Da kann man den Begleitinformationen entnehmen, dass sich Wastefall mit ihrer Musik an Fans von Pain Of Salvation und Pantera richtet. Um so gespannter ist man dann, wenn die Scheibe der Griechen in den Player wandert.
"Self Exile" ist das dritte Album der Band und wurde von Tommy Hansen produziert, der sich ansonsten um waschechte Metal-Acts wie Pretty Maids oder Helloween kümmert.
Der Sound ist gut, obwohl da noch etwas mehr Druck hätte sein können. Was Wastefall auf der CD spielen, ist ganz klar in die Sparte Prog Metal einzuordnen. An sich ein inzwischen allseits bekanntes und anerkanntes Genre. In der Musik von Wastefall gibt es hin und wieder Zugaben in Form von griechischer Folklore. Nun, das muss man abkönnen, damit die Nerven nicht überstrapaziert werden.
Musikalisch scheint mir die Band absolut auf der Höhe zu sein. Kräftige, teils düstere Gitarrenriffs, dazu gute Grooves von Schlagzeug und Bass und auch der Sänger baut eine gewisse Atmosphäre innerhalb der Songs auf. Viele Bands versuchen schon mit dem Intro durch Geräusche und sphärische Klänge auf sich aufmerksam zu machen, so auch Wastefall, bevor es dann bei "Willow Man" zur Sache geht. Dabei ist besonders das Gitarrenspiel gefällig, werden hier doch ansonsten nicht so übliche Töne produziert. Im Zuge der Riffs powert das Schlagzeug mit Double-Basses, was das Zeug hält.
"The Muzzle Affection" gefällt mir sehr gut, weil sich hier die ruhigen und die powergeladenen Passagen abwechseln. Die weibliche Stimme inmitten des Songs macht die Sache eher harmonisch, gesellen sich doch auch cleane Griffe auf der Klampfe hinzu. Und ganz nebenbei wird es auch richtig böse. In der Auswahl der einzelnen Tracks wird ebenfalls Abwechslung geboten, kann die Gruppe gerade bei "Dance Of Descent" ihre griechische Herkunft nicht leugnen.
Bestes Stück auf dem Album ist für mich "Another Empty Haven", denn gerade die Bass-Grooves sind hier wunderbar eingespielt worden. Die Drums setzen sehr viele verschiedene Akzente, so dass es interessant ist, diesen Song mehrmals hintereinander zu hören. Hier wurden innerhalb eines einzelnen Stückes zig verschiedene Ideen verarbeitet und gekonnt aneinander gereiht. Was bei oberflächlicher Betrachtung etwas wirr wirken mag, entpuppt sich dann doch zu einer anspruchsvollen Komposition, wie ich finde.
Dass die Formation wie z.B. in "Strife For Definition" auch einen Gang zurück schalten kann, spricht für Wastefall, denn hier wird mir klar, dass die Scheibe durchaus Anhänger aus verschiedenen Genres finden könnte. "Self Exile" ist ein nicht alltägliches Album und ich möchte bescheinigen, dass insbesondere Fans von Pain Of Salvation hier mal gezielt reinhören sollten. Da kann die eine oder andere Wartezeit auf ein neues Album der Helden verkürzt werden. Anfangs war ich skeptisch, werde aber von Umlauf zu Umlauf begeisterter. Und dann hat man für sein Geld bekanntermaßen ja auch etwas länger Spaß, weil es einfach sehr viel zu entdecken gibt.
Line-up:
Domenik Papaemmanouil (vocals)
Alex Katsiyannis (guitars)
Nick Valentzis (bass)
Kostis Papaleksopoulos (drums)
Christos Kyrkilis (keyboards)
Tracklist |
01:Intro (1:05)
02:Willow Man (4:04)
03:The Muzzle Affection (5:26)
04:Dance Of Descent (3:36)
05:Another Empty Haven (5:54)
06:Strife For Definition (4:49)
07:Sleepwalk (4:37)
08:E.Y.E. (4:44)
09:Utopia Fragmented (6:42)
10:4 Minutes To Abandon (3:55)
11:Provoke The Divine (6:13)
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Externe Links:
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