|
Drew Womack / Sunshine To Rain
|
|||
|
Der Ex-Sons Of The Desert-Frontmann, Singer/Songwriter Drew Womack ist mit einem starken Album wieder zurück im Musikzirkel. Jahre musste der Texaner wegen des Komplettaufbaus eines Wirbels im Rückgrat pausieren. Jetzt mischt er durch "Sunshine To Rain" frischer denn je mit. Herrlich, welches Spektrum uns der junge Amerikaner zu bieten hat.
Auch wenn der Albumtitel zwei kontrastierende Punkte aufweist, ist Drew Womack einerseits mit seiner herrlich rockig-melodischen Musik eindeutig auf der Sonnenseite der Gefühle. Andererseits geht es in der dunkleren Regenseite wahrscheinlich um die Aufarbeitung vieler Dinge, die sich um den langen, medizinischen Behandlungsprozess ranken. Da macht sich auch schon einmal der Zwölftakter bemerkbar.
Feststellen darf man, dass Drew Womack nicht nur ein ausdrucksstarker Sänger ist, sondern darüber hinaus mit so etwas wie Talent für das Songwriting gesegnet ist, denn die zwölf Nummern aus seiner eigenen Feder sind genauso überzeugend, wie das Lied dreizehn in der Tracklist. Hier hat Drew Womack die Nase mit Mark Selby und Tia Sillers zusammengesteckt und herausgekommen ist "Slow Burn". Diese Komposition ist ein langsamer Blues mit sehnsüchtiger Stimme gesungen und einem David Grissom (Storyville), der bis hierhin einen Gitarrenpart einspielte, der sich gewaschen hat. Dieser Musiker ist integrierter Bestandteil, eine prägende Person für vorliegende Platte. Gut, dass Drew Womack und David Grissom zusammenarbeiten.
Neben dem bereits erwähnten Ausflug in den Blues variiert der Künstler das Roots-Genre auf "Sunshine To Rain" ordentlich. Meteorologisch gesellt sich zum Sonnenschein sowie Regen quasi auch noch der Wind, der rockend die eigenen vier Wände aufmischt. Allerdings spielen die Gitarristen von Drew Womack und David Grissom nicht immer die erste Geige, die hier gar nicht zum Einsatz kommt. Viel mehr machen in zwei Nummern Holz- und Blechbläser die Runde.
Nach einem großartig-fetzigen "There You Go Again" nimmt man das Tempo für "Broken Angel" zwar etwas zurück, aber die Intensität bleibt bestehen und wird durch sanfte Trompeten-, Saxofon- und Posauneneinschübe verfeinert. Einfach klasse, wie gut solche Tricks im Arrangement dem Genre Frische geben. Bläser – Klappe – die zweite Runde ... identische Instrumente aus dieser Abteilung, aber andere Musiker an den Mundstücken geben "I Know Love" einen tollen New Orleans-Flair. Immer wieder machen sich Daivd Grissom und die Gospelsänger bemerkbar. Highlight mit Little Feat-Fußabdrücken mit Staub.
Apropos Gesang – es ist schon erstaunlich, wenn man bei den Sängerinnen und Sängern
Radney Foster im Line-up findet. Auch als Komponist hat er vielen Künstlern, wie zum Beispiel Brooks & Dunn, Cindy Bullens, Dixie Chicks, Steve Earle, Hootie & The Blowfish oder Keith Urban unter die Arme gegriffen. Mit Ramy Antoun (The Black Eyed Peas, Peter Murphy, Brandon Scott, Seal und andere) trommelt ein erfahrener Schlagzeuger und Steel-Gitarrist Lloyd Maines (Terry Allen, Joe Ely, Ruthie Foster, Ray Wylie Hubbard, Mike McClure, Micky & The Motorcars, Walt Wilkins) ist gefragter Sessionmusiker. Wenn man der Meinung ist, dass Bläser im Roots-/Country-Genre jetzt nichts Außergewöhnliches sind, dann trifft es aber definitiv auf die Sitar zu. Indrajit Banerjee spielt das Instrument und die logische Folge ist, dass dieses Lied "This Heart" eine deutliche fernöstliche Stimmung bekommt. Dieses Stück hat dann auch nicht mehr viel mit dem vorherrschenden Stil zu tun. Hier wird geradeaus gerockt und die Gitarren sind im Einklang mit der Sitar. Hammer Nummer!
Drew Womack meldet sich mit einem beeindruckenden Album zurück und kann über die gesamte "Sunshine To Rain"-Spielzeit von fünfundfünfzig Minuten voll überzeugen. Der Blues-Touch kommt nicht nur durch die Slide-Gitarre in "High Road Down" zum Vorschein. Hats off, Drew!
Line-up:
Drew Womack (acoustic guitar, electric guitar, vocals, background vocals) David Grissom (electric guitar) Lloyd Maines (steel guitar) Tommy Detamore (steel guitar) Indrajit Banerjee (sitar) Clayton Corn (organ, piano, accordion, background vocals) Joseph 'JoJo' Serrato (saxophone - #2) Javier 'Javi' Stuppard (trombone - #2) Michael Ray (trumpet - #2) Callie Muckelroy (trumpet - #4) Sean Michaud (trombone - #4) Roland Perez (tenor saxophone - #4) Lonnie Trevino (bass) Ramy Antoun (drums, percussion) Fred Mandujano (drums, percussion - #2,4) Jess Klein (background vocals) Deani Flemming (background vocals) Jason Eskridge (background vocals) Karol Ann Moore (background vocals) Radney Foster (background vocals) Leigh Rowan (background vocals)
Externe Links:
|
