Vdelli - Live On Tour 2008
27.04.08, okie Dokie, Neuss
Vdelli im okie Dokie Vdelli
okie Dokie, Neuss
27. März 2008
Stil: Blues Rock


Fotos: Christoph Kleinhubbert

Artikel vom 09.05.2008


Michael 'Mike' Schröder
Michael VdelliEndlich ist der sympathische Australier Michael Vdelli mit seiner Band wieder durch unsere Clubs unterwegs. Im Gepäck haben die Australier auch dieses Mal ein tolles Programm aus Blues, Rock und Funk. Einige Tage zuvor beantwortete Michael noch unsere Fragen vom anderen Ende der Welt aus und heute steht er endlich livehaftig vor uns, gut gelaunt wie immer und präsentiert uns den Blues, wie wir ihn mögen.
Der Sound passte vom ersten Ton an. Nicht zu laut, nicht zu leise, die Instrumente zueinander ausgewogen und der Gesang gut zu hören. Profis eben, auch auf diesem Gebiet. Troy Gennoe am Bass und Ric Whittle, der das Schlagzeug befeuerte, lieferten einen perfekten Rhythmusteppich, auf dem Michael sich befreit austoben konnte. Vdelli begannen das erste Set mit "Spoonful" und lockten so von Anfang an ihr Publikum aus der Reserve. Die Stimmung in dem kleinen Club okie Dokie war phantastisch und machte den Abend zu einem dieser unvergesslichen Blues-Konzerte.
Rick Whitle"Hard Way", eine funkige Nummer, in der Stil- und Rhythmuswechsel geschickt eingebaut wurden. Vdelli ernteten dafür ordentlich Applaus von den anwesenden Bluesfreunden. Danach gab es etwas härteren Rock mit "Born Under A Bad Sign" auf die Ohren. Bluesiger wurde es dann mit "Help Me" und "Got My Mojo Working", bei dem sich Michael diebisch über den schwierigen Rhythmus freute, den Rick am Schlagzeug spielen musste. In der einen Hand hatte er dabei Rumbakugeln und in der anderen seinen Stick. Die funkige Nummer kam toll rüber und sorgte weiter für gute Stimmung.
Troy GennoeDie Band spielte auch eine tolle Uptempo-Instrumentalnummer namens "Hot Muffins", bei der es ein kurzes Basssolo, gefolgt von einem Schlagzeugintermezzo gab. Auch von der neuen CD, die im Herbst erscheinen soll, stellte die Band einige Songs vor. Ich denke, dass das Album ein Knaller wird. Nach einer Stunde war der erste Set vorbei und die Jungs verabschiedeten sich für eine kurze Pause.
Michael VdelliIm zweiten Set packte Michael seine Slidegitarre aus und legte gleich mächtig los. Die solistischen Einlagen begeisterten die Fans, die sich zu Beifallstürmen hinreißen ließen. Im zweiten Teil der Show wurde es wieder härter. Stampfende Rhythmen und wilde Soli wurden in die Menge geschleudert. Die Band gab alles, so wie wir es von ihr gewohnt sind. Wieder vom kommenden Album stammt der "Boogie C", dessen Stil ich hier wohl kaum erläutern muss ;-)
Michael VdelliDanach folgte ein Song, den ich vorher noch nie gehört hatte und der wohl auch vom neuen Album stammt. Ein rockiges Stück mit viel Gefühl vom Gesang und der Gitarre. Eine tolle Nummer, die mir auf Anhieb gefiel. Im Solo modulierte Michael mit seiner Stimme die Töne der Gitarre, was die anwesenden Zuschauer zu Szenenapplaus hinriss. Nach einem weiteren, rockigen, Song spielte Vdelli einen Slowblues mit dem Titel "2 x 2", der auf der MP3-CD "Compendium" als Live-Track enthalten ist. Die härtere Gangart schlug er danach wieder mit "Newtown", vom "Out Of The Blues"-Album, ein.
Michael VdelliFunkrock der härteren Art gab die Band mit "Something New" zum Besten. Die Jungs ließen es abermals so richtig krachen. Bei "Voodoo Chile" beglückte uns zuerst Rick Whitle mit einem phantastischen Schlagzeugsolo, bevor Troy Gennoe ein psychedelisches Solo am Bass abzog, das sich gewaschen hatte. Das Publikum tobte und zollte den Künstlern mit tosendem Beifall Tribut. Am Ende des Songs riss sich Michael dann alle Saiten, bis auf die tiefe E-Saite, von der Gitarre, hielt Rick die Gitarre hin, der mit seinem Stick den Rhythmus zu "Smoke On The Water" auf dieser trommelte, während Michael dazu die passenden Töne griff. Nach der Aktion zog Vdelli den Stecker aus seiner Gibson und steckte ihn sich in den Mund, um damit die letzten Töne des Gigs aus seinem Verstärker zu holen.
Michael VdelliNatürlich spielte man noch einige Zugaben. Auf Wunsch eines Zuschauers servierte uns die Band "All Along The Watchtower", in der typischen Vdelli-Version: Zart bis hart. Der ZZ Top-Klassiker "La Grange" sollte das Konzert dann beenden. Die Band gab noch mal alles, um den Abend würdig zu beschließen.
Allerdings hatte sie die Rechnung ohne das hartnäckige Publikum gemacht, das ihnen eine weitere Zugabe abnötigte. "Noel Burnt The Kitchen Down", aus Michaels Feder, wurde, wieder auf Wunsch eines Gastes, gespielt, gefolgt von "Hey Joe". Die Version von Vdelli zählt für mich zu einer der Besten, die ich bisher gehört habe und glaubt mir, ich habe schon verdammt viele gehört! Nach gut zweieinhalb Stunden verließ die Band die Bühne dann endgültig und hinterließ ein zufriedenes Publikum.
Blues, Rock und Funk in allen musikalischen Farben machten diesen Abend wieder zu einem absoluten Highlight. Ich freue mich jetzt schon auf das neue Album und natürlich die nächste Tour der Australier.


Michael Vdelli            Troy Gennoe            Michael Vdelli
Line-up:
Michael Vdelli (guitar, vocals)
Troy Gennoe (bass)
Ric Whittle (drums)
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