Im Oktober 1997 wurden Unlight von den beiden Gitarristen Blaspherion und Necron gegründet. Dazu kamen Basser Lord Azagthoth, der aber von Tartaros abgelöst wurde, Drummer Lord Stormer der gegen Lord Grond getauscht wurde und Keyboarder Hekate wurde erst durch Lamia ersetzt. Dann beschloss man 2004, ohne Keys weiterzumachen. Herren mit solch netten Pseudonymen machen natürlich, wie es sich gehört, Black Metal - was sonst? ☺
Beim Bandnamen dürften die Schweden Marduk bzw. deren Album "Those Of The Unlight" von 1993 Pate gestanden haben. Womit schon mal die musikalische Marschrichtung angedeutet ist: Mittelschneller Black Metal ohne Keyboards - zumindest auf der mir vorliegenden "Death Consecrates With Blood".
Mit Geklimper gab es die Jungs also nur auf den beiden Eigenproduktionen "Des Baphomets Rückkehr" (1999) und "The Nordic Stormbringer" (2003).
Danach unterschrieb man bei Heavy Horse Records - dort erschienen "Inferno" (2005) und "Eldest Born Of Hell" (2007). Nach zwei weiteren Veröffentlichungen (die Split-CD mit Nordafrost nicht mitgezählt) wechselten sie zu Massacre Records, um wieder ein Level höher zu kommen. Der Wille, die Band voran zu bringen zeigt sich auch bei den zahlreichen Live-Aktivitäten, wozu Shows mit u.a. Dark Funeral, Endstille, Belphegor, Ancient, Aeba, Dew Scented und Agathodaimon zählen.
Der Black Metal von Unlight ist eher mittel- als nordeuropäisch (skandinavisch), es gibt keinen ausufernden Bombast, ist aber auch kein Minimalismus-Sound mit total rumpeliger Produktion und die Stimme ist auch nicht extrem keifig. Das lichtscheue Gesindel aus Baden mischt BM mit Old School Thrash und Death Metal (Morbid Angel dürften den Finsterlingen nicht unbekannt sein).
Unlight ('Nicht-Licht' klingt tatsächlich irgendwie böser als 'dunkel') halten sich nicht mit Firlefanz auf, sondern legen ordentlich los und an der Produktion wurde auch nicht gespart, es gibt also ein fettes Brett. Es ist nicht übertrieben super-evil, aber auch nicht sanft und harmlos; zarte Seelen und Melodieliebhaber sollten also besser Abstand halten. Black Metaller dürfen sich angesprochen fühlen, auch Deather und Thrasher sollten mal ein Ohr riskieren. Die Chancen in diesen Kreisen neue Fans mit "Death Consecrates With Blood" zu gewinnen stehen nicht schlecht. Diejenigen, die man sich bereits mit den ausgiebigen Touren erspielt hat, sollten auf jeden Fall zugreifen, sie dürften nicht enttäuscht werden.
Was mir an der CD jedoch ein wenig fehlt, ist die Eigenständigkeit und Charakteristik. Natürlich erwarte ich von einer Black Metal-Band nicht unbedingt Eingängigkeit im Sinne von Hitpotential (obwohl Satyricon das fast schon hinbekommen haben), aber irgendwie etwas mehr hängen bleiben könnte schon und es sollte mehr Wiedererkennungswert haben... und wenn es ein Ohrenschmeichler wie Belphegors "Blutsturm Erotika" wäre, was den Kollegen aus Österreich eine Auflockerung ins Songmaterial brachte.
Wenn Unlight in diese Liga wollen, sollten sie doch noch etwas am Songwriting feilen, mehr Abwechslung und eine eigene Note einbauen. Wobei "Death Consecrates With Blood" schon kein schlechter Schritt dorthin ist und hier durchaus ordentlich gerifft, geprügelt und gehasst wird.
Line-up:
Blaspherion (guitar, vocals)
Necron (guitars)
Tartaros (bass)
Lord Grond (drums)
Tracklist |
01:Death Consecrates With Blood (04:39)
02:Becoming The Ungodly Sin (06:07)
03:That Old Black Magic Spell (04:45)
04:The Passing Of The Black Storms (05:45)
05:Carnal Baptism (04:49)
06:Dancing Upon The Bones Of A Naïve Perception (04:23)
07:Bestow The Blessings Of Hell Upon Us (03:54)
08:Enthrone Night (04:07)
09:Mendacious Messiah (03:52)
10:Dead Angel Innocence (03:34)
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