Ein weiterer Angehöriger aus dem Van Zant-Clan hält Einzug in den RockTimes-Künstler-Index. Jimmie ist der Cousin von Donnie, Johnny und Ronnie Van Zant. Klar, bei diesen Namen müssen Bands wie Lynyrd Skynyrd und 38 Special genannt werden.
"Feels Like Freedom" ist Jimmies viertes Album und den Kritikern, die ihm früher vorwarfen, aus seinem Namen Geld zu machen, zeigt er mit vorliegender Platte, wie er mit einer solchen Kritik umgeht und selbstredend darüber erhaben ist. Sein Tonträger-Werdegang begann mit "The Jimmie Van Zant Band" (1999). Danach wurde im Jahr 2000 "Southern Comfort" auf den Markt gebracht und "My Name Is Jimmie" folgte 2008.
Bedeutungsvolle Namen zieren das Line-up und unter dem Strich ist eine ganz starke Scheibe mit knackigen Southern-/Country Rock-Tracks herausgekommen. Knackig nicht nur deswegen, weil die Lieder kompakte Spielzeiten um die vier Minuten haben, sondern auch, weil die Mucke die Laune sehr gut anheizt.
Jimmie Van Zant singt prächtig, mit wechselnden Stimmungen und findet phasenweise Verstärkung durch die Background-Sängerin Christine Winslow (unter anderem Dolly Parton), die übrigens Kent Wells (Jerry Adams, Jimmy Fortune, Dolly Parton) bei der Produktion assistierte.
Mit gleich vier E-Gitarristen ist man in den Sound Kitchen Studios (Franklin, Tennessee) unterwegs gewesen, hat aber für den Keyboarder Gary Smith nicht nur genügend Platz im Aufnahmeraum gelassen, sondern auch in den Liedern. Seine Tastenbeiträge, manchmal auch auf Pianoklänge eingestellt, bilden ein klasse Fundament für Van Zants Musik. Kent Wells spielt auch die akustische Gitarre, die in keiner Weise eine Nebenrolle einnimmt.
"Feels Like Freedom" rockt trocken mit entspannten Zügeln und in den balladesken Momenten darf man auch einen Hang zum Hymnenhaften haben. Da kommt Winslows starke Stimme besonders zur Geltung. Die Songs pendeln ausgewogen zwischen den beiden bereits oben genannten Genres und die bestens arrangierten Nummern sorgen für tolle Stimmung vor den Lautsprechern. Klasse Breaks und Rhythmuswechsel prägen die Rocker. Wenn unterschiedliche Instrumente durch die Songs führen, dann darf bei infizierenden Grooves auch die Fußwippe aktiv sein.
Ein großes Lob muss man den Gitarristen aussprechen, denn die geben sich nicht nur einmal die Kante. Trotz der zeitlich ziemlich eng bemessenen Spielzeiten findet sich ausreichend Raum für hinlangende Soli. Es rifft an allen Ecken und diese Scheibe sollte man bei entsprechend hoher Lautstärke hören, damit die Nachbarn auch etwas davon haben. Allerdings sind es nicht nur die Sechssaiter, die auf Solopfaden unterwegs sind. Hier klimpert das Piano, heult die Steel Guitar, da das Banjo oder die klasse Harmonika von Jim Hoke.
Die Song-Abfolge ist sehr gut gewählt worden. Vollgas-Rocker wechseln sich mit Balladen und Midtempo-Krachern ab. Der Titelsong "Feels Like Freedom" wurde auch als Single ausgekoppelt und bei einer solchen musikalischen Qualität kann man Jimmie Van Zant nur die Daumen drücken, dass er damit Erfolg haben wird. "Come On Man" ist ganz großes Kino und ein Liedname wie "Southern Rock" spricht für sich.
Mit den elf auf dem "Feels Like Freedom"-Album vertretenen Kompositionen ist Jimmie Van Zant ein rundum hervorragendes Album gelungen. Sowohl die Genre-Mixtur, das hohe Niveau der Musiker als auch die perfekte Produktion machen das Album zu einer dicken Empfehlung.
Line-up:
Jimmie Van Zant (vocals)
Rob McNelly (electric guitar)
Dave Daniels Camarda (electric guitar)
Kent Wells (electric guitar)
Steve Hinson (electric guitar, steel guitar, background vocals)
Kent Wells (acoustic guitar, drum programming)
Gary Smith (keyboards)
Glen Duncan (fiddle)
Rob Hajacos (fiddle)
Jim Hoke (harmonica)
Glen Duncan (banjo)
Mike Brignardello (bass)
Nick Buda (drums, percussion)
Christine Winslow (background vocals)
Tracklist |
01:Chasing Shadows (3:44)
02:Ain't Quite Mary Jane (3:22)
03:Wildest Branch (3:27)
04:When You Gonna Learn (3:38)
05:Feels Like Freedom (4:20)
06:That'll Take You Back (3:48)
07:Southern Rock (3:10)
08:Unfinished Life (3:41)
09:Runaway Train (3:32)
10:Come On Man (4:26)
11:Stronger Stuff (3:57)
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