Die fränkischen 'Parasiten' von Vermin setzen pünktlich zum zehnjährigen Bandbestehen ihr neues Album "Mind Control" an. Auf diesem Zweitwerk präsentiert der Vierer brettharten Todes-Rock'n'Roll und man fragt sich ernsthaft, wie diese geniale Truppe bislang irgendwie unbemerkt unterm Metal-Radar agieren konnte.
Sägende Gitarrenriffs, meterdicke Grooves und ein Sänger, dessen Stimme direkt aus den Tiefen seiner Seele zu kommen scheint, markieren die Eckpunkte der Vermin-Todeswalze. Speziell mit der Neuverpflichtung von Grunzer Timo Kurz hat die Gruppe einen Glücksgriff getan, verhilft dessen zwischen Grunts und Screams variierendes Organ der Musik doch sowohl zu mehr Brutalität als auch zu einer rotzigen Nuance.
Dies steht der Death'n'Roll-Ausrichtung ebenso gut zu Gesicht wie die bitterböse rollenden Songs, die sich größtenteils in zerstörerischem, auch mal schleppendem Midtempo in die Gehörgänge fräsen. Speziell Gitarrist Stephan Hurtig schüttelt sich hier gnadenlose Riffs und Melodien mit Wiedererkennungswert aus dem Ärmel, wie sie manch gestandene Combo nur zu gerne unter eigenem Namen veröffentlichen würde. Allein die ersten Auskopplungen "Outlaw" (ein Monster-Song!) und der Titeltrack geben die "Mind Control"-Gesamtausrichtung sehr gut wieder. Hier wird simpel-effektiv und direkt in die Fresse geknüppelt, dass es eine wahre Freude ist und man blutig grinsend zurück bleibt.
Dass dieser Musikstil seine Reize besonders mit einer rohen, aber gleichzeitig fetten Produktion ausspielen kann, ist klar. Und so erstrahlt das Liedgut in einem knackig aggressiven Soundkleid, welches das 49-minütige Gesamtbild sehr gut vollendet. Produzent Timo Rotten (u.a. Varg) und Master-Mann Andy Classen sind Meister ihres Fachs und wissen, was sie tun.
Aber auch die grafische Komponente haben Vermin nicht vernachlässigt und Bandname wie Albumtitel in giftig-passendem Grün-Schwarz visualisieren lassen. Bei "Mind Control" stimmen folgerichtig Inhalt wie Verpackung und bestechen als ziemlich perfektes Gesamtpaket. Da unterstützt man aufstrebende Bands doch umso lieber.
Wer also auf groovig-metallische Abrissbirnen steht, wer den Death Metal gerne mit herzhaft-heftigem Rock und Rotz kombiniert genießt, der ist bei Vermin an der richtigen Adresse und sei hiermit dazu verpflichtet, sich von "Mind Control" seelisch und gedanklich vereinnahmen zu lassen. Diese Scheibe kriegt man so schnell nicht mehr aus dem Player! Freunde von Groove-Gesellen wie Debauchery, Gorefest, Six Feet Under oder Jungle Rot lassen sich hiervon bitte die Ohren abreißen. Geiles Teil!
Line-up:
Tobias Kurz (vocals)
Stephan Hurtig (guitars)
Simon Reuter (bass)
Manuel Herz (drums)
Tracklist |
01:Misery (5:54)
02:Mind Control (3:57)
03:Outlaw (4:14)
04:Bitch (4:06)
05:Hypocrite Hero (5:14)
06:Reactor (4:01)
07:Memories (4:24)
08:Eye For An Eye (4:50)
09:Illusion (4:02)
10:Sick Reality (8:20)
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