Seit dem Einstieg des amerikanischen Leadgitarristen Vinnie Moore bei UFO ist es ruhig geworden bei den englischen Rockveteranen. Aber nur was Skandale und Streitigkeiten betrifft. Gab es früher fast monatlich Berichte über Differenzen zwischen Sänger Phil Mogg und dem damaligen Saitenquäler Michael Schenker, die oftmals sogar in Prügeleien auf offener Bühne ausarteten, so macht die Band in den letzten Jahren nur noch musikalisch auf sich aufmerksam.
Schon das letzte Studio-Album "You Are Here" aus dem Jahr 2004 ließ die UFO-Fans aufhorchen. Die Band hatte wieder zu alten Stärken zurück gefunden. Auch live konnten sie mit grundsoliden, aber sehr dynamischen und schwungvollen Konzerten überzeugen. (Nachzuvollziehen auf der Live CD/DVD "Showtime").
Und genau in diesem Sinne geht es auf dem neuesten Album "The Monkey Puzzle" weiter. UFO liefert hier ein rundherum gutes Werk ab, obwohl ein absoluter Knaller im Stile von "Doctor, Doctor" oder "Rock Bottom" fehlt. Dafür ist die Musik der Band etwas vielseitiger geworden. Slidegitarre und Harmonika sind bei einigen Songs angesagt und geben der CD eine teilweise etwas bluesige Prägung. Hauptsächlich aber geht es wieder druckvoll nach vorne. Vinnie Moore, der auch den größten Teil der neuen Stücke geschrieben hat (zwei Songs stammen aus der Feder von Paul Raymond), dreht hier richtig auf. Mal geht es fast in Doom-artige Gefilde ("Heavenly Body"), dann wieder steht der Boogie im Vordergrund, wie bei dem fetzenden "Some Other Guy". Mein Anspieltipp ist aber ohne Zweifel die Ballade "Who's Fooling Who", die wunderbar ruhig mit Akustikgitarre und zarter Orgel beginnt und seinen Höhepunkt mit einem richtig guten gefühlvollen Solo, ganz im Stil der alten Glanzzeiten mit Michael Schenker, an der Leadgitarre hat. Dieser Song könnte sich zu einer festen Größe im neuen Live-Programm der Band entwickeln.
Auch "Black And Blue" bringt ungewöhnliche Töne in das bewährte Soundbild von UFO, vereinigen sich hier doch die beiden Gitarren von Vinnie Moore und Paul Raymond zu fast Wishbone Ash artigen Double-Lead Klängen.
Herausragend auch einmal mehr die Stimme von Phil Mogg. Die über fünfunddreißig Jahre on stage scheinen ihm nicht das Geringste ausgemacht zu haben. Stark und ausdrucksvoll wie immer kommt er rüber und zeigt nicht die Spur einer Schwäche.
Ein weiterer positiver Aspekt an diesem Album scheint auch die Rückkehr von Ur- UFO Drummer Andy Parker in die Band zu sein. Bestimmt war sein zu Foreigner abgewanderter Vorgänger Jason Bonham kein schlechter Ersatz, aber die ideale Besetzung der Rhythmus Sektion von UFO ist und bleibt nun mal das Duo Andy Parker / Pete Way!
Line-up:
Phil Mogg: vocals
Pete Way: Bass
Andy Parker: Drums
Vinnie Moore: Guitars
Paul Raymond: Keyboards, Guitar, Backing Vocals
Michael Roth: Harmonica
Martina Frank: Backing Vocals
Kalle Bösel: Backing Vocals
Tracklist |
01:Hard Being Me
02:Heavenly Body
03:Some Other Guy
04:Who's Fooling Who
05:Black And Blue
06:Drink Too Much
07:World Cruise
08:Down By The River
09:Good Bye You
10:Rolling Man
11:Kingston Town
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