Voodoo Johnson / Into The Red
Into The Red Spielzeit: 24:08
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Hard Rock

Review vom 31.03.2010


Joachim 'Joe' Brookes
'Komm, lass uns ein bisschen Party machen'.
Das Album der Band aus Birmingham gehört bestimmt mit auf den Stapel der Platten, die dann gedreht werden sollen.
"Into The Red" passt sehr gut zwischen Aerosmith sowie Led Zeppelin. Die EP hat jede Menge Hooks, durch die man richtig Spaß bekommen kann. Allerdings sind die fünf Tracks nicht mit Widerhaken zu vergleichen, denn weh tut deren Hard Rock nicht.
Im Informationsblatt befindet sich bereits der Hinweis auf den ersten Longplayer, der für Ende 2010 angekündigt wird.
Hoffentlich ... denn auch ihre zweite Veröffentlichung kann sich hören lassen.
Zu wünschen bleibt, dass dann auch neue Songs auf der zukünftigen Platte sind. Im Umkehrschluss sollte es natürlich nicht heißen, dass hier schwaches Songmaterial vor die Füße des Hörers geworfen wird.
"Into The Red" hat schon Qualität und Voodoo Johnson kann so richtig schön fetzen.
Das Quintett erfindet keine neuen Hustenbonbons, steht mit ihrer Musik allerdings auch nicht als Rohrkrepierer da. Insofern ist die Scheibe eine lohnenswerte Angelegenheit, die in der Kürze sogar mit Highlights aufwarten kann.
Voodoo Johnson ist eine der Bands, die den Dreck der Straße inhaliert hat. Darin war ein Portiönchen Blues enthalten und ein wenig Zwillingsgitarren gibt es auch. Die Nummern wirken sehr kompakt, sind mit den korrekten Zutaten angereichert und haben den richtigen Pfiff.
Ein besonderer Leckerbissen ist "Seven Years".
Hier zeigt die Gruppe auch noch Ausdauer. Die beiden Gitarren geben eine kurze, verträumte Vorlage und schnell decken sie die Asse ihres Hard Rocks auf. Mit Stakkato-Riffs und melodischem Refrain zelebriert man ein Wechselspiel der Dynamik.
Der Gesang entwickelt sich hymnisch und dann wird für ein Intermezzo die akustische Gitarre geschultert. Zunächst instrumental haucht später Kev Bayliss die Worte ins Mikrofon. Schließlich setzt der Voodoo Johnson-Rock auf ein mächtig schweres Fundament.
Super, dieses "Seven Years"!
Die fünf Songs beinhalten alles, was eine gute Hard Rock-Platte ausmacht.
Die Band kommt verdammt überlegen daher und verzichtet auf Keyboards. Ausgangsstoffe sind fette Gitarren, ein treibendes Schlagzeug und abgrundtief pumpender Bass. Das Gesamtergebnis ist toll. Bayliss darf sich über seine klasse Stimme freuen und er lässt auch schon einmal den Shouter raushängen.
Bei dieser Musik, die nicht in Metalgefilde abdriftet, sehe ich schon alle Luftgitarrenanhänger und Headbanger in den Startblöcken knien. "Into The Red" ist eine rezeptfreie Medizin für die geplagten Nerven der Hard-Rocker. Voodoo Johnson hält die Fahne des Genres mit einem ordentlichen Selbstbewusstsein in die Höhe und lassen es krachen.
Eine Ballade sucht man auf der EP vergebens.
Macht aber auch nichts aus, denn die Songs sind so arrangiert, dass man immer wieder ruhige Parts eingeworfen hat.
Mit hochoktanigen Tracks peitscht die Band gekonnt über den Highway und sieht sich als Sieger einer Verfolgungsfahrt. Nach zwei EPs wartet man nun hoffnungsvoll auf den ersten Longplayer der Band aus Birmingham. Zwei sehr gute Belege für ihr Können reichen jetzt.
Das von Gavin Monaghan (Kings Of Leon, Editors, Ryan Adams) produzierte "Into The Red" sei allen Hard Rock-Fans ans Herz gelegt.
Line-up:
Kev Bayliss (vocals)
Carl Gethin (lead guitar)
Paul Gethin (rhythm guitar)
Rich Bellamy (bass)
Dave Barker (drums)
Tracklist
01:The Longest Day I Ever Wasted (3:47)
02:Bad Habit (4:03)
03:Seven Years (6:17)
04:Another White Lie (5:24)
05:Inhale (4:37)
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