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Mike Wheeler / Self Made Man
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Fürwahr... Mike Wheeler ist ein Selfmademan. 1961 in Chicago geboren, kommt er mit seinem Debüt auf Delmark Records zwar etwas spät zu Ehren, aber immerhin besser als nie. Der Komponist, Gitarrist und Sänger hat es allerdings auch verdient, denn mit seiner Band, in der langjährige Freunde spielen, ist er in den Clubs seiner Geburtsstadt fast ständig auf einer Bühne live zu sehen.
Sein "Self Made Man" ist ein Paradebeispiel für den Chicago Blues. Mike Wheeler hat den 12-Takter quasi im Blut, spielte und nahm Platten mit vielen verschiedenen Formationen aus der Windy City wie Big James & The Chicago Playboys (mit denen er auch schon in Europa unterwegs war), Big Ray & Chicago's Most Wanted, Cadillac Dave & The Red Hot, Sam Crockwell & The Groove, Peaches Staten & The Grooveshakers. Er trat zusammen mit Buddy Guy, Shemekia Copeland, Jimmy Johnson, Willie Kent, B.B. King, Son Seals und Koko Taylor auf. Der Keyboarder Brian James, Bassist Larry Williams und Schlagzeuger Cleo Cole werden mit Künstlern wie George Benson, Lonnie Brooks, The Chi-Lites, James Cotton, The Drifters, John Lee Hooker Jr., Floyd Taylor, Zora Young und anderen in Verbindung gebracht.
Wenn Mike Wheeler sagt, dass er »a joyful man« ist, dann schlägt sich das spür- und hörbar in seiner Musik und seinen Texten nieder. Auch wenn es sich bei "Self Made Man" um eine Studio-Scheibe handelt, kann man sich ohne Probleme vorstellen, welche Energie seine Bühnenauftritte haben.
Schon beim Songwriting fangen die außerordentlichen Fähigkeiten von Mike Wheeler und seiner Band an. Bis auf "Let Me Love You Baby", einer Nummer aus dem riesigen Fundus an Willie Dixon-Kompositionen haben alle anderen zwölf Tracks Wheeler, Williams, Cole und Vollriede geschrieben.
Ganz gleich welchen Song man ansteuert ... "Self Made Man" ist eine Hymne des Chicago Blues. Jeder einzelne Track löst Freude aus und wenn dann auch noch Omar Coleman (unter anderem Sean Carney, Louisiana Red, John Primer, Hubert Sumlin) für drei Nummern seine Harp aktiviert, ist ein weiterer Meister am Werk. Auch er kommt aus Chicago.
Wer einen Blues so bunt wie ein Fächer hören möchte, ist zur Zeit bei Mike Wheeler & Co. bestens aufgehoben. Durchhänger sind für den Protagonisten ein Fremdwort und richtig rocken können die Jungs auch noch. Brian James wechselt je nach Bedarf zwischen Keyboard- und Pianotönen. Larry Williams ist einer der besten Bassisten, die einem in letzter Zeit vor die Ohren gekommen sind und Cleo Cole verfügt über den ultimativen Groove.
Mike Wheeler singt mit viel Soul in der Stimme und spielt einen heißen Funk, bei dem Larry Williams die dicken Saiten vorzüglich slappt. Ab und an setzt der Protagonist das Wah Wah-Pedal ein, aber größtenteils verzichtet Mike Wheeler auf Effektgeräte. Er verfügt über das Feeling in den Fingern und selten hört man einen Gitarristen, der über eine so herrlich flüssige Spielweise verfügt.
Aus der Balladenabteilung (zum Beispiel "You're Doing Wrong") gibt es ebenfalls nur Gutes zu vermelden. Mike Wheeler findet einfach immer den zündenden Gitarrenklang und die richtigen Gefühle beim Singen. Man serviert auch noch eine Kleinigkeit Jazz. Es shuffelt, groovt und rockt an allen Ecken. »I've been around a lot of guys who were faster, but I really never tried to get off into that style. Sometimes that [might] not mean anything – just being fast, but you can't get anything out of it. I just tried to stick with making the notes mean something.« Darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein, aber was diesen Gitarristen und seine Musik angeht, bringt er es auf den Punkt.
"Self Made Man" ist eine hervorragende, in der Vielfalt des Chicago Blues eingebettete Platte, die in allen Belangen sehr gut rüberkommt. Hats off, Mike Wheeler!
Line-up:
Mike Wheeler (vocals, guitars) Brian James (keyboards) Larry Williams (bass) Cloe Cole (drums) Omar Coleman (harmonica - #3,9,12)
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