Sharrie Williams ist in der Tat 'The Princess Of Rockin' Gospel Blues'.
Sowohl auf der Bühne, als auch in ihren Studio-Alben. Nach Hard Drivin' Woman folgt nun ihre nächste Studio-Konserve mit dem Titel "I'm Here To Stay", nachdem man sich von ihrer Bühnenpräsenz durch das Album "Live At Bay-Car Blues Festival" überzeugen konnte.
Auf dem Cover der CD werden sie nicht explizit erwähnt, aber es gibt sie natürlich immer noch: The Wiseguys, ihre musikalischen Begleiter.
Der Gitarrist James Owens taucht nur noch einmal bei den Song-Credits auf. In seine Fußstapfen ist nun endgültig der Dresdener Saitenzauberer Lars Kutschke getreten und füllt diese mehr als aus. Wie er sich auf diesem Album präsentiert, ist brillant.
"I'm Here To Stay", aufgenommen im August 2006 sowie im Januar und März 2007, zeigt abermals, welch ein Energiebündel die Sängerin aus Saginaw ist.
Selbst die herrlichen Balladen strotzen nur so vor Flair.
»Fire in my veins
And I'm ready to rock and roll.«
Diese beiden Zeilen des Openers beschreiben ihr Temperament sehr gut. "Fire" geht von der ersten Sekunde an ohne Umwege in die Tanzbeine. Dafür hat dieser Track den perfekten Beat und er groovt teuflisch dahin. Der Gitarren-Alleinunterhalter Kutschke spielt einen Wah Wah-getriebenen 6-Saiter der Sonderklasse und Pietro Taucher an den Keyboards steht dem in nichts nach. Ihm gehört das zweite Solo im Song und sind die ersten 3 ½ Minuten vergangen, brennt die Luft bereits.
Einen echten Traditions-Blues serviert Sharrie Williams mit "Jealousy", für den sie und die Wiseguys zwei bis drei Gänge zurückschalten. Die Sängerin und der Gitarrist lassen ihren Emotionen Freilauf. Kutschke zieht die Saiten und erfreut den Hörer mit einem Hammer-Solo der anderen Art. Der gibt kaum Ruhe und spornt die Sängerin zu einer weiteren Höchstleistung an. Da bleibt der Band nur eines übrig: Alle Aufsitzen und hinterher reiten.
"Seeking" ist dann eine der Balladen, die eine wunderschöne Stimmung vermitteln. Unwerfend, wie die Williams singen kann. Ohne opulentes Beiwerk hören wir die musikalischen Begleiter auf ihre Essenz reduziert, denn sie setzten ihre Instrumente auf Sparflamme ein. Eine noch intensivere Wirkung hat "It's Getting Late", in dem die akustische Gitarre und viel Percussion zum Einsatz kommt.
Bevor es zum nächsten Slow-Song ("Gotta Go Thru Hell") kommt, wird mit dem Titeltrack ordentlich Dampf abgelassen. Alle klatschen kräftig in die Hände und an einem Musiker führt kein Weg vorbei, ohne die Leistung der anderen zu schmälern: Lars Kutschke. Kräftige Backing Vocals geben dem Song eine elegante Note. Nehmen wir den Titel zum Anlass, einen Wunsch zu äußern: Bitte, Sharrie, bleib uns erhalten.
Ein weiteres echtes Kraftpaket mit Fußwippenqualität ist "I Gotta Find Me A Mojo", ausgestattet mit einem tollen Groove-Faktor.
Wenn es zu "Power" kommt, ist es an der Zeit, die Rhythmus-Fraktion namentlich zu erwähnen, denn die haben es auch verdient. Marco Franco sowie Clifford Jackson sind super drauf und geben allen Songs das perfekte Fundament. Kutschke rockt jetzt den Blues-Palast.
Coversongs sucht man auf "I'm Here To Stay" vergeblich. Alle Nummern wurden von der Protagonistin oder im Team mit ihren Musikern geschrieben. Der Sound ist so richtig satt und man erwischt sich immer wieder beim Fingern am Lautstärkeregler.
Gute Laune, wo man hinhört. Da dürfen ruhig auch einige Stones-ähnliche Riffs, wie in "Don't Give Up", für Stimmung sorgen. Hier setzt Pietro Taucher am Piano die richtigen Kontrapunkte zur elektrischen Gitarre.
Mit "I'm So Blue" fordern die Künstler abermals zum Tanz auf. Taucher lässt seine Hammond heulen und die Band spielt very tight. Klasse!
Am Ende gibt es eine Up-Tempo Einheit in Gospel-Manier. Hier sind die beiden Chor-Sänger Rudy Barnett, der auch Keyboards spielt, und Charles Roach III abermals aktiv.
"I'm Here To Stay": Sharrie Williams sorgt, mit bestens aufgelegten Wiseguys für einen Start-Ziel-Sieg und sammelt dadurch 8 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Sharrie Williams (lead vocals, backing vocals, handclaps, small percussion)
Lars Kutschke (guitar)
Marco Franco (bass)
Clifford Jackson (drums, percussion)
Pietro Taucher (piano, Hammond B3)
Rudy Barnett (keyboards - #10, 11, 15, backing vocals - #11, 15)
Charles Roach III (backing vocals - #4, 8, 12)
Tracklist |
01:Fire (3:30)
02:Jealousy (5:23)
03:Seeking (3:46)
04:I'm Here To Stay (3:16)
05:Gotta Go Thru Hell (4:22)
06:Will You Still Love Me (2:52)
07:Rhythm Of Life (4:21)
08:I Gotta Find Me A Mojo (3:58)
09:Power (4:08)
10:It's Getting Late (5:20)
11:I'm A Real Woman (4:24)
12:Don't Give Up (4:08)
13:I'm So Blue (3:08)
14:Time (3:17)
15:Pocono Praise (2:25)
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