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Tribal / I-Dentity
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Mensch, wie die Zeit vergeht! Corner Of A Circle ist zwar schon drei Jahre alt, aber liegt immer noch sehr gut im Ohr. Jetzt legt die Schweizer Combo Tribal mit "I-Dentity" nach. Bewährte Teams reißt man nicht auseinander... das Line-up ist beständig und für die Produktion, das Mixing und Mastering hat man die dreizehn Songs abermals in die Hände von Rolf Munkes (Empire, Majesty, Razorback) gegeben.
Schritt für Schritt entwickelt sich Tribal weiter nach vorne. Der Albumtitel "I-Dentity" (auch in dieser Form geschrieben) sieht das Quartett keineswegs in einer Identitätskrise, sondern zeigt, wie sehr sich die Combo mit einer eigenen Persönlichkeit auszeichnet. Der Vierer kann rocken und lässt in den balladesken Momenten keine Träne aus. Für einen Track löst man sich von den englischen Texten und Greg Bächi singt in deutscher Sprache. Dieses Unternehmen ist von Erfolg gekrönt. Mit ruhigen Phasen versehen lässt Mark Rossi Rock-Riffs erster Güte los und nicht nur hier ist es die Rhythmusfraktion, die für einen fundamental wichtigen Rückhalt sorgt. Urs Müller (Bass) sowie Schlagzeuger Andy Gantenbein überzeugen durch differenziertes Spiel.
Wenn die CD in Rotation versetzt wird, passiert zunächst nichts. Aus der absoluten Stille entwickelt sich zuerst etwas bedrohlich Klingendes und dann zersägt ein fulminantes Rossi-Riffing die Luft. Schwer hängen die Gitarrentöne bei deftigem Groove in der Luft. Die Bächi-Vocals werden ab und an mit verfremdenden Effekten versehen und der Refrain animiert den Hörer schnell zum Mitsingen. 'Schnell' ist auch das Stichwort für das E-Gitarrensolo. Der Opener geht mit durchaus härteren Rock-Aspekten schon einmal sehr ab. Beim Titeltrack "My Identity" legt Rossi sein Arbeitsgerät phasenweise tiefer und gibt der Nummer einen dunkel-metallischen Touch. Toll!
»There it is dark
We are the light The more we need to shine Cause it is all in a silken thread« Diese Zeilen sind auf der letzten Seite des gut gestalteten Booklets abgedruckt und damit für Tribal wohl eine zentrale Aussage. Überhaupt kann man die Textinhalte nur loben. Nicht nur musikalisch hat die Band etwas zu vermelden. "On A Silken Thread" ist luftig-freundlicher arrangiert und macht richtig Spaß. Textlich ein Muntermacher ist "Die Kraft ist in dir", eine herrliche Ballade, in der auch hymnische Elemente vorkommen. Da sieht man förmlich schon die unzählbaren Feuerzeugflammen im Zuschauerraum. Mit "Believe" hat man einen weiteren langsam angelegten Track im Köcher. Von einer akustischen Gitarre unterlegt tauchen hier auch Streicherklänge auf.
Tribal-Songs zeichnen sich ganz allgemein durch sehr gute Arrangements aus. Ruhige Phasen gleiten ungemein geschmeidig in rockende Parts und umgekehrt. Die Nummern pendeln zwischen einer gut verträglichen Dunkelheit und strahlend-hellen Lichtpunkten am Firmament. Mit psychedelischen Elementen erweitert man den musikalischen Horizont und Mark Rossi serviert uns einen kräftig-glühenden, bunten Gitarren-Blumenstrauß. Hier und da liefert man uns auch nach Keyboard klingende Sounds. Klasse!
"Past – Present – Future" ist der längste Song des Albums und rundet mit allem, was Tribal an Potenzial zu bieten hat, den insgesamt sehr guten Eindruck einer fast fünfundsechzigminütigen Rock-Parade ab. Mit "I-Dentity" können die Schweizer sehr zuversichtlich in die Zukunft schauen.
Line-up:
Greg Bächi (vocals) Mark Rossi (guitars) Urs Müller (bass) Andy Gantenbein (drums)
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