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Van Blue Music / Hamburg City Voodoo Woman
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Conny Nyabonyo & Van Blue Music ... »Electric Blues 'n Funk Show.« Die Umschreibung trifft den bekannten Nagel perfekt auf den Kopf. Mit beiden Beinen tief im 12-Takter verwurzelt, hinterlässt der Tonträger "Hamburg City Voodoo Woman" deutliche Spuren beim Hörer. Bei den dreizehn Songs handelt es sich definitiv nicht um einen Induktions-Blues, bei dem es keine Rückstände auf dem Energiefeld gibt.
Van Blue Music kommt aus der Hansestadt Hamburg und wenn man sich nach dem höllisch-heißen Funk-Opener "Listen Doctor", basierend auf Larry Garners "Street Doctor" und "Listen Here" von Albert Collins, noch nicht die feinen Härchen an den Ohren weggeflämmt hat, kommt man beim zweiten Track "Come To Mama" von Koko Taylor in ein schwebendes Taumeln, weil Conny Nyabonyo ihre Stimme zum ersten Mal erhebt. Im Türöffner konnte sie auf ihrem Saxofon schon für Stakkato-Klänge und ein jazzig inspiriertes Solo sorgen.
Diese Frau hat den Blues und den Soul und den R&B und den Funk und den Rock. Maßgeschneidert ist die von Jimi Hendrix sowie Janis Joplin inspirierte Nummer mit dem schönen Wortspiel im Titel "We Know A Soulful Mercedes Benz". Jetzt müssen die Musiker der Band aber nicht die Mundwinkel nach unten ziehen. Gitarrist Gary van Blue, Christian Hönniger (Harmonica) und die Rhythmusabteilung, bestehend aus dem Bassisten Mr. Bruno und Alfons Rode (Schlagzeug) sind allesamt aus einem identischen Holz geschnitzt.. Van Blue Music ... diese Band muss man sich merken.
Eric Claptons/Robert Crays "Old Love" ist hunderte von Kilometern entfernt. Die Sehnsucht kann nicht größer sein, aber Christian Hönniger schafft es mit seinem einfühlsamen Solo doch tatsächlich, diese 'alte Liebe' wie an einem durchsichtigen Faden in das Hier und Jetzt, die Aktualität der Emotionen zu ziehen. Grandios! Überhaupt ist die instrumentale Besetzung mit Saxofon sowie Mundharmonika sehr gelungen und überzeugend.
Gary van Blue zeichnet sich durch ein hervorragendes Gitarrenspiel aus. Für ihn ist das Elbedelta gleichzusetzen mit dem des Mississippi und wenn Conny Nyabonyo im Titelsong von der 'Voodoo Woman' singt, dann beschreibt Gary van Blue diese Frau in seinem Solo sehr plastisch. Sie ist hübsch und voll überquellender Lebenslust. Bei dem Sechssaiter-Mann gibt es keine musikalischen Lücken zwischen Blues, Balladen, Soul, Funk oder Rock.
Mr. Bruno und Alfons Rode bilden das perfekte Rückgrat für die Combo und was die an Groove auf die Tanzfläche zaubern ist à la bonne heure. "We Know A Soulful Mercedes Benz" avanciert zu einem Highlight der Platte.
"Nobody Knows You When You're Down And Out" schwingt noch Minuten nach den Verklingen der letzten Note unter der Haut weiter. Christian Hönniger steht mit seinen sehnsüchtig-anhaltenden Klängen im Spotlight. Conny Nyabonyos stimmliche Ähnlichkeit mit der bereits erwähnten Janis Joplin ist ja keine schlechte Adresse und mit dem Slow Blues "Bluesqueen" setzt man ihr eine klingende Krone auf. Wie sehr sich Gary van Blue auch auf die jazzigen Zwischentöne des Blues versteht, kann hier nachgehört werden.
Die Aufnahmen zu vorliegender Platte entstanden im Jahr 2010. Songs wie "Listen Doctor" oder "Old Love" finden sich auch auf Christian Hönnigers Doppelalbum In Session With Friends. Gary van Blue sowie Christian Hönniger haben die Scheibe produziert und "Hamburg City Voodoo Woman" ist aus meiner Sicht ein echter Leckerbissen des Blues, so wie er sein muss ... vielfältig, abwechslungsreich, mit schönen Coversongs und einer Band, die es versteht, über die gesamten gut vierundsechzig Minuten zu unterhalten. Die Harmonika und das Saxofon sind neben der Gitarre und Conny Nyabonyos Stimme das Besondere an dem Album. »Ladies and Gentlemen, let's celebrate an electric Blues 'n Funk Show...« Nicht nur aus der Konserve, sondern definitiv auch live.
Line-up:
Conny Nyabonyo (vocals, saxophone) Gary van Blue (electric guitar) Christian Hönniger (harmonica) Mr. Bruno (bass) Alfons Rhode (drums)
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