Waterclime / Imaginative
Imaginative Spielzeit: 48:51
Medium: CD
Label: Lion Music, 2007
Stil: Retro Prog, Neo Prog, Hard Rock, Folk Rock

Review vom 21.10.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Mr. V, das ist ein Pseudonym, hinter dem sich Andreas Hedlund verbirgt. Den wiederum kennen wir von der schwedischen Progressive-Folk-Band Vintersorg. Sein derzeitiges Solo-Projekt hat er Waterclime genannt und "Imaginative" ist das zweite Album von Waterclime nach "The Astral Factor" aus dem Jahr 2005.
Es scheint, als wenn der Multi-Instrumentalist in seinem Soloschaffen alle seine Ideen auslebt, die er in seiner Stammband nicht unterbringen kann oder will. Textlich werden persönliche Träume und Visionen verarbeitet, wobei der Künstler stets bemüht ist, den gesungenen Worten einen leicht romantischen Touch zu verpassen.
In zahlreichen Stücken bietet Hedlund symphonische Sounds und benutzt Orgel und Mellotron. Das Eröffnungsstück "Vision Of Void" wird dabei im Midtempo gehalten. Aber auch dezent orientalische Melodien sind zu hören. Diese verarbeitet er in " Flashes" mit zünftigem Rock, aber auch mit interessanten Flöten. Diese hätten für meinen Geschmack durchaus etwas mehr nach vorne gemischt werden können. Und trotzdem bleibt unterm Strich eine sehr gelungene Mischung.
Hedlund findet seine Anleihen nach eigenem Bekunden im Prog der 70er-Jahre, und genau so klingt "The Angel And The Fireball" dann auch. Vor allen Dingen sind es immer wieder die Tasten, die an diese Zeit erinnern, wobei sich die Gitarren dem Sound dieser Epoche anpassen. An dieser Stelle muss man auch darauf hinweisen, dass der Protagonist auf das Programmieren des Schlagzeugs viel Wert und Konzentration gelegt hat. Denn der Drumsound aus der Dose klingt oftmals bei weitem nicht so authentisch wie auf "Imaginative".
Etwas gradliniger, aber dennoch ein Anspieltipp, ist der Song "Mainstream Portrait", der mit außerordentlichem Groove aufwartet. Dagegen wirkt "Starshine Theater" in der Tat theatralisch, mit dominanten Keyboards und gut integrierten Gitarren. Die Arrangements sind hervorragend, ein Anstrich von Hard Rock ist nicht zu verkennen. Der Track ist spannend, die Bassläufe sind sehr versiert und die Effekte in der Stimme scheinen mir sehr gut gewählt.
Die Musik von Mr. V ist überwiegend retro und progressive, und als einziges Manko mache ich die Stimme aus. Klar, hier wurde anscheinend wirklich alles selbst gestrickt, und so muss man mit Mittelmaß leider zufrieden sein. Um ein echtes Highlight im progressiven Bereich abzuliefern, fehlen eindeutig die Longtracks, wobei die gebotenen musikalischen Ideen es ansonsten in sich haben. Im melodischen Bereich dürfte die Scheibe für Fans von Alias Eye oder Poor Genetic Material geeignet sein. Einfach mal reinhören!
Line-up:
Mr. V (guitars, bass, vocals, keyboards, organs, mellotron, programming)
Tracklist
01:Vision Of Void (6:16)
02:Flashes (4:22)
03:The Angel And The Fireball (5:19)
04:Mainstream Portrait (4:55)
05:Starshine Theater (8:03)
06:A Journey To The Center Of The Soul (5:03)
07:Sunset Morning (5:59)
08:Body Migrated (4:09)
09:Twilight (4:43)
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