Nach dem Debüt "The Devil Rhythm" aus dem Jahr 2012 legen die nordirischen Rocker von Trucker Diablo nun mit "Songs Of Iron" ihr zweites Album vor. Gegründet wurde das Quartett bereits 2008. Mit stolzer Brust können die Angelsachsen auf eine beachtliche Anzahl von Konzerten, unter anderem als Support für Bands wie Thin Lizzy, Foo Fighters, Anthrax, Terrorvision oder Black Stone Cherry, zurückblicken. Das Gute dabei ist, dass sich die jahrelange Schufterei ganz offensichtlich gelohnt hat, wie man während der 14 neuen Songs feststellen darf.
Trucker Diablo spielen heißblütigen, fetzigen Rock mit jeder Menge Dreck unter den Fingernägeln. Richtig schön derbe geht es dabei zu und auch textlich wurde kein Blatt vor den Mund genommen, worauf bereits der 'Parental Advisory'-Sticker auf dem Cover hindeutet. Wie dem auch sei, diese Band rockt schweinegeil ab. Die beiden Gitarren machen mächtig Dampf, die sehr kräftige Röhre von Tom Harte ist »...nicht schön, sondern geil und laut!« und die Kollegen Harrison und Crawford lassen am Bass und Schlagzeug ebenfalls nichts anbrennen.
Und wenn dann so starke Songs wie beispielsweise "Year Of The Truck" oder "The Rebel" aus den Boxen hämmern, kann eigentlich gar nicht mehr viel schief gehen. Die Band zieht ihr Ding (schnörkelloser Rock mit fetzigen Soli und jeder Menge Power) vollkommen unbeirrt durch. Die Tracks werden mit jeder Menge Druck unters Volk gebracht, wobei Hard Rock hier ganz sicher die falsche Stilangabe wäre. Vielmehr hören sich die Briten im übertragenen Sinn - wenn man denn nun unbedingt Vergleiche suchen möchte - nach Truppen wie etwa Rose Tattoo, frühen Motörhead oder teilweise gar den Black Crowes an.
Die Frage warum sich Trucker Diablo mit ihren Gigs einen so guten Ruf erspielt haben, dürfte sich nach dem Genuss von "Songs Of Iron" eigentlich auch gar nicht mehr stellen. Zu kompromisslos geht es sogar auf den Studioeinspielungen zu, zu gut ist das Songwriting und zu authentisch kommen die Protagonisten rüber. Was mich darüber hinaus immer wieder in Entzückung versetzt, ist dieser hammergeile, warme, pumpende und treibende Bass-Sound von Glenn Harrison (deutlich zu hören u. a. bei "The Streets Run Red"), der alleine schon sein Geld wert ist.
Die beiden Gitarren harmonieren prächtig und Simon Haddock steuert ein ums andere Mal sehr effektive Soloausflüge bei, die den jeweiligen Tracks immer wieder die Krone aufsetzen. Mit "Maybe You're The One" ist tatsächlich auch noch eine Ballade am Start. Irgendwann geht's dann auch hier wieder ein bisschen heftiger zur Sache, aber wer sagt denn auch, dass sich ein langsameres Stück dieser Band nach Truppen wie Bon Jovi oder Aerosmith anhören muss? Neee, hier geht's wesentlich herzhafter und glaubhafter zur Sache, sodass das Rocker-Herz nach wie vor Gefallen daran findet.
Satte 63 Minuten (und ein bisschen dazu) bieten uns Trucker Diablo auf "Songs Of Iron", einer Platte, die auf allen Ebenen überzeugt und viel Lust auf Mehr macht. Wer erstmal anchecken will, dem würde ich "Year Of The Truck", "The Streets Run Red", "When's It Gonna Rain" oder "Rock Hallelujah" empfehlen. Aber Vorsicht, die Musik dieser Band ist ansteckend. Über Risiken und Nebenwirkungen befragt bitte euren vertrauensvollen Nervenarzt oder lokalen Spirituosenhändler!
Line-up:
Tom Harte (guitars, vocals)
Simon Haddock (guitars, vocals)
Glenn Harrison (bass)
Terry Crawford (drums)
Tracklist |
01:Red Light On
02:Year Of The Truck
03:The Rebel
04:Drive
05:Not So Superstar
06:The Streets Run Red
07:Lie To Me
08:Maybe You're The One
09:Bulldozer
10:Rock Hallelujah
11:Highway Radio
12:When's It Gonna Rain
13:Shame On You
14:I Wanna Party With You
|
|
Externe Links:
|