Van Zant / My Kind Of Country
My Kind Of Country Spielzeit: 42:32
Medium: CD
Label: Sony/BMG Nashville, 2007
Stil: (New-) Country

Review vom 14.10.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Lassen uns die Van Zant-Brüder Johnny und Donnie (38 Special, Lynyrd Skynyrd) bitte noch ein wenig Luft zum Atmen?
Der Opener "Train" kann solche Folgen haben.
Unglaublich, wie dieser Zug über die Gleise fegt. Die Slide-Gitarre sprüht Funken, Greg Morrow (drums) und Michael Rhodes (bass) legen, im Schweiße ihres Angesichts, ständig Kohlen nach und die Lead-Gitarre heult durch die Nacht. Die Van Zants sind mächtig gut bei Stimme, die weiblichen Fahrgäste erfreuen sich bester Laune und geben dem Southern Rock-getränkten Track eine tolle Verfeinerung.
Vom Southern Rock verabschieden sich die Brüder schon im zweiten Stück, nehmen den Dampf raus und zelebrieren in "These Colors Don't Run" ihre Art des Country-Genres. Nach der Einleitung mit akustischer Gitarre ist die Lap Steel allgegenwärtig. Übermächtig ist der Refrain und das von der E-Gitarre gespielte Solo ist toll. Der Song endet, wie er begann, mit der Akustischen.
Trotz mehrerer Runden im Player wird man den Eindruck nicht los, dass beim geschmeidig ins Ohr gehenden "Goes Down Easy" ein gewisser Herr John Mellencamp augenzwinkerd um die Ecke schaut. Nichtsdestotrotz ein Hinhörer und Pat Buchanan spielt eine herrliche Harp. »If it goes down easy it makes you feel good.« Korrekt, die Herren Van Zant.
"That Scares Me" folgt dem "These Colors Don't Run"-Muster, angereichert durch eine mit dem Bottleneck gespielte Gitarre.
Jetzt kann man die Gebrüder aber beim Wort nehmen, denn deren "My Kind Of Country" findet auf Anhieb viele Fans. Das ist eine klasse Mixtur aus Country und Southern Rock. Wie viele Gitarren sind hier am Werk? Keine Ahnung, aber es wird, wie bei einer Herde Büffel, vehement Staub aufgewirbelt.
Herrlich das Auf und Ab in "The Hardest Thing", bei dem das Gefiddel stark ist und sich abermals die Damen an den Mikrofonen ein Stelldichein geben.
Der Tastenmann Reese Wynans setzte sich für "It's Only Money" ans Piano und bietet den Gitarren Paroli. Irgendwie hat der Track von allem etwas: E- und Slide-Gitarre, einen markigen Refrain und eine veritable Hintermannschaft. Die Van Zants sind richtig gut bei Stimme.
Da sind sie ja wieder, die feinen Southern-Anleihen. "We Can't Do It Alone" rockt amtlich, mit allem, was die Double-Leads hergeben. Ein kurzer Break sorgt für eine Verschnaufpause, bevor es dann wieder Gitarrensolo-gesteuert in die Endphase der Nummer geht.
Atmosphärisch dichter Country tönt aus den Boxen, wenn "Friend" erklingt, das aus der Feder des Country-Vielschreibers Jeffrey Steele stammt.
Mit "Headed South" haben die Brüder noch einen echten Knaller im Köcher. Trommelfell-freundliche elektrischen Gitarren, super Orgel, wenn auch dezent arrangiert, ausladende Lap Steel-Sounds und eine herrliche Hookline prägen den Rausschmeißer. Ein letztes Mal hören wir einen fantastischen Refrain und Gitarren satt.
An "My Kind Of Country" findet man Gefallen und es ist lohnenswert, dem Album mehrere Durchläufe zu gönnen, denn sehr viel Tracks dienen als Entdeckungsreise.
In diesem Sinne: 7 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Johnny Van Zant (vocals)
Donnie Van Zant (Vocals)
Pat Buchanan (guitar, harp)
Tom Bukovac (guitar)
Kenny Greenberg (guitar)
John Willis (acoustic guitar)
Russ Pahl (steel guitar, banjo, dobro)
Michael Rhodes (bass)
Greg Morrow (drums, percussion)
Reese Wynans (piano, Wurlitzer, Hammond B3)
Stuart Duncan (fiddle)
Larry Franklin (fiddle)
Eric Darken (percussion)
Robert Bailey (backing vocals)
Perry Coleman (backing vocals)
Kim Fleming (backing vocals)
Vicki Hampton (backing vocals)
Crystal Taliefero (backing vocals)
Russell Terrell (backing vocals)
Tracklist
01:Train (3:55)
02:These Colors Don't Run (4:23)
03:Goes Down Easy (3:41)
04:That Scares Me (3:25)
05:My Kind Of Country (3:21)
06:The Hardest Thing (4:02)
07:It's Only Money (3:20)
08:We Can't Do It Alone (4:22)
09:Friend (3:52)
10:It' All About You (3:59)
11:Headed South (4:07)
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