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Snowy White And Friends / After Paradise
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Was haben die Gitarristen Todd Wolfe und Snowy White gemeinsam? So einiges: Beide lehnten es ab, bei sehr bekannten Bands bzw. Künstlern das 'große Geld' zu verdienen. Beide verkauften nicht ihre Seele, sondern verschrieben sich ihrer wahren Leidenschaft - dem Blues. Auch wenn sie ihn unterschiedlicher kaum interpretieren könnten, haben beide sich mit ihrem eingeschlagenen Weg höchstes internationales Renommee erworben. Einen Rolls Royce kann man sich davon zwar nicht erwerben, aber wenn man Wolfe wie White zuhört, spürt man, dass beide bei sich angekommen, hochzufrieden sind...
Snowy White scharte für diese DVD-Aufnahmen ein gutes halbes Dutzend 'Friends' im für sein hochklassiges Programm bekannten Weerter Muziekcentrum De Bosuil um sich - allesamt beeindruckende Musiker! Zuvorderst sind natürlich seine langjährigen Wegbegleiter, die White Flames Walter Latupeirissa, Max Middleton und Juan van Emmerloot, sowie Ruud Weber, seinem Partner aus demSnowy White Blues Project, zu nennen. Ganz besondere Glanzpunkte weiß vor allem der wahnwitzige Hammond-Virtuose John 'Rabbit' Bundrick, für Legenden wie Free,
The Who oder Bob Marley aktiv, zu setzen. Das De Bosuil erweist sich als glänzende Wahl für dieses DVD-Projekt, weil die kleine Location einen sehr intimen Rahmen für ein überaus atmosphärisches Konzert bietet. Musiker und Publikum verschmelzen bei einem Set, das zwar überaus entspannt - 'laid back' - daherkommt, gleichzeitig aber den Hörer emotional gefangen nimmt. Vom ersten Ton an sprühen die Funken zwischen Bühne und Saal. Snowy White schafft dabei den schwierigen Spagat, einerseits als Solist zu glänzen, andererseits seinen Mitstreitern großzügige Freiräume einzuräumen. Die Interaktionen zwischen den Akteuren kann man nur als traumwandlerisch bezeichnen. Dabei gehört White ausdrücklich nicht zu den Geschwindigkeitsfanatikern unter den Bluesern - sein Spiel ist dann am stärksten, wenn er die Melodien weich und warm fließen lässt. Im De Bosuil trifft er auf Musiker, die ähnlich unprätentiös und unaufdringlich wirken.
Snowy White bedient sich aus dem reichhaltigen Fundus der White Flames, streut aber großzügig Songs des Blues Project ein, dessen Songs zumeist der stimmlich (etwas) bessere Ruud Weber intoniert. Die Coversongs, Peter Greens sensationelles "Slabo Day" und John Miles' "Tears In My Eyes", gehören zu den Highlights des abwechslungsreichen Sets. Der Sound ist kompakt und dicht, was bei einer solch breit aufgestellten Instrumentierung nicht verwunderlich ist. Wenn zeitgleich zwei Drummer und zwei Percussionisten, darunter Snowy Whites Sohn Thomas, agieren, nimmt der Groove gar santana'sche Züge an.
Die Kameraführung passt sich der entspannten, aber keinesfalls spannungsarmen Atmosphäre perfekt an - keine Hektik wird verbreitet und angenehm lange Einstellungen lassen das Gesehene tief sacken. Das 'Making of...' gibt Einblicke in die Proben des Vortages, wobei - wie Snowy in den eingestreuten Interviewparts erläutert - einige der Musiker noch nie zuvor zusammengespielt haben. Man glaubt dem Gitarristen eine anfängliche Nervosität anzumerken, was sich schnell legt, als klar wird, wie gut die Beteiligten in diesem Projekt interagieren. Die Interviewerin befragt jeden von ihnen auf einfühlsame Weise - die Antworten sind teilweise erstaunlich direkt. Nach gut 25 Minuten weiß man sicher, was man zuvor schon ahnte: Snowy ist einfach ein richtig netter Kerl!! "After Paradise" ist die wundervolle, unaufgeregte Untermalung für einen gemütlichen, weinseligen Abend. Ein ansehnliches Booklet lädt zum Schmökern ein.
Einziger Schönheitsfehler: Im Hauptmenü der DVD sind die Menüpunkte "The Making Of" und "Play All" in ihrer Wirkungsweise vertauscht - wenn man das erstmal herausgefunden hat, kann man aber damit leben.
Line-up:
Snowy White (guitars, vocals) ...and Friends: Ruud Weber (bass, rhythm guitar, vocals) Walter Latupeirissa (bass, rhythm guitar) Kuma Harada (bass, rhythm guitar) Max Middleton (keyboards) John 'Rabbit' Bundrick (Hammond, piano) Juan van Emmerloot (drums, percussion) Richard Bailey (drums) Jeff Allen (drums) Thomas White (percussion)
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