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Carolyn Wonderland / Peace Meal
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Über drei Jahre ist es her, seit Miss Understood auf den Markt kam und die Songs dieser Platte liegen einem jetzt noch frisch in den Ohren. Carolyn Wonderland meldet sich mit "Peace Meal" genauso eindrucksvoll zurück, wie sie sich mit dem Vorgänger-Album bei RockTimes vorgestellt hatte.
Die vorliegende CD ist wieder einmal ein herrlicher Gemischtwarenladen, in dem der geneigte Blues-Anhänger so ziemlich alles bekommt, was er sucht. Mit nur einem Album auf Ruf Records ist die Wonderland jetzt bei einem anderen deutschen Label untergekommen: Blue Rose.
Nachdem Ray Benson (Asleep At The Wheel) "Miss Understood" produzierte, ist er ebenfalls wieder an den Reglern tätig, allerdings dieses Mal nicht alleine, denn im Produktionssessel saßen auch Larry Campbell sowie Michael Nesmith (Ex-Monkees). Neben sechs Eigenkompositionen präsentiert uns Carolyn Wonderland sechs Coversongs, in denen sie Janis Joplin,
Robert Johnson, Bob Dylan und Muddy Waters zitiert. "I Can Tell" stammt aus der Feder von Samuel Smith. Der Track ist unter anderem bekannt durch Bo Diddley. "Golden Stairs" wurde von Vince Welnick und Robert Hunter geschrieben. Diese beiden Namen dürften jedem von Grateful Dead her bekannt sein. Carolyn Wonderland hat die Gabe, verschiedene Musikstile zu spielen, aber auch, diese in sehr persönlicher Art miteinander zu verschmelzen. Der Blues ist das stabile Fundament, von dem aus sie sich auf beeindruckende Weise und überzeugend durch die Verästelungen des Genres bewegt. Gleich mit der Janis Joplin-Komposition setzt die Wonderland eine herrliche Duftmarke. Da hat sie auch sofort den musikalischen Magneten in der Hinterhand, mit dem sie den Hörer an die CD fesselt. Fesselnde Lieder hält sie allemal für die Hörer bereit.
Das Album zeichnet sich auch durch die spürbare Begeisterung der Protagonistin und ihrer Begleitmusiker aus. Die Künstlerin ist eine Power-Frau mit viel Gitarren-Raffinesse. Kein Wunder, denn Wonderland hat mächtig viel Live-Erfahrungen auf den Fingerkuppen. Eine Teamplayerin ist sie obendrein auch noch, denn neben ihrer Gitarre gibt es zum Beispiel ausreichend Platz für die Tastenfraktion, vertreten durch den hervorragenden Cole El-Saleh. Außerdem spielt die Amerikanerin auch noch Lap Steel. Einmal schultert Carolyn dann die kleinere Ausgabe eines Zupfinstruments und spielt im letzten Stück die Mandoline. Hier haben wir es dann mit einer sehr gelungenen Mischung aus Americana und Country zu tun.
Ob Blues, selbstredend auch in der rockenden Variante, R&B, fetziger Boogie oder Roots Music, Carolyn Wonderland lässt alle Stile hochleben und neben den individuellen Lesungen von Fremdkompositionen fügen sich ihre eigenen Nummern ganz geschmeidig in die Reihe der Coversongs ein. Schritt für Schritt, steter Tropfen höhlt den Stein, steigert sich die Künstlerin in die oberen Ränge der Blues-Welt beider Geschlechter und da tummeln sich bekannterweise ziemlich viele Musiker im besten Alter.
Bei Carolyn Wonderland und ihrem Album "Peace Meal" ist für entsprechend tollen Nachschub gesorgt und auch wenn sie Joplin singt, bleibt Frau Wonderland Frau Wonderland und jeder Blues-Fan sollte von ihrer Musik begeistert sein. Die Platte hat das Sendungsbewusstsein des 12-Takters und darf für so manchen Künstler als Grundlage dienen. So wird toller Blues und noch viel mehr dargeboten.
Ich liebe "No Exception" und "Dust My Broom". "Peace Meal" ist eine sehr hinlangende, äußerst unterhaltsame Platte geworden.
Line-up:
Carolyn Wonderland (vocals, guitar, lap steel - #3,6, mandolin - #12) Cole El-Saleh (keyboards, key bass - #6,7) Cindy Cashdollar (lap steel - #1,3) Larry Campbell (mandolin, electric guitar - #4, acoustic and pedal steel guitar - #5, acoustic guitar - #12) Lincoln Schleifer (bass - #1,4,5,12) Glenn Fukunaga (bass - #2,3) Mark Epstein (bass - #8 - 11) David Sanger (percussion - #3) Rob Hooper (drums, percussion - #7) Michael 'Lefty' Leftkowitz (drums - #6,7) McCrary Sisters (harmony vocals - #3)
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