Robert Vincent / Life In Easy Steps
Life In Easy Steps Spielzeit: 43:32 (CD 1), 13:40 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: Demon Blue Records, 2013
Stil: Americana

Review vom 13.02.2013


Markus Kerren
Und wieder ein Debütalbum! Dieses Mal von dem aus Liverpool stammenden Engländer Robert Vincent. Wie so viele seiner Kollegen, die kein (mehr oder weniger) starkes Label im Rücken haben, hat es auch ihn etwa ein Jahr gekostet, diese Geschichte endlich abzuschließen. Denn wenn man sich auch nicht an die immer mehr kursierende Crowdfunding-Geschichte ranhängen will, kann man auch immer nur dann wieder zurück ins Studio gehen, wenn ein paar hart erarbeitete Flocken durch Gigs oder andere Arbeiten reingekommen sind.
Wirklich überrascht war ich nach den ersten Durchläufen der Scheibe, dass Vincent - vor allem wegen der Akzentuierung seiner Vocals - kein Amerikaner, sondern tatsächlich aus dem Norden Englands ist. Nachdem dieses Wissen eingekehrt war, waren dann allerdings doch deutliche, angelsächsische Charakteristiken (wie etwa bei "Riot's Cry") auszumachen. Und dennoch ist die Scheibe definitiv dem Americana-/Roots-Stil zuzuschreiben.
Bestimmend ist der erdige, warme Sound der Tracks, das gute Songwriting und der manchmal weniger, meistens aber doch sehr intensive Gesang des Protagonisten. Die Stücke definieren sich vor allem durch akustische Saiteninstrumente jeglicher Art und den guten Gesang von Vincent. Die Lyrics wirken sehr authentisch und ehrlich, was mit der Aussage Roberts »Ich habe immer versucht, den Leuten zu geben, was sie von mir wollten. Das habe ich so lange gemacht, bis es mir oben raus kam. Die Folge war eine hundertprozentige Kehrtwendung und das Witzige daran ist, dass je ehrlicher ich seither bin, desto mehr scheint mein Publikum es zu mögen!« auch vollkommen konform geht.
Diese Ehrlichkeit gipfelt dann in Songs wie etwa "Who Are You To Say", in denen er seine Seele praktisch bloßstellt, indem er - im genannten Track - einer anderen Person (offensichtlich einer Frau) Hochmut oder gar Arroganz vorwirft, nur weil sie ihn offensichtlich nicht zu mögen scheint. Ganz verstärkt in den Country-Sektor wird bei "The Passage" eingebogen, was aber erstens ganz stark gemacht ist und zum zweiten auch noch herrliche Abwechslung in die Scheibe bringt. Aber gerade bezüglich der Variabilität der Tempi sowie Arrangements auf dieser Platte braucht niemanden Bange zu sein, denn die ist hier sehr ausgeprägt vertreten.
In dieser ersten (limitierten) Auflage ist dann gar noch eine weitere CD mit vier zusätzlichen Stücken vertreten, die dem Originalalbum in nichts nachstehen. Sowohl das gute Songwriting wie auch die starke Einspielung (der gleichen Begleitmusiker) halten das Niveau ganz locker.
Definitv ein richtig starkes Debüt des Engländers, das hoffentlich auch die Beachtung erfahren wird, die es verdient. Und außerdem darf gehofft werden, den Barden nicht nur mal auf den Bühnen in unseren Landen zu erleben, sondern auch, dass es nicht wieder so lange dauern wird, bis das Nachfolgewerk vorliegt.
An Material mangelt es Robert Vincent ganz sicher nicht, denn wer mit 17 schon Vater wurde, der weiß - auch nur einen Funken Verantwortungsgefühl vorausgesetzt - von den Unebenheiten, aber auch den schönen Dingen des Lebens ein oder zwei Liedchen zu singen. Garantiert!
Line-up:
David Vincent (guitars, lead vocals)
Jim Kimberly (drums & percussion)
Danny Williams (double bass)
James Walbourne (slide & lead guitars, acoustic guitars, mandolin)
Vic Martin (Hammond organ)
Anna Corloran (piano, background vocals)
Pete Smith (background vocals)
Andrew Stewart-Buttle (fiddle)
Melvin Duffy (pedal steel guitar, banjo)
Bo Larson (strings - #11)
Matt Becker (guitars - CD 2 - #1,2)
Jevon Beaumont (double bass - CD 2 - #1,2)
Tracklist
CD 1:
01:Light Of The Stars
02:Burns (Like Cotton In The Fields)
03:Riot's Cry
04:Blue
05:Life In Easy Steps
06:Who Are You To Say
07:The Passage
08:Demons
09:Heaven Knows
10:My Pill
11:Second Chance
CD 2:
01:The Bomb
02:Denial
03:I'm Still Here
04:How Do You Sleep
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