20 Jahre Trigon
Trigon Psychedelic Fusion Jam
1989 bis heute



Artikel vom 23.09.2009


Ulli Heiser
Trigonometrie - lange ist das her und Spaß gemacht hat's auch nicht. Nicht ganz so lange her, dafür aber mit viel Spaß: Trigon.
1989 war es, als die Karlsruher Band um die Brüder Rainer (Gitarre) und Stefan Lange (Bass) sowie Schlagzeuger Ralf Wochele das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Etwa neun Jahre früher begannen die drei Musiker im Jugendzentrum zusammen zu jammen, gründeten Straight und anschließend Sneak Preview. Letztgenannter Formation war kein Glück mit ihren Sängern beschieden, so dass man sich entschloss, fortan 'nur' Instrumentalmusik zu machen.
Ohne etwas von Sneak Preview zu kennen, will ich diese Entscheidung von meiner Warte aus begrüßen, denn mit Sänger wäre Trigons Musik 'anders'. Wer Trigon kennt, weiß was ich meine: Ein Sänger würde ablenken. Ablenken von der Musik des Trios, von ihren instrumentellen Reisen durch den Trigon-Kosmos aus Kraut, Jam, Psychedelic, Rock, Jazz, und Fusion. »Heavy Zen Jazz«, so nennen sie ihren Stil.
Ralf verließ die Band, um das zu werden, was die meisten Musiker anstreben: Er wollte berühmt werden. Und das klappte dann auch, denn er wechselte zu Fools Garden und bevor die nun Berühmtheit erlangten, gab es zwei Gigs, die Trigon und Fools Garden zusammen bestritten. Ralf spielte allerdings noch die erste Studioplatte, "Nova" (1990), mit ein. Es folgte Thomas Zimmer (Purple Haze und heute Journalist in Karlsruhe). Musikalisch zog es Thomas schließlich vor, die Band zu wechseln und es kam Kirk Erickson (Sneak Preview).
Kirk ist Amerikaner und 'nach seiner Dienstzeit' in Deutschland ging es zurück in die Staaten. Ihm auf den Trommlerhocker folgte Daniel Beckmann, mit dem das zweite Studioalbum, "Beschränkte Haftung", aufgenommen wurde. Daniel ist allerdings ein Powerdrummer, den es in härtere Gefilde zog, wo er seine Double Bass-Attacken krachen lassen konnte. 2003 schließlich war mit Tihomir Lozanovski der kongeniale dritte Mann für die Schießbude gefunden.
Live ist Trigon eine Offenbarung, was sich an der Teilnahme vieler Festivals eindeutig festmachen lässt: Art-Rock-Festival, ProgParade, Burg Herzberg, Zappanale oder auch international, wie z. B. beim. Baja Prog Festival in Baja California, México oder dem Festival Crescendo bei Bordeaux in Frankreich. Ein Höhepunkt war sicher die gemeinsame Tour mit Nektar im Jahr 2005.
Man muss aber nicht unbedingt zum Festivalbesucher mutieren, um die Band zu genießen, gibt es doch auch Futter für den heimischen Herd: Die Studioplatten "Nova" (1990), "Beschränkte Haftung" (2000), "Continuum" (2004), "Emergent" (2005), die Livescheiben "Herzberg 2002" und "Herzberg 2004" sowie oben erwähnte Live-CD von der "Zappanale". Daneben findet sich Output auf diversen Samplern, in Filmmusik und für die Shooter unter uns, ein Stück in "Quake III". Am besten mal auf der Bandpage nachschauen. Dort ist zu sehen, was erhältlich ist. Daneben gab es jede Menge Aufnahmen in kleiner Auflage, die mittlerweile vergriffen sind.
Wer die Band in diesem Jahr noch mal sehen und hören will, hat am 17. Oktober im Karlsruher Crazy Kong bei freiem Eintritt Gelegenheit. Ich bin mir sicher, zum 20-jährigen Jubiläum wird das Trio eine besonders starke Show abliefern. Danach wird sich die Band einer neuen Platte widmen.
RockTimes gratuliert ganz herzlich und freut sich bereits jetzt auf Neues der Band, oder, um es mit einem Trigon-Titel zu sagen:
»Coitus Trigonus Continuum«.
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