Dänschendorf liegt auf Fehmarn (also, wer ist dann der Veranstalter? Natürlich die
Fehmarn Festival Group e.V., siehe auch Fehmarn Open Air), hat derzeitig sogar eine eigene Umleitung und die Straße führt dann direkt zum Veranstaltungsort Hein & Beas Scheune.
Da brauchten sich die Australier gar nicht viel umzugewöhnen, so von Insel zu Insel. Wie Gwyn Ashton, der vor Kurzem hier auf Fehmarn bereits spielte. Die Größe ist da nebensächlich, wenn die Qualität der Musik stimmt - und die stimmte an diesem Abend!
Gestern Hamburg, heute Dänschendorf, morgen Aschaffenburg und so geht der Tourplan weiter. Fleißig sind Vdelli, was sie auch gestern Abend bewiesen haben. Ziemlich pünktlich wurden links (rot) und rechts (blau) zwei Scheinwerfer ans Stromnetz gebracht (hier wird mit 'wenig' technischem Aufwand eine klasse Atmosphäre geschaffen - und alle sind zufrieden).
J.J. betrat die Bühne und die etwa 150 Gäste hörten: »The Fehmarn Festival Group Proudly Presents From Down Under - Vdelli.« Dann betraten Vdelli, mit Applaus empfangen, die Bühne und begannen in SRV-Art, leicht funkig, das Konzert.
Einheimische und Angereiste waren nun schon entzückt und der Halbkreis um die Bühne wurde im Laufe des Auftritts immer enger gezogen.
Vdelli kündigte einen "Latino-Boogie-Swing" von Johnny Winter an - die Gitarre wird jetzt schon strapaziert und es ging an die Lautstärke. Vdelli und Gibbs (b) wechselten sich mit dem 'Nachobenregeln' ab, es wurde 'lautmäßig heißer'. Boogie, Blues, Funk, immer wechselweise. Mal ganz leise und langsam abklingend, so dass man im Saal fast nichts mehr hörte. Jubel und Beifall der Zuhörer und Zuschauer, als es ebenso langsam wieder lauter wurde.
Vdelli schien sichtlich begeistert, auf ein solches Publikum zu treffen und die Spielfreude der Gruppe war deutlich zu hören. Sie spielten eigene Stücke - "Boogie C" (der Nachfolger von " Boogie A" und "B"), "To Hard And To Long" (ein richtig starker Bluestitel), klasse, funkige Stücke, davon ganz neu: "It's Time For A New Town", "2 BY 2".
Und natürlich wurden Creams "Crossroads", Bob Dylans "All Along The Watchtower" (in der Hendrix-Version), Hendrix' "Voodoo Chile", "Hey Joe" ( Hendrix-Version), W. Dixons "Hoochie Coochie Man", und auch SR Vaughan fehlte nicht.
Kommentar Vdelli: »…It's not so easy to play for me.« Dabei hatte keiner Grund, sich zu beschweren. Riesenapplaus, Vdelli dankt! (die Titelliste war ewig lang)
Basser Gibbs beherrschte alle Varianten im Umgang mit dem Viersaiter und trug durch sein perfektes Spiel wesentlich zum Konzerterfolg bei.
Nach einer Japantour wurde von ihm "Osaka" geschrieben, ein bass-dominiertes Stück, das so klasse, durch den im blauen Licht stehenden, immer in leichte Kniebeugen fallenden Gibbs, rüberkam: nicht enden wollende Beifallsbekundungen.
Ric Whittle brachte in "Voodoo Chile" den Scheunensaal mit seinem Solo zum Kochen. Und Michael Vdelli 'befreite', wie schon in anderen Konzerten, seine Gibson von glühenden Saiten. Whittle durfte die Gitarre mit seinen Stöcken spielen/bearbeiten, der Gitarrenstecker landete letztendlich in Vdellis Mund (mein Gott, was da bloß vor 30 Jahren passiert wäre!?)
Wer so eine Show abliefert, wird nicht nur in Dänschendorf dreimal zur Zugabe gebeten. Der 'Arbeitssaft' tropfte von den Armen, hin über die Gitarre auf die Jeans. Nach der zweiten Gibson, die dann doch heil blieb und auf der ein Boogie mit Glasröhrchen gezaubert wurde, gab es noch eine dritte Gitarre für den Blues auf den Heimweg und Vdelli brachte hierfür sogar eine Mundharmonika zum Einsatz - eine ganz feine Angelegenheit!
Danke an Vdelli, die FFG e.V. und das Wetter, weil der Mond und die Sterne den Weg aufs Festland gut beleuchtet haben: Auf engen Wegen aus Dänschendorf heraus.
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