Matt Woosey / On The Waggon
On The Waggon Spielzeit: 57:42
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Blues, Singer/Songwriter

Review vom 26.03.2013


Joachim 'Joe' Brookes
Hinter dem Namen Matt Woosey machen wir nach "On The Waggon" als erstes ein Ausrufezeichen. In knapp achtundfünfzig Minuten packt der Künstler so viele herrliche Eindrücke. An und für sich begann er mit fünfzehn Jahren seine ersten instrumentalen Gehversuche am Schlagzeug. Zu seinen Plattenveröffentlichungen zählen "All Or Nothing", "Frame Of Mind", "Old Smithy", "White Lies And Black Ice" oder "Matt Woosey And The Strange Rain".
Der Mann aus Malvern (Worcestershire) spielte dann Gitarre und die beherrscht er extrem gut. Als Sänger schwingt er auf identischer Welle und was sein Songwriting betrifft, ist er ganz breit gefächert aufgestellt.
Nachdem er im Taxi unterwegs war, gründete der Engländer Matt Woosey And The Strange Rain und dann folgte die Matt Woosey Band. Mit James Elliott Williams aka Jim 'E' Williams (Schlagzeug) und dem Bassisten Adji Shuib hat er zwei ausgesprochen gute Begleitmusiker an seiner Seite.
Matt Woosey vereint auf brillante Art und Weise den Blues sowie Singer/Songwriter-Qualitäten, die schließlich in Country und etwas Folk münden. Seine Wurzeln befinden sich allerdings im 12-Takter. Machen wir uns mit den beiden Buchstützen "Black Smoke Rainin'" sowie "Dopey Mick" ein Bild vom Künstler.
Für Musikfans, die auf akustische Gitarre und Groove stehen, hat der furios aufspielende Mann mit dem Opener genau den richtigen Türöffner parat. Klasse Fingerpicking, emotionaler Gesang und Bottleneck-Einsatz regieren "Black Smoke Rainin'". Wow, ist es denn zu glauben! Frech, mit einer ausgesprochenen Selbstverständlichkeit wirft Matt Woosey einen Blick in den Rückspiegel ... das von Willie Dixon geschriebene "Back Door Man" webt er perfekt in seinen eigenen Song ein. Das Lied ist schon der Blues-Hammer!
Das längste Stück auf "On The Waggon" hat er sich bis zum Schluss aufgehoben. Die knapp über sieben Minuten "Dopey Mick" werden von einem schweren Chicago-Rhythmus untermalt. Matt Woosey singt mit einer etwas rauchigen Stimme und dann serviert er uns ein Gitarrensolo, das nicht nur sehr hohe Töne beinhaltet, sondern auch in diesen gelobt werden muss. Hat man sich gerade so schön eingehört, nimmt die Nummer quasi ein jähes Ende. Es folgt eine Schlagzeug-Einlage. Vielleicht als Überleitung? Weit gefehlt ... das sind fast fünf Minuten fulminantes Drumsolo von Jim 'E' Williams. So etwas findet man auf einer Studio-Platte doch eher selten. Klasse!
Zwischen den beiden Tracks wird vielfältige Unterhaltung auf ganz hohem Niveau geboten. Die Mischung aus Blues, Roots und Singer/Songwriter-Stücken fügen sich wie selbstverständlich zu einem großen Ganzen zusammen. Dazu kommt ein toller CD-Klang für den Matt Woosey sowie Tony Hobden zuständig waren. Alle Eigenkompositionen wurde im Weston University College eingespielt und verfügen über einen nicht von der Hand zu weisenden Live-Charakter.
Von erdigen bis wunderschön luftigen Liedern nehmen uns Matt Woosey und seine Mini-Band an die Hand und führen den Hörer durch herrliche musikalische Welten, in denen es auch Songs gibt, wo er sich nur mit Gitarre begleitet oder nur der Bass mit von der Partie ist. Auch die Ausflüge in den Country sowie den Folk sind überzeugend ausgefallen.
Mit dieser musikalischen Ausrichtung muss man die Matt Woosey Band unbedingt auf dem Notizzettel haben. "On The Waggon" ist umwerfend gut.
Line-up:
Matt Woosey (guitars, vocals)
Adji Shuib (bass)
Jim 'E' Williams (drums)
Tracklist
01:Black Smoke Risin' (4:49)
02:Cruel Disposition (5:24)
03:Don't Need Money (4:25)
04:Elsie May (5:37)
05:Find A Way (4:48)
06:Jealous Man (5:03)
07:Noah (3:57)
08:One Of The Three (3:33)
09:She Just Called (5:39)
10:That's My Baby (4:01)
11:Woke Up This Morning (3:24)
12:Dopey Mick (7:03)
(all tracks written by Matt Woosey)
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