Als ich erfuhr, dass es eine neue CD von Vore gibt, war ich sogleich begeistert, hatte mir doch das 2009er Rerelase von Lord Of Storms/Dead Kings Eyes gut gefallen.
"Gravehammer" heißt der Silberling und ist genau genommen schon von 2011, wurde aber nun 2012 vom Label AFM noch einmal veröffentlicht.
Beim Betrachten des Covermotivs denke ich spontan an die Table-Top-Game/Videospiel und Buchreihe "Warhammer 40,000". 'Vorehammer' wäre eine tolle Titel-Idee gewesen… (beim nächsten Mal vielleicht???)
Es wäre auch nicht schlecht, wenn Games Workshop mal wieder einen Deal mit einer Death Metal-Band als Repräsentant machen würden, so wie einst mit Bolt Thrower bei der "Realm Of Chaos", wobei sich die britische Band im Nachhinein nicht mehr so begeistert zeigte.
Auf jeden Fall: Wenn es wieder zu einer solchen Zusammenarbeit kommen sollte, wären Vore ein würdiger Nachfolger. Wobei die Drei gar keine grafische Unterstützung nötig haben, "Gravehammer" ist - ebenso wie der Vorgänger - toll gestaltet/illustriert, passend zur Musik.
Auch in diesem Punkt gibt es zum Glück keine schlechte Überraschung, obwohl der Sound insbesondere beim Schlagzeug moderner klingt, kein Wunder, da liegen zehn bzw. zwölf Jahre dazwischen. Doch keine Angst, es ist nicht zu technisch ausgefallen, der Unterschied ist eher gering.
Nach wie vor herrscht Midtempo-Death Metal vor, der eher 'walzig' als 'knüppelig' wirkt. Herrlich schreddernde Gitarren treffen auf Growls, die aus gleich zwei Kehlen kommen, was allerdings nicht weiter auffällt. Das Schlagzeug hämmert auf die so vorgegebene mächtige Riffwand als wolle es tatsächlich die Erde auf einem Grab feststampfen.
Moderne Elemente oder irgendwelchen Firlefanz sucht man vergebens, doch ist "Gravehammer" andererseits nicht nur purer 'Stumpf ist Trumpf'. Es sind schon kleine Finessen eingebaut, ob es das dezente Wolfsheulen bei "Throne To The Wolves" ist oder die recht melodische und eingängige Titelzeile von "The Claw Is The Law", welches außerdem durch interessanten Aufbau besticht und das bei einer für Todesstahl doch recht langen Spielzeit von über acht Minuten.
"Uroboros" ist ein kurzes Instrumentalzwischenspiel, das geschickt den Titeltrack einleitet. Auch hier gibt es einen kurzen ruhigen Moment am Anfang bis es dann tonnenschwer weitergeht. Wirklich ein (Grabes-) Hammersong.
Auch wenn über 50 Minuten Gesamtdauer für eine Death Metal-Scheibe etwas zu viel erscheinen mag, fragte ich mich nach dem ersten Durchgang doch glatt 'Wie? War's das schon?' und ließ sie gleich nochmal rotieren.
Ja, von Vore lasse ich mich gerne verschlingen und der "Gravehammer" gefällt mir. Egal, ob ich mir beim Hören marschierende WH40K-Titanen und Raumschlachten vorstelle oder das Ganze einfach nur auf mich einknüppeln lasse.
Erfüllt "Gravehammer" also die Erwartungen, die ich hatte? Eine Enttäuschung ist es ganz sicher nicht. Schwächer oder besser als der Vorgänger? Ich weiß nicht, dieser begeisterte mich mit der Zeit immer mehr und gehört mittlerweile zu meinen Favoriten im Bereich US Death Metal. Mal sehen, was der test-of-time im aktuellen Fall bringen wird.
Auf jeden Fall freue ich mich, dass durch den Deal mit AFM mehr Metaller Vore kennenlernen werden, das haben sie absolut verdient.
Oder um es mit den Worten der Band zu sagen: »Vorefare has only just begun«
Line-up
Page Townsley (guitar, vocals)
Jeremy 'Skullcrusher' Partin (bass, vocals)
Remy Cameron (drums)
Tracklist |
01:The Cruelist Construct (5:52)
02:The Unseen Hand (5:15)
03:Doomwhore (8:03)
04:Uroboros (1:20)
05:Gravehammer (7:46)
06:The Claw Is The Law (8:36)
07:Progeny Of The Leviathans (5:37)
08:Throne To The Wolves (4:35)
09:Sacerdotum Tyrannis (6:49)
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