Gute sechs Jahre ist es her, seit Kollege Markus Lost Hotel von Wade Bowen rezensiert hat. Zwei Alben liegen nun schon zwischen dieser Platte und "The Given". "If We Ever Make It Home" und "Live At Billy Bob's Texas" ließen den Mann einige Stufen auf der Erfolgsleiter höher steigen und vorliegende Scheibe ist sein Debüt bei BNA/Sony.
Wade Bowen hat ihn, den Rock mit Country-Einschlag. Dieser Künstler wird auch von Musik-Fans gehört werden, die nicht unbedingt eine Hauptschlagerader für den Country belegt haben. Bowen macht richtig gute Rock-Musik und schreibt dafür auch noch klasse Songs zusammen mit so einigen Kollegen, die hier zum Teil auch aktiv als Musiker aktiv sind.
Jedes Stück hat seine individuelle Ausprägung und alle zehn Nummern glänzen mit klasse Arrangements. "The Given" hat klasse Rocker und traumhafte Balladen in der Tracklist. Immer schwingt eine gute Portion Melodie mit und die Steel-Gitarre von Dan Dugmore ist allgegenwärtig.
Neben Dugmore hatte der Protagonist einige sehr bekannte Szene-Musiker in den Blackbird Studios (Nashville). Erstaunlich ist, wie erfolgreich selbst Synthesizer-Sounds in das Song-Gefüge eingeflochten werden. Mit reichlich Streicher-Einsatz wird Melancholie geschürt und selbstredend sorgen viele E-Gitarren für die rockige Komponente der Platte.
Mit Leichtigkeit überzeugt Wade Bowen als Sänger. Seine Stimme verfügt über hohe Qualität. Nach der ersten Auskopplung "Saturday Night", die das oberste Treppchen der Texas-Charts erreichte, steht bereits die zweite Single in den Startlöchern. "To Live Is To Fly" ist eine Townes Van Zandt-Komposition und hier hören wir keinen Geringeren als Guy Clark am Gesangsmikrofon. Sehr schön kontrastieren die beiden Männer-Stimmen. Nicht nur diese ruhigere Nummer ist herausragend. Bei vielen Stücken wächst dem Hörer von ganz alleine eine Gänsehaut. Wade Bowens "The Given" überzeugt von der ersten Sekunde an.
Mit dem bereits erwähnten "Saturday Night" versetzt der Künstler einen genau in die richtige Hörlaune. Es rockt ordentlich und die Melodie ist herrlich eingängig. Alle Rock-Nummern verfügen über wunderschöne Hooklines. Es dauert nicht lange und man erwischt sich beim Mitsummen.
Neben den hochkarätigen Musikernamen trägt Justin Niebank ( Blues Traveler, Michael Bolton, Brad Paisley, Lee Brice, Grace Potter und andere) die Produktions-Verantwortung und hat einen sehr guten Job abgeliefert. Wer auf der Suche nach tollen Balladen ist, wird durch diese Scheibe nicht enttäuscht werden. An erster Stelle steht dabei aus meiner Sicht das abschließende "Before These Walls Were Blue". Sparsam instrumentiert liefert dieses Stück haufenweise Nachdenklichkeit. "On My Way To Wonderful" steht an zweiter Stelle. Gefühlvoll und überzeugend singt Bowen und die Steel-Gitarre bringt das berühmte Eis zum Schmelzen.
Auf "The Given" wirken sehr viele Musiker mit, aber in keiner Phase wirken die Songs überfrachtet. Im Gegenteil, manchmal sorgte der Musiker gerade durch den 'weniger-ist-mehr'-Effekt für Ausrufezeichen. Bowen ist auf dem Sprung, in die oberen Regionen der Country Rock-Musik einzutauchen. Diese Platte ist die richtige Medizin gegen schlechte Laune. Die Rezeptur aus hinreißenden Balladen sowie kraftvollen Rockern wie zum Beispiel "Beat Me Down" geht voll auf.
Man kann Wade Bowen nur zu "The Given" beglückwünschen. Er ist ein toller Komponist und klasse Sänger. Dieser Mann hat einfach ein Händchen für gute Musik, bei der einem auch Augenblicke des Red Dirt in die Trommelfelle wandern. Der Stallgeruch des Albums ist bestens und damit sei diese Scheibe ohne Einschränkung empfohlen.
Line-up:
Wade Bowen (vocals, guitars)
Guy Clark (featured vocals - #9)
Tom Bukovac (acoustic guitar, electric guitar)
Jedd Hughes (acoustic guitar, electric guitar, electric guitar solo, mandolin, National guitar)
Adam Schoenfeld (acoustic guitar, electric guitar)
Dan Dugmore (Dobro, steel guitar)
Charlie Judge (Hammond organ, piano, synthesizer)
Stuart Duncan (fiddle)
Kristin Wilkinson (viola)
Dave Andell (violin)
David Davidson (violin)
Anthony Lamarchina (cello)
Tony Lucido (bass)
Shannon Forrest (drums)
Greg Morrow (drums)
Eric Darken (percussion)
Wyatt Beard (background vocals)
Wes Hightower (background vocals)
Sean McConnell (background vocals)
Jessica Murray (background vocals)
Tracklist |
01:Saturday Night [Wade Bowen/Lee Thomas Miller] (3:30)
02:All That's Left [Wade Bowen/Scooter Carusoe] (3:45)
03:A Battle Won [Wade Bowen/Adam Hood/Jason Saenz] (3:40)
04:Patch Of Bad Weather [Wade Bowen/Sean McConnell] (3:40)
05:On My Way To Wonderful [Wade Bowen/Seth James] (4:16)
06:Say Anything [Wade Bowen/Adam Hood] (3:48)
07:You Ain't Got Me [Wade Bowen/Jay Knowles] (4:20)
08:Beat Me Down [Wade Bowen/Sean McConnell] (3:43)
09:To Live Is To Fly (3:55) [Townes van Zandt]
10:Before These Walls Were Blue [Wade Bowen/Scooter Carusoe] (3:34)
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