Marcus Hearn / A Tribute To The Who
Fotografien aus der Rex Collection
A Tribute To The Who Herausgegeben von Marcus Hearn
Übersetzung Thorsten Wortmann
160 Seiten, ca. 200 s/w- und farbige Abbildungen
Premium-Hardcover im Großformat 24 x 30 cm,
fadengeheftet, schweres Bilderdruckpapier, durchgehend farbig gedruckt
Medium: Buch
Erschienen im Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag
2007
ISBN 978-3-89602-759-7, EUR 29,90

Buchbesprechung vom 28.02.2007


Norbert Neugebauer
Mit "A Tribute To The Who" liegt uns der mittlerweile dritte Band der neuen Buchreihe vor, die aus dem Fundus der britischen Presseagentur Rex Features zusammengestellt wird. Bisher wurden Queen und die Sex Pistols gewürdigt.
Das Lob, das wir für den Queen-Bildband gezollt haben, gilt auch uneingeschränkt für den Nachfolger. Format, Inhalt, Fotomaterial, Begleittexte und Druck sind von gleicher Qualität und Quantität. Nur auf eine Kapiteleinteilung wurde verzichtet und die braucht es auch nicht wirklich. Nach Verlagsangabe ist es auch der erste Fotoband über The Who, der in Deutschland erscheint. Das Quartett wird von seinen ersten gemeinsamen Tagen 1964 bis 2005 eindrucksvoll portraitiert und das mit weitgehend unbekannten, aber durchgehend interessanten Aufnahmen verschiedener Fotografen. Der Fokus liegt jedoch auf der großen Zeit, als auch noch das Enfant terrible Keith Moon mitmischte und immer für einen Gag gut war. Auf die hinlänglich bekannten Bilder, die regelmäßig in diversen Publikationen zur Illustration dienen, wurde glücklicherweise verzichtet.
Dafür darf sich der Betrachter über erstveröffentlichte Fotos und Fotoserien, vor allem aus den Sechziger Jahren, freuen. Die zeigen die vier Mods, richtig 'schick' nach der neuesten Mode gekleidet und frisiert, was natürlich heute für Schmunzeln sorgt. Obwohl sich Roger Daltrey darin nach eigener Aussage (»ich war immer ein Rocker, der versuchte, sich in eine Mod-Uniform zu zwängen«) nicht wohlfühlte, war er doch der Eleganteste und Durchgestylteste, während die anderen schon mal mit dreckigen Schuhen zum Foto-Termin erschienen waren.
n zuging, zeigen Aufnahmen vom Tourleben. Mageres Frühstück für Moon und John Entwistle, Pete Townshend musste selbst einen Ersatzreifen für den Tourbus anschleppen.
Daneben gibt es auch sehr gelungene Einzelportraits von der Bühne und backstage. Ein Teil der Aufnahmen wurde bei den Auftritten in Londoner Fernsehstudios gemacht, die Who waren regelmäßig bei diversen Hitsendungen wie "Ready, Steady, Go!" eingeladen. Von den großen Gigs gibt es dagegen nur wenige Shots. Auffällig ist auch die optische Wandlung von der Mod- bzw. Beat- zur Rockband Ende der Sechziger Jahre. Die Haare wuchsen und Daltrey avancierte mit Löwenmähne, hautengen Jeans und Fransenjacke zum Sexsymbol. Townshends Antwort darauf war dann später die Monteurskombi.
Natürlich fehlen auch nicht die berühmten Posen, die The Who fast genau so berühmt machten, wie ihre Musik selbst.
Was den Band wirklich zu etwas Besonderem macht, sind die 'nichtoffiziellen' Fotos. Die Who auf Promo-Tour in Deutschland mit Blümchen in der Hand im Schwarzwald und mit Bierkrügen in der Löwen Bräu in München. Oder Moon, der eine Flöte zum Zigarettenhalter umfunktioniert. Und besonders eine Serie, bei der ein schnuckeliger weiblicher Fan seinem Liebling John wortwörtlich auf die Pelle rückt.
Interessant sind die Kommentare, auch die Zitate, in der sich die verschiedenen Bandmitglieder übereinander auslassen. "A Tribute To The Who" ist ein kompetentes Werk, das einfach Spaß zum Durchschauen macht. Da gibt es auch für einige wenige Übersetzungsmängel und Druckfehler keine Abstriche. Für jeden Who-Fan ein echtes Geschenk oder eine lohnende Investition für die Rock-Bibliothek!
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