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The Wake Woods / Get Outta My Way
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Schon vor Jahren fiel mir bei einigen meiner zahlreichen Konzertbesuchen ein Bassist auf, der auf den Namen Ingo Siara hört und der sich bis zum heutigen Tag, zumindest im berlin-brandenburgischen Raum, einen respektablen Namen als Viersaitenspezialist erspielt hat. Sogar der 2013 zum besten deutschen Gitarrist gewählte Jimmy Gee sicherte sich einst für Rock Your Town die Dienste des Sympathikus und Insider wissen, dass der Rostocker Edelklampfer kein Fallobst an seiner Seite duldet.
Doch Ingos ganz große Liebe gilt seinem Familienunternehmen The Wake Woods, das mit "Get Outta My Way" einen erfolgreichen Schritt zum Rockolymp erklimmen will. Dass sie sich dabei von Jan Fischers Label Jayfish Records unterstützen lassen, ist sicherlich keine schlechte Wahl. Denn so ließ sich sogar die renommierte und vielleicht zurzeit Deutschlands erfolgreichste Blues-Rockröhre Jessy Martens auf der Platte verewigen. Und dennoch: Wenn ich schon die Möglichkeit besitze, Frau Martens für einen Song ("All The Plans We Had") zu gewinnen, dann bitteschön nicht nur im Background. Dafür erscheint mir ihr Einsatz geradezu verschenkt und es hätte der Band sicherlich nicht geschadet, wenn die Lady hier die Hauptstimme übernommen hätte. Man stelle sich vor: Irgendwer verpflichtet Joe Bonamassa, aber nur als Rhythmusgitarrist...
Bezüglich "Get Outta My Way" ergibt meine Spurensicherung, dass Ingo und seiner Bruder Helge sich als Haupttäter herauskristallisieren und beide fast im Alleingang die zwölf Tracks des Albums entworfen haben. Wobei Ingo hierbei noch etwas mehr heraussticht, da fast alle Lyrics der Platte aus seiner Feder stammen, die er allesamt höchstpersönlich mit seinen angerauten Stimmbändern ins Gesangsmikro schmettert. In der Tat: Seine Gesangsvorträge wirken volle Kanne geradeaus, sehr intensiv und voller Inbrunst.
Jan Fischer und Jessy Martens, mit dem Mitwirken der beiden Musiker wird schon mal fett die Vorgehensweise des Berliner Quartetts unterstrichen - statt zu kleckern wurde hier richtig geklotzt. Dabei haben sie sich keinen strengen Regularien unterworfen, haben sich ihre Unbekümmertheit bewahrt und ihr aktuelles Werk mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Rennen geschickt. Neben reichlich purem Rock bedient sich The Wake Woods noch dem Genre des Blues und vermischen diese zu einem Classic Rock-Cocktail mit der Geschmacksrichtung - Rock der 70er. Produziert wurde das Ganze von Jan Rubach in den legendären Horus-Studios bei Hannover.
Als Anspieltipps empfehle ich: das mit einer tollen Blues-Harp vom Gastmusiker Steve Baker begleitende "All The Plans We Had", die Singleauskopplung "Carolina" und den Titeltrack "Get Outta My Way", zudem die Band auch noch ein erstklassiges Musikvideo produzierte.
Die beiden Gitarristen sorgen zum Teil für ansprechende Soli. Nebenbei achten sie im perfekt wirkenden Zusammenspiel auf einen fetten Gitarrensound und lassen sich von den Rhythmikern unentwegt in den Arsch treten. Das hat zur Folge, dass die Songs mit viel Power unermüdlich vorangetrieben werden und somit das Album herzerfrischend rüberkommt. Obwohl ihr Spiel an glorreiche Bands der 70er anlehnt, möchte ich den Berliner Vierer nicht Vergleichen mit Helden vergangener Tage unterwerfen - denn wo The Wake Woods draufsteht, ist auch The Wake Woods drin, und zwar zu 100%. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mein Gefühl sagt mir, dass aufgrund ihres großen Potentials das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Alles in allem kann ich getrost eine Kaufempfehlung aussprechen.
Line-up:
Helge Siara (guitars, acoustic guitars, background vocals, organ - #8) Ingo Siara (vocals, bass, banjo - #12) Tobias Rachuj (guitars, background vocals) Till Reuter (drums, percussions, background vocals) Guest Musicians: Jessy Martens (background vocals - #4,8,12) Franzi Kusche (background vocals - #4,8,12) Catharina Boutari (background vocals - #4,8,12) Steve Baker (harp - #8)
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