The Watch / Primitive
Primitive Spielzeit: 47:07
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Progressive Rock

Review vom 02.07.2007


Christoph Segebard
Aus Italien kommt dieses Quintett, das zwar schon viel Lob geerntet hat, für viele aber auch ein zweischneidiges Schwert ist. Es gab da nämlich in den Siebzigern eine Band namens Genesis, die drauf und dran war, die Musikwelt zu revolutionieren. Und deren Fans werden ihre Idole auf "Primitive" von The Watch in beinahe jeder Note wiedererkennen.
Für die Mailänder ist es nach "Ghost" (2001) sowie "Vacuum" (2004) ihr drittes Album. Mittlerweile ist sogar eine Live-DVD geplant und Einladungen zu Auftritten mit Jethro Tull, Fish, Asia, Pendragon und anderen sind ins Haus geflattert.
Ihr neuestes Werk, "Primitive", jedenfalls bestätigt sie als hemmungslose Genesis-Abbilder. Sie beherrschen ihre Instrumente genau so, wie es dafür notwendig ist, und setzen sie auch gezielt ein, um den Siebziger Jahre-Prog-Sound zu kreieren, auf den sie so scharf sind. Sie kleben so eng an ihren Vorbildern, dass ich gar nicht mehr viel dazu sagen kann. Progressiv-verspielt, vertrackt und manchmal schwer nachvollziehbar, obendrauf mit Simone Rossetti, einem Sänger, der ebenso beängstigend, ja fast gruselig nach frühen Genesis - sprich: Peter Gabriel - klingt wie der Rest der Band.
Trotz alledem spielen The Watch aber keinesfalls ohne Hirn, Herz oder Seele. Immerhin schreiben sie ja alle Songs selbst und kommen durch die eigene kreative Leistung zu diesem Ergebnis. Sie sind kein lieblos hingeklatschter Klon wie Dreamland auf ihrem ersten Album, sondern machen den Eindruck einer organischen Band, die auf natürlichem Wege zu ihrem Sound gekommen ist.
Das ganze "Primitive" schreit lauthals »Genesis«, aber nimmt man alle äußeren Einflüsse weg, kann ich mir alle Floskeln wie »obwohl oder gerade weil...« sparen, denn sie sind für sich eine sehr gute Band.
Line-up:
Simone Rossetti (vocals, flute, dtambou, atmospheres)
Ettore Salati (electric, acoustic and 12 string guitars, bass pedals)
Fabio Mancini (piano, mellotron, organ, moogs, synths)
Marco Schembri (bass guitars, electric and acoustic guitars)
Roberto Leoni (drums and percussions)
Tracklist
01:Sound Of Sirens
02:The Border
03:Two Paces To The Rear
04:When I Was A Tree
05:Another Life
06:Berlin, 1936
07:Soaring On
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