"Boogie From Hell" ist jetzt nun schon das fünfte Album der Schweden-Jungs. Aber ehrlich, das erste, das ich bewusst wahrnehme. Irgendwie sind die anderen Alben in der brutalen Veröffentlichungsflut der letzten Jahre an mir vorbeigegangen.
Dann frage ich mich doch mal so: Hab ich was verpasst??? Jein.
Denn einerseits ist der "Boogie From Hell" ja schon 'ne coole Sau. Andererseits gibt's solch ähnliche Mucke aus Skandinavien schon ziemlich oft. Also werde ich mal alles an Plus und Minus dieser Scheibe in die Waagschalen werfen. Schauen wir mal, was bei rauskommt……….
Auf der Habenseite steht zu allererst mal 'ne richtig fette Produktion. Ausgewogen, nicht zu sauber, mit ordentlich Eiern, richtigem Punch eben. Mucker, die ihre Instrumente gut beherrschen, genug Ideen haben und diese auch umzusetzen wissen. Ein talentierter Sänger, der auch schon in anderen Combos die Stimmbänder schwingt. Auch in anderen Stilrichtungen wie Neo-Thrash der Marke Icon In Me oder Fear Factory (hier allerdings nur live). Sein Hauptbetätigungsfeld ist aber der Groove Metal. So auch hier. Das Danzig/ Ian Astbury-artige Timbre steht Tony Julien Jelencovich gut zu Gesicht. Obwohl auch mal richtig geshoutet wird, bleibt es die meiste Zeit melodiös, ganz wie bei den großen Vorbildern.
Der Groove ist auch nicht von schlechten Eltern. Das haben sie definitiv drauf.
Nur kommt - und jetzt werden mal die Minuspunkte beleuchtet - einem irgendwie alles bekannt vor. Jaja, was völlig Neues wird wohl kein Musiker mehr erfinden, aber leider hat man immer wieder, trotz des geilen Grooves und der insgesamt lockeren Atmosphäre, das Gefühl, etliche Parts und Riffs von anderen Bands zu erkennen. Sicher machen das viele andere Bands ebenso, aber wenn es fast wie Stolpersteine wirkt, nervt mich das. Zumal das recht oft auf der Scheibe passiert und mir dadurch irgendwie der Hörgenuss verdorben wird, weil ich verdammt nochmal nicht weiß, wo dieses oder jenes Riff oder Melodie schon mal an meinen Lauschern vorbeigeflogen ist. Fuck, so was HASSE ich, wenn ich davon abgelenkt werde, zu überlegen woher!!!
So bleibt am Ende des Tages dennoch eine Scheibe, die zum passenden Anlass, wie das wochenendliche Besäufnis mit den Kumpels, der Grillabend oder das Abdonnern auf der Autobahn den passenden Soundtrack bietet. Schlecht ist das Ganze nicht, nur eben nix Neues in etwa wie ein Twix in der Raider-Verpackung, neue Optik - innen dasselbe……… oder so….
Ach so, wo ist eigentlich der Bonustrack der auf der Hülle aufgelistet ist??? Bei meiner Version (und mir liegt das Digipak vor) hört die ganze Chose beim elften Track "Doctor Demon" auf! Seeeeehr mysteriös………
Line-up:
Tony Julien Jelencovich (vocals, guitar)
Lars Häglund (bass)
Peter Hunyadi (lead guitar)
Mattias Starander (drums)
Tracklist |
01:Swing Satanic Swing
02:Blood Inn
03:Bitter Sand
04:Electric Wolf
05:Holy Motherfucker
06:Fight Back
07:Barabbas Venomous
08:Demon Apparatus
09:Hi-Octane Slave
10:Snake Infested Swamp
11:Doctor Demon
Bonus Track:
12:A Pork Named Jack |
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