Lange wurde es erwartet, endlich ist es soweit: Fünf Jahre nach seinem Vorgänger "Warball" (auf dem übrigens
Helstar-Goldkehlchen
James Rivera das Mikro schwang) steht das neue
Vicious Rumors-Album in den Startlöchern! In aller Frische startet die US Metal-Legende mit "Razorback Killers" in ein weiteres Kapitel der nun auch schon mehr als dreißigjährigen Bandgeschichte. Aber was hat sich denn so gravierend in der Zwischenzeit verändert, dass man diese Scheibe als Beginn eines neuen Kapitels ansehen kann?
Da wäre hauptsächlich einmal der Sängerwechsel zu erwähnen, denn seit knapp zwei Jahren bedient Neuzugang
Brian Allen, der zuvor bereits bei solch legendären US-Combos wie
Malice (US),
Last Empire und den
Wild Dogs seine fräsenden High-Pitched-Vocals heraushaute, bei den fünf Herrschaften das Mikro. Er konnte auch bereits live alle Meckerfritzen mit einem Schrei verstummen lassen, unter anderem im Oktober letzten Jahres auf einer
ausgiebigen Deutschlandtournee. Seine Stimme, geprägt von etlichen Achtziger-Heroen der Staaten und besonders von
Priest, passt geradezu perfekt zu dem Sound der US-Legende. Weiterhin sind die Kalifornier nun bei den recht großen Steamhammer/SPV unter Vertrag gekommen, was schon einmal zusätzlich für besseren Vertrieb, Verwaltung und Promotion sorgen dürfte, wenn man sich mal vor Augen hält, welche Szene-Größen (z.B.
Motörhead) die Norddeutschen schon unter ihren Fittichen hatten.
Aber kommen wir jetzt einmal zu dem Album selbst: Die brandneuen zehn Songs, produziert von Bandleader
Geoff Thorpe höchstpersönlich - in Kooperation mit
Juan J. Urteaga - und aufgenommen in den Trident Studios in Pacheco (Kalifornien), glänzen schon einmal in erster Linie durch eine verdammt druckvolle, äußerst fette Produktion, die durch die Härte der Instrumente und auch den
Halford-mäßigen Vocals hin und wieder ein kleines bis großes Bisschen an den heiß geliebten "Painkiller"-Alltime-Klassiker erinnern lassen. Egal, ob jetzt hier die Rede vom brachialen Opener "Murderball" (zu dem
Testament-Klampfer
Eric Peterson einen Gastbeitrag leistete), dem speedigen, aber dennoch vollkommen eingängigen Titelsong, den teilweise sehr thrashigen "Bloodstained Sunday" (bei dem auch mal Growl-ähnliche Parts in den Vocals erscheinen) oder "Axe To Grind" die Rede ist. Auch
Geoff übernahm zwischendurch mal wieder die Lead Vocals, dieses Mal bei den beiden Stücken "All I Want Is You" (ein sehr rhythmusbetonter Headbanger) und dem flotten, jedoch ebenfalls sehr auf den Rhythmus ausgelegten "Let The Garden Burn" (eine kleine textliche Anspielung auf das norddeutsche Headbangers Open Air?). Zudem sind noch Gastbeiträge der ehemaligen Sechssaiter
Mark McGee (bei "Bloodstained Sunday" und "Pearl Of Wisdom") und
Brad Gillis (beim Rausschmeißer "Deal With The Devil") zu hören. Das zwar computergenerierte, aber ausnahmsweise trotzdem völlig geniale Frontcover (zusammengebastelt von
Christoph Schinzel), das die Kugel im Bandlogo zeigt, wie sie als Meteorit unseren Planeten in Schutt und Asche legt, passt ebenfalls zu dieser herausragenden Scheibe wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Zudem wird natürlich hiervon auch eine analoge Version auf den Markt gewuchtet, nämlich als fett aufgemachte Gatefold-Doppel-LP, ebenfalls über Steamhammer/SPV.
Ohne übertreiben zu wollen, wage ich persönlich hier einmal ganz frech zu behaupten, dass
Vicious Rumors mit "Razorback Killers" das wahrhaft allerbeste Album seit dem tragischen Unfalltod des allgemeinen Lieblingssängers
Carl Albert im Jahre 1995 gelungen ist! Und deshalb kann man dazu letztendlich nur noch sagen: Willkommen zurück in der Champions League des traditionellen Schwermetalls! Hier sind völlig gerechtfertigte
9 von 10 RockTimes-Uhren-Uhren zu vergeben.
Wer außerdem ein Interview mit Bandboss
Geoff u.a. zur neuen Langrille lesen möchte, der kann - Achtung, Eigenwerbung! - sich das aktuelle
Metal Command Fanzine ordern, worin mein Kompagnon
Daniel Müller ein paar äußerst interessante Fragen stellte!