Gerade mal ein komplettes Jahr ist es her, dass die aus Offenbach am Main stammenden
V8 Wankers ein sehr 'rotzgeladenes', kompromissloses und vor allem äußerst ungehobeltes Album namens
Foxtail Testimonial veröffentlichten. In der Zwischenzeit wechselte der sympathisch-chaotische Rock'n'Roller-Haufen nach etlichen Jahren zum mittlerweile zweiten Mal das Label, sodass die aktuelle CD "Iron Crossroads" erstmals über die deutlich größeren Steamhammer/SPV anstatt - wie sonst immer - über Remedy/Rude Records erscheint. So weit, so gut...
In den letzten Jahren sind die
V8 Wankers dafür berühmt geworden, jedes Album ein bisschen anders als den Vorgänger klingen zu lassen, ohne jedoch dabei ihre Identität zu verlieren. Die ersten beiden Alben trieften vor Dreck, Bier, Motorenöl und Schweiß. Das 2005 erschienene "The Demon Tweak" (das damals mit zarten 14 Lenzen auch meine erste Liebe zur Band entfachte) hatte eine äußerst auffällige
Motörhead-trifft-auf-Punkrock-Schlagseite, während der Nachfolger "Hell On Wheels" mit einem sehr polierten Sound auffuhr, der nicht unbedingt allen Fans mundete, aber dennoch auf keinen Fall schlecht war. "Foxtail Testimonial" war dann wohl das unpolierteste Langeisen der Bandgeschichte und da wären wir auch schon bei "Iron Crossroads" angelangt.
Wie bei jedem Album üblich, wurde beim Cover wieder einmal der Bandschriftzug geändert, was die Originalität der Band auch hier ein weiteres Mal unterstreicht. Aber lasst euch bei dieser Combo nicht vom schmückenden Frontbildchen irritieren, denn auf dem Silberling befindet sich nach wie vor klassischer
Wankers-Stoff, der auf dem sechsten Studioalbum das perfekte Bindeglied zwischen dem räudigen 'Gerödel' des Vorgängers und dem glatt polierten Sound von "Hell On Wheels" darstellt. Grooviger, ohrwurmtauglicher Brachial-Rock'n'Roll, versehen mit einer auffälligen Hard Rock- und auch Punk-Schlagseite; also absolut nichts, was die Supporter der Hessen enttäuschen wird.
Die Songs wechseln gekonnt zwischen Midtempo-Krachern (beispielsweise der Titeltrack oder "You Hate Me, I'm So Glad") und Highspeed-Fegern ("Your Name", "Lone Wolf, No Club" und "Ride The Rocket"), denen die fette und äußerst druckvolle Produktion von
Victorys-Saitenhexer
Tommy Newton (der übrigens auch einen Gastbeitrag im Song "Live By Rock‘n'Roll, Die By Rock‘n'Roll" leistete) einen zusätzlichen Punch verleiht, der seinesgleichen sucht! Und natürlich röhrt Frontmann
Lutz wieder zu den vor Distortion nur so glänzenden Gitarrenriffs in gewohnter Assi-Manier ins Mikro, sodass man zum Schluss mit gutem Recht behaupten kann, das Endprodukt zu bekommen, das man auch erwartet hat!
Zu der Digipak-Version gibt es noch einen Bonussong ("No Regrets") und den Videoclip zum Titeltrack dazu.
Nach wie vor stellen die fünf Big-Block-Rocker für mich immer noch eine der besten Bands dar, die nicht zum Metal-Genre gehören (bzw. nur kleine Einflüsse daraus verarbeiten) und dieser Status wird - zumindest mir persönlich - durch "Iron Crossroads" auf ein Weiteres unterstrichen!
8 von 10 RockTimes-Uhren!!