Bei den Mannen von Uriah Heep scheint das Feiern kein Ende zu nehmen. Der Donnerhall, der 2009 erschienenen Werkschau Celebration - Forty Years Of Rock, mit der dem 40-jährigen Bandjubiläum gehuldigt wurde, ist noch nicht richtig verklungen, da wird schon das nächste Eisen ins Feuer geschoben.
"Live At Sweden Rock Festival 2009", im Titel zusätzlich als 'Official Bootleg' deklariert, bildet den Auftakt einer ganzen Serie von Live-Alben, die im Laufe diesen Jahres veröffentlicht werden sollen. Da heißt es für die Fans von Uriah Heep, ein gutes Stück Platz im CD-Regal zu reservieren.
Seit 1992 findet jährlich das 'Sweden Rock Festival' statt und hat sich seitdem als eines der ganz großen Festivals für die Freunde des Rock und Metal etabliert. Klar, dass bei einer solchen Veranstaltung auch Uriah Heep nicht fehlen dürfen. So wurde der 3. Juni 2009 dazu genutzt, die schwedische Festivalbühne jubiläumsmäßig zu rocken.
Auch wenn der Begriff 'Bootleg' oft mit konspirativen und rumpeligen Aufnahmen aus dem Zuschauerraum vorbelastet ist, bietet "Live At Sweden Rock Festival 2009" genau das Gegenteil: Einen ordentlichen Sound, der die Live-Atmosphäre schön einfängt. Die Band schenkt sich dabei nichts. Es wird in gewohnter Manier heftig Gas gegeben und die Highlights der letzten 40 Jahre mit jeder Menge Spielfreude und Variantenreichtum dargeboten. Logisch, dass Gassenhauer wie "Gypsy", "Look At Yourself", "July Morning" und "Easy Living" mit im Sortiment sind. Ja, "Lady In Black" ist als fast achtminütige Version ebenfalls mit von der Partie, eigentlich muss gerade dieser Song nicht mehr explizit erwähnt werden.
Damit ist auch schon fast alles zu dieser Live-Scheibe gesagt. Alles andere wäre Eulen nach Athen getragen. Die CD selbst kommt im ansprechend gestalteten Digi-Pack daher und besteht klangtechnisch auch bei weit nach rechts gedrehtem Lautstärkeregler jeden Härtetest.
Leider gehen die einzelnen Tracks nicht nahtlos ineinander über, sondern werden während dem Applaus teilweise recht abrupt gekappt. Damit wären die Kritikpunkte zu dieser Veröffentlichung bereits abgearbeitet.
Im April und Mai kommen die Heep-Fans in den Genuss von 16 zusätzlichen Shows in Deutschland, Österreich und der Schweiz, getreu dem Motto 'The Party Must Go On!'.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Sind diese geballten Jubiläumsaktivitäten und -veröffentlichungen reiner Kommerz, damit sich Uriah Heep nochmal die Rentenkasse auffüllen können? Gewiss spielt dieses Kalkül eine Rolle. Andererseits können diese Ur-Hardrocker immer noch eine kesse Sohle aufs Parkett legen. Da würde sich bei manch anderer Formation viel eher der Rücktritt aus dem Showbiz anbieten.
Insofern sollen Uriah Heep ruhig noch eine Weile weitermachen. Die Fans freut es allemal und ein paar weitere 'Official Bootlegs' dürfen dabei auch gerne rausspringen.
Nur die Tracklist, die sollte auf den kommenden Live-Alben variiert werden. Die fünfzigste Version von "Lady In Black" können wir auch selbst einspielen und wenn wir dafür einen Karaoke-Kasten brauchen.
Line-up:
Mick Box (guitar, vocals)
Bernie Shaw (lead vocals)
Phil Lanzon (keyboards, vocals)
Trevor Bolder (bass, guitar, vocals)
Russell Gilbrook (percussion, vocals)
Tracklist |
01:Sunrise
02:Stealin
03:Gypsy
04:Look At Yourself
05:Ghost Of The Ocean
06:Angels Walk With You
07:July Morning
08:Easy Living
09:Lady In Black
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