieso im Leben mindestens einmal, und ansonsten fehlt selbst diesen großen Strategen, wie sie hier auf der Bühne stehen, dazu das notwendige Feingefühl. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck. Und dann lassen wir die Beatles ganz einfach mal die Beatles sein.
Inzwischen dürfte es nun wirklich kaum noch Material von Transatlantic geben, welches noch nicht in irgendeiner Art und Weise veröffentlicht wurde. Die Hardcore-Fans haben eh alles von diesen bekanntlich großartigen Musikern. Zum Reinschnuppern ist diese DVD wiederum nicht geeignet. Wer die Alben in seinem Besitz hat, der braucht das nicht. Um einen entspannten DVD-Abend mit großartiger progressiver Musik zu erleben, da hält der Markt inzwischen schon etwas Besseres parat. Zum Beispiel die bereits angesprochene "Score" von DT.
Fazit: Nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes! Und vielleicht gibt es ja doch noch eine Wiederbelebung dieses Projektes, nach dem man 2002 das Ende verkündet hatte. Mal sehen, was die Zeit bringt.
Line-up:
Neal Morse (vocals, keyboards)
Roine Stolt (guitars)
Mike Portnoy (drums)
Pete Trewavas (bass)
Tracklist
01:All Of The Above
02:Mystery Train
Magical Mystery Tour
Strawberry Fields Forever
03:We All Need Some Light
04:Honky Tonk Woman
05:Watcher Of The Skies / Firth Of Fifth
06:My New World

07:Medley:
There is More To The World
Go The Way You Go
The Great Escape
Finally Free
She's So Heavy

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