Universal Temple Of Divine Power / Hand Of God
Hand Of God Spielzeit: 39:51
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2008
Stil: Classic Rock

Review vom 08.12.2008


Markus Kerren
Yeah, baby, Detroit Rock City! Die Heimatstadt von unter anderem Ted Nugent, Iggy Pop & The Stooges und MC5, außerdem von Kiss durch deren 1975er Song gleichen Namens für immer in den Rock'n'Roll-Geschichtsbüchern verewigt, schickt sein nächstes viel versprechendes Pferd ins Rennen. Universal Temple Of Divine Power wurde von Gitarrist/Sänger Chuck Burns (Speedball, Skeemin' No Goods, Seduce) und den ehemaligen Kingsnakes-Mitgliedern Elliott Moses (lead vocals, guitars) und Chris Andrews (drums) gegründet. Addiert wurde Art McCauley am Bass.
Verschrieben hat sich die Truppe dem Classic Rock der frühen siebziger Jahre, der über eine druckvoll pumpende Rhythmusabteilung, wilde wie geile Gitarren, authentischen Gesang und einen superwarmen Sound verfügt. Da verschmilzt eine klasse Mischung aus Riff-Rock, Blues und souligem Gesang. Die Band macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass sie Gruppen wie
Humble Pie, Cactus, Grandfunk Railroad oder Mountain abgöttisch liebt und reproduziert den Sound ihrer Lieblinge auch ziemlich genau auf den Punkt.
Bereits der Opener "Move It On Over" zeigt, wo es auf "Hand Of God" langgeht. Das Gitarrenriff ist gefährlich nahe an das von "Stone Cold Fever" (Humble Pie) angelehnt und (hier muss ich dem Promo-Zettel Recht geben) man rechnet jeden Moment damit, dass der selige Steve Marriott mit seinem markanten Gesang über einen hereinfällt. Das passiert zwar nicht, aber die Vocals von Elliott Moses sind ebenfalls prägnant und wie gemacht für diese Art der Rock-Musik. Wenn natürlich auch nicht vergleichbar mit einer Ausnahme-Erscheinung wie Marriott.
Der Schlachtplan des ersten Songs wird auch für "Ride With The Devil" und "Shake Them Blues" beibehalten. Fetzige Gitarren-Riffs, das Donnerwetter von Bass und Drums und die heisere Stimme, die es dennoch versteht ein ums andere Mal mit einer coolen Gesangsmelodie um die Ecke zu kommen. Bei "The Man" wird es dann etwas ruhiger und gemütlicher. "Bite The Apple" ist ein Instrumental, bei dem sich fiebrige Parts mit schnellen und dann wieder introvertierten spielerisch abwechseln.
Dazwischen liegt mit "Cold Like The Winter" eines der besten Stücke des Albums. Sehr atmosphärisch gehalten, mit einem tollen Refrain versehen und in die Beine gehend kann der Track die volle Punktzahl für sich verbuchen. Aber Universal Temple Of Divine Power lassen nicht nach. Auch "Big Britches" ist ein Classic-Rocker der ganz feinen Art, der trotz aller Ecken und Kanten durch blitzsaubere Arbeit an den Instrumenten überzeugen kann. Sicherlich sind die Titel von "Power Of God" nicht unbedingt Radiofutter, aber dennoch muss ich mich immer wieder wundern, was für gute Bands da draußen rumlaufen, die anscheinend einfach keinen Plattenvertrag zu bekommen scheinen.
In einer bedrohlichen Stimmung beginnt "Get On Home", bis ein Riff im Stile eines jungen
Tony Iommi die Geschichte etwas entspannt. Überhaupt scheinen Black Sabbath bei diesem Song die Haupteinflussgeber gewesen zu sein, denn auch das Schlagzeug erinnert an einen Bill Ward in Höchstform. Den Schlusspunkt setzt der Titelsong der Scheibe. Boogie der fetzigen Sorte ist hier angesagt, mitreißend und schweißtreibend. Und wenn der Rundling dann ausläuft will man eigentlich direkt noch mal von vorne!
Mit "Hand Of God" ist Universal Temple Of Divine Power ein sehr starkes Debütalbum gelungen, an dem die Freunde der Rockmusik aus den frühen siebziger Jahren jede Menge Freude haben werden. Vielleicht nicht unbedingt für Ästhetiker geeignet, aber wer seinen Rock'n'Roll rau und ungeschliffen liebt, der ist hier genau an der richtigen Adresse! 7,5 von 10 RockTimes-Uhren gehen nach Detroit, Michigan.
Line-up:
Elliott Moses (guitars, vocals)
Chuck Burns (guitars, vocals)
Art McCauley (bass)
Chris Andrews (drums)
Tracklist
01:Move It On Over
02:Ride With The Devil
03:Shake Them Blues
04:The Man
05:Cold Like The Winter
06:Bite The Apple
07:Big Britches
08:Get On Home
09:Hand Of God
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