|
Big Daddy Wilson / Love Is The Key
|
|||
|
"Love Is The Key" ist das erste Album, auf dem neben dem Plattentitel nur der Name des Blues-Mannes aus den USA steht. Neben klangvollen internationalen Künstlern (Eric Bibb
und Dave Goodman) waren bei den Aufnahmen in der Mühle der Freundschaft, Bad Iburg, auch national renommierte Musiker im Studio. Unter anderem sind der Keyboarder Moritz Fuhrhop, Bassist Olli Gee und die beiden Gitarristen Jimmy Reiter und Jochen Bens mit von der Partie. Big Daddy Wilson verdeutlicht durch seine elf Songs, dass er sich nicht nur im Blues sehr wohl fühlt. Die Musik ist mit viel Soul, Gospel und tatsächlich auch einem Spritzer Reggae beziehungsweise Jazz angereichert und so etwas kann in den Händen des Künstlers und seinen Begleitmännern nur zu einem Genuss werden.
Im Grunde sind alleine schon die Kompositionen von hoher Güte und zum Beispiel Eric Bibb oder Dave Goodman sind willkommende Zugaben auf der Platte. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass die Scheibe trotz der vielen Mitwirkenden einen innigen, sehr persönlichen Charakter hat. Was den Klang angeht, brauchen nur zwei Hinweise gegeben werden: Mastering von Hans-Jörg Mauksch und Pauler Acoustics.
Ob die Nummern nun von der akustischen oder elektrischen Gitarre bestimmt werden, sich im Soul, Gospel, Jazz oder schwerpunktmäßig im Blues tummeln, steht eines so fest, wie das Amen in der Kirche ... Big Daddy Wilson verfügt über eine in allen Lagen souveräne Stimme, bei der eine Gänsehaut vorprogrammiert ist. Seine gesangliche Glanzleistung wird durch die hervorragenden Musiker in entsprechendem Ambiente bestens in Szene gesetzt. "Love Is The Key" ist frei von Schwächen.
Die Stücke sind intensiv und seine Texte kauft man dem Mann ohne Zweifel an deren Glaubwürdigkeit ab. Der dargebotene Blues ist auch traditionell, aber alleine schon durch das Reggae-betonte "Dreaming" darf festgestellt werden, dass Big Daddy Wilson auf keinen Fall nur eingleisig einzuordnen ist. Die mit Eric Bibb eingespielten Tracks "Country Boy" sowie "Walk A Mile In My Shoes" sind einfach nur klasse Songs, weil hier zwei begnadete Sänger zusammen singen. Im erstgenanten Track ist es Moritz Fuhrhop, der für herrliche Tastenläufe sorgt und Jimmy Reiters Gitarrenkünste sind verbindlich. In "Walk A Mile In My Shoes" wird deren Gesang ausschließlich von den Akustischen begleiten. Hammer!
Der Kanadier Dave Goodman ist mit seiner Fingerfertigkeit am Sechssaiter an zwei Songs beteiligt. Über ganz dezenter Rhythmusbegleitung von Björn Puls schwebet die melodische Begleitung. Herrlich, wie sich Reiter und Goodman ergänzen. Etwas lyrisch beginnend, nimmt die Nummer dann Fahrt auf. Toll, dieses "Anna"! "Stranger" wurde in einen wunderschönen Groove gepackt und abermals ist man mit der Instrumentierung sehr sparsam umgegangen. Goodman hat hier das Bottleneck übergestreift.
"Hard Days Work" ist voll elektrischer Malocher-Blues, der im Vergleich zu allen anderen Tracks sogar rockt. In "Jazzy Rose", mit viel Barroom-Flair versehen und Fuhrhop am Piano weckt der Protagonist Erinnerungen an John Lee Hooker. Bemerkenswert, wie feinfühlig das geschieht. Der Titeltrack "Love Is The Key" ist mit einem sehr traditionellen Blues-Outfit versehen worden und abermals wird die Gitarre phasenweise mit dem Bottleneck bearbeitet. Klasse!
Dieses Big Daddy Wilson-Album hat sehr viel zu bieten. Bereits der erste Hördurchgang versetzt einen in Freude. Allerdings muss man der von Wilson sowie Olli Gee produzierten Platte mehrere Spins gönnen, um alle Feinheiten zu entdecken.
Line-up:
Big Daddy Wilson (lead vocals) Jimmy Reiter (electric guitar, acoustic guitar) Eric Bibb (acoustic guitar - #1,5, vocals - #1,5) Dave Goodman (acoustic guitar - #3,8, backing vocals - #3,4,7) Jochen Bens (acoustic guitar - #7, backing vocals - #7) Moritz Fuhrhop (piano, organ) Olli Gee (bass) Björn Puls (drums, percussion) Helga Blount (backing vocals - #7)
Externe Links:
|
