Voyager / uniVers
uniVers Spielzeit: 46:32
Medium: CD
Label: Dockyard 1, 2007
Stil: Epic Metal

Review vom 15.10.2007


Andrea Groh
Bei dem Begriff 'Voyager' denke ich spontan an die Star Trek-Reihe mit einer Frau als Captain. Nun stelle ich fest, es gibt seit dem Jahr 2000 auch eine Band mit diesem Namen und an Bord der multinationalen Besetzung sind passenderweise zwei Frauen, untypischerweise nicht als Sängerinnen, sondern als Bassistin und Gitarristin. Das ist schon mal lobenswert.
Die nun erschienene zweite CD trägt den Titel "uniVers", was auch schön ins Bild passt. Das "V" ist absichtlich so geschrieben, das fiel auch schon bei "Element V", ihrer ersten CD, auf. Es stellt den Bezug zum Bandnamen her, vielleicht sogar zu der SF-Serie "V-Die Ausserirdischen".
Die Besatzung Daniel Estrin aus Deutschland (sein Gesang klingt angenehm und nicht typisch deutsch), Mark Boejin aus den Niederlanden, Simone Dow aus Schottland und die beiden Italiener, Mark DeVattimo und Melissa Fiocco, nehmen uns auf eine musikalische Reise in immer neue Klangwelten mit, wobei manche Facetten vertraut scheinen, nur um im nächsten Moment wieder ganz anders zu wirken. Das Universum, durch das die Voyager reist, ist vielseitig und bunt, manchmal technisch-progressiv, manchmal verträumt-melodisch. Dann aber auch gewaltig-heavy, stellenweise sanft-harmonisch oder wild-aufgeregt.
Vergleiche zu finden ist gar nicht einfach, reichen doch die Einflüsse von klassisch orientiertem traditionellen Rock/Metal (Rainbow, Yngwie Malmsteen) bis zu modernen Bands wie Nightwish. Die Musik kombiniert die Dramatik von Ayreon, Threshold und Arena mit heftigen Elementen von Soilwork oder Devin Townsend, die wie ein Schutz für die zerbrechlichen melancholischen Songs an den Anfang und das Ende der CD gelegt wurden.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Band schon 2006 beim Progpower Europe spielte und für 2008 nicht nur auf dem Progpower UK spielen soll, sondern auch noch eine Tour anschließen möchte. Wir wünschen schon mal eine gute Reise…
Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer. Dies ist ein Kritikpunkt, denn es passiert zwar recht viel, aber es bleibt dafür nicht so viel hängen. Ohrwürmer und Hits fehlen, das Songwriting muss in dieser Hinsicht noch verfeinert werden. Die einzelnen Lieder sollten einen eigenen Charakter erhalten. Am besten wurde dies bei dem Song "Sober", der eine Trennungsstory beinhaltet, umgesetzt. Denn hier hat die Band zudem einen Videoclip gedreht. Dieser ist zwar recht schlicht, aber eine unbekannte Band hat eben kein gigantisches Budget, zumal die Musik für die Zuschauer der großen Musikvideokanäle viel zu anspruchsvoll ist. Daher ist der Clip netterweise als Bonus mit auf der CD.
Line-up:
Daniel Estrin (vocals, keyboards)
Mark DeVattimo (guitars)
Simone Dow (guitars)
Melissa Fiocco (bass)
Mark Boeijen (drums)
Tracklist
01:Higher Existence (4:30)
02:Deep Weeds (3:55)
03:Everwaiting (4:08)
04:Between The Sheets (1:18)
05:Sober (5:10)
06:Cross The Line (5:08)
07:Pulse 04 (4:59)
08:Failing (4:54)
09:What I Need (3:44)
10:One More Time (3:34)
11:White Shadow (5:07)

Bonus:
Sober (Video im Mpeg Format)
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