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The Snowy White Blues Project / In Our Time Of Living
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Nachdem der Brite Snowy White mit seinen White Flames spielte, heißt es in diesen Tagen Blues Project.
Zusammen mit den beiden Niederländern Ruud Weber Jr. (bass, vocals) sowie Schlagzeuger Juan van Emmerloot und dem weiteren britischen Musiker Matt Taylor (guitar, vocals) Blues-rockt man sich durch ganze dreizehn Stücke, wobei nur vier von White stammen. Da ist ihm der Bassist Weber ebenbürtig, denn er liefert ebenfalls vier Tracks. Drei stammen von Matt Taylor und ansonsten spielt man sich durch Vorlagen von Leadbetter als auch Skip James. Mit den drei 'Blues-Projektlern' hat White versierte Leute an seiner Seite.
Weber spielte bereits mit Mick Taylor, David Gogo oder The Mighty Orq zusammen. Juan van Emmerloot hat seine Visitenkarten auch schon unter anderem bei Walter Trout, Popa Chubby oder Omar & The Howlers hinterlegt. Das Snowy White Blues Project spult auf "In Your Time Of Living" das volle Blues Rock-Programm ab. Es ist alles vorhanden, was an Ingredienzen notwendig ist... es groovt, es hat Twin-Gitarren, es shuffelt, es rockt und der Slow Blues darf natürlich auch nicht fehlen.
Mit den Twin-Guitars scheint man es zu haben, denn die präsentiert man gleich in den ersten beiden Stücken. Natürlich lässt sich der Protagonist auch alleine nicht lumpen und spielt in Leadletters "Good Morning Blues" ein ausgiebiges Solo. Mit dem "Lonely Man Blues", übrigens eine der von White geschriebenen Nummern darf es auch ein wenig jazzig zugehen und für Skip James' "I'm So Glad" wechselt man das Arbeitsgerät und ist auf der Akustischen unterwegs. Ohne Zweifel, Snowy White hat eine klasse Stimme und die sich dazu gesellende Slide-Gitarre ist hörenswert. Auch Webers "Blue To The Bone" kommt mit twinigen 6-Saitern daher und hört sich gut an. Das Solo passt schon und die relaxte Emmerloot-Rhythmik geht ins Ohr.
Hört man sich durch die weiteren Weber-Kompositionen, stellt man fest, dass er sich beim Songwriting auf gn mit einem Schuss Jazz konzentriert hat. Und immer wieder Twiniges... Man schaltet den Gitarren-Sound auch mal auf verzerrt und in dem Stück "Simple" sieht man den 12-Takter nur durch das Fernglas. Dennoch gibt White seinem Arbeitsgerät stellenweise einen Peter Green-Touch. Taylors "I Ain't No Doctor" verpasst Emmerloot einen feinen Rhythmus und die Gitarre wird geslidet.
Auch der Titelsong stammt vom Matt, ist zugleich der längste und ein klasse Slow Blues vor dem Herrn. Eine ganz starke Vorstellung von White und seinen Kumpels. Da schließt sich "One Way Ticket" an und gehört in die gleiche Kategorie, auch weil man abermals das Bottleneck über die Saiten fahren lässt und gekonnt auf Tempowechsel setzt. Snowy White kann man für "In Our Time Of Living" nicht gerade zum Ehrenritter des Blues Rock schlagen. Wenn es, dem Album-Titel gemäß, heute so um den Blues Rock bestellt ist, dann sollte man die Befürchtung haben, da kommt nicht mehr viel nach. Der Blues-Fluss mündet ins Meer und vermischt sich mit einer Beliebigkeit.
Phasenweise bringen Snowy White und sein Blues Project die Zündkerzen des Hörers auf Temperatur, allerdings wirken viele Songs herunter gespielt. Wo ist das hingebungsvolle Blueser-Herzblut geblieben? Die CD ist nicht schlecht, allerdings gibt es viel zu wenige Effekte, die den Hörer aufhorchen lassen. Eine tolle Band, ohne Zweifel, aber vielleicht hätte Herr White nicht selber produzieren sollen. Eine Person im Sessel, die den Jungs mal richtig Dampf unter dem Allerwertesten gemacht hätte, wäre vielleicht besser gewesen. Solche Produzenten können Musiker ja bekanntlich ordentlich fordern. Das wäre hier notwendig gewesen...
Line-up:
Snowy White (guitars, vocals) Matt Taylor (guitars, vocals) Ruud Weber Jr. (bass, vocals) Juan Emmerloot (drums, percussion)
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