Vargas Blues Band / From The Dark
From The Dark Spielzeit: 50:28
Medium: CD
Label: Off Yer Rocka Recordings (Cargo), 2014
Stil: Blues Rock

Review vom 07.12.2014


Mike Kempf
Mit Spanien verbindet mich eigentlich nicht allzu viel, es sei denn, Javier Vargas lässt wieder von sich hören - so wie im vergangenen Mai.
Lange Pausen scheint der Edelgitarrist nicht zu kennen und haut pünktlich zum Weihnachtsgeschäft mit seiner Blues Band noch so richtig einen raus. "From The Dark" heißt die neue Tonkonserve und lässt dabei elf Songs vom Stapel, die sich allesamt dem Genre des Blues Rock zuschreiben lassen. Dabei unterstreicht er ziemlich fett, dass astreiner Blues Rock nicht automatisch nur aus den USA kommen muss. Nein, Javier zählt für mich schon seit längerem zu den Großen, wenn es darum geht, auf hohem Niveau rockigen Blues mit reichlich Hard Rock abzuschmecken, selbst wenn er Europäer ist.
Beim Einspielen des Silberlings sind Vargas und seine Begleitmusiker auf etwas über 50 Minuten gekommen, wobei besonders seine Gitarrenläufe klar im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Bereits beim Opener, "Bye Bye Zombie", kommt der Interessierte in den Genuss seines exzellent ausgebildeten Saitengezupfes. Außerdem versteht es der Iberer glänzend, so wie zum Beispiel bei "Runaway", seine Songs mit eingängigen Rhythmen zu garnieren. Somit spiegeln sich, trotz anspruchsvoller Qualität, die Lieder sehr bekömmlich und mit einem hohen Erkennungswert wider.
Ah ja, "Radioactivity" wird in allerbester ZZ Top-Manier ins Rennen geschickt, um sich nicht nur als Hörprobe zu empfehlen, sondern das exzellente Handwerk der Musiker ins rechte Licht zu rücken. Als weitere Leckerlis habe ich noch "Let It Go", "Moon Light Blues", "Runaway" und das mit erstklassig untermalten Pianoklängen "Roy's Blues" ausfindig gemacht. Mit dem Finalsong "Esperanto" hat Javier Vargas nochmal ein fettes Ausrufezeichen gesetzt! Viel südländischer Touch, etwas Folklore und Flamenco, ein an Kastagnetten erinnernder Rhythmus, eine schön eingesetzte Konzertklampfe sowie eine herzzerreißend aufkreischende Stromgitarre sorgen nicht nur für einen reinen Instrumentalsong, sondern sind für mich quasi das i-Tüpfelchen von "From The Dark"! In der Tat: Kein alltägliches Blueslied, was ich da zu Gehör bekommen habe. Doch genau das ist es, um sich von der breiten Blues Rock-Masse entsprechend abzuheben. Ich sage: klasse Nummer und 'Viva España', Herr Vargas!
Obwohl Señor Vargas die tragende Säule der Platte ist, steuern auch seine Begleitmusiker viel zum Gelingen von "From The Dark" bei. Schließlich sind sie es, die ihm ein außerordentliches Klangfundament schaffen, damit sich der spanische Gitarrenchamp so richtig nach Herzenslust austoben kann. Auch seine Gastmusiker Dani Wilde und Chris Jagger sorgen mit ihrem Background-Gesang bei "Palace Of The King" nicht nur für Abwechslung, sondern passen sich dem hohen Standard der CD hervorragend an.
Im Prinzip bin ich voll des Lobes über "From The Dark", was allein auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass ich Javiers Gitarrenzauber außerordentlich schätze und sehr gerne höre. Deshalb sind seine eingesetzten Klampfen meine eigentliche 'Stars' der Tonkonserve. Sind sie es schließlich, durch des Meisters Hand geführt, die für die Highlights des neuesten Werkes des spanischen Bluesers sorgen. Für mich steht es außer Frage: "From The Dark" kann man sich bedenkenlos zulegen.
Line-up:
Gaz Pearson (vocals)
Javier Vargas (guitar)
Luis Mayo (bass)
Peter Kunst (drums)
Additional Musicians:
Tamas Szasz (keyboards)
Roberto Daiqui
Special Guests:
Dani Wilde (backing vocals - #5)
Chris Jagger (backing vocals - #5)
Tracklist
01:Bye Bye Zombie (4:42)
02:Let It Go (4:35)
03:Moon Light Blues (5:22)
04:Runaway (4:26)
05:Palace Of The King (3:36)
06:Radioactivity (4:15)
07:Inner Sun (3:54)
08:Stealer Of Love (4:38)
09:Out Of The Dark (4:13)
10:Roy's Blues (4:55)
11:Esperanto (6:12)
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