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Widow's Peak / Why Should I
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Pulsierender Herzschlag leitet ein in das neue Album der Ostbayern Widow's Peak. Plötzlich mischt sich das Ticken und Klingeln eines Weckers unter das Klopfen des Herzens, dann ertönt auf einmal eine unerbittlich kreischende Lead-Gitarre - und schon steckt man als Hörer mittendrin im dritten Album von Widow's Peak! Seit 1992 ist die Band um den Sänger Oliver Klement nun schon in der deutschen Rocklandschaft vertreten und hat mit über 120 Konzerten bereits einige Bühnenpräsenz zeigen können.
Der Fünfer aus Roding bei Regensburg hat sich dem klassisch-zeitlosen, schnörkellosen Hardrock-Sound verschrieben, und "Why Should I", so der Titel der neuen Scheibe, ist meilenweit davon entfernt, irgendwie langatmig zu klingen! Die Herren verstehen es nämlich, die Grenzen des Genres gekonnt auszuloten und hier einen bunten Mix aus harten Rockern, bluesigen Midtempo-Tracks sowie wunderschönen Balladen unterzubringen. Vom Sound her dominiert dabei besonders der klassische Fender-Ton vom ersten Gitarristen Martin Bogner, aber auch die charakteristische, vielfältige Stimme von Oliver Klement.
"Why Should I" macht definitiv Spaß und Hardrock-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Album enthält laut Band-Homepage elf bislang unveröffentlichte Songs sowie einen remasterten Bonus-Track. Dabei handelt es sich allerdings nicht um durchweg brandneues Material, sondern es befinden sich auch Stücke darunter, die bereits im Live-Programm von Widow's Peak Klassikerstatus erlangt haben.
Eigentlich wollte ich gerade dazu kommen, einige Anspieltipps vom Stapel zu lassen, was allerdings ziemlich schwer fällt, da hier durch die Bank hochwertiges Songmaterial geboten wird. Angefangen beim Opener "Liberty", der so richtig schön im mittleren Tempobereich vor sich hin stampft, über das von Orgelklängen dominierte "She's So Fine" (ein echt geiler Refrain, Hut ab!) oder die erste, akustische Ballade "Walking In The Rain", die nach dem vorhergehenden, hart rockenden Dreigespann eine willkommene Verschnaufpause gewährt, bietet sich in der ersten Hälfte von "Why Should I" nur erstklassige Rockmusik.
Unbedingt erwähnt werden muss auch noch "The Way You Smile At Me", eine leicht poppig angehauchte Ballade (inklusive Streicher-Sounds und einem bluesgeschwängerten Gitarrensolo zum Niederknien), bei der Oliver Klement eine gesangliche Meisterleistung abliefert. Einfach herrlich, was der Mann hier aus sich herausholt! Wem das alles jetzt noch nicht als Appetithappen reicht, dem seien noch die Hardrock-Perlen "Do You Remember", "Game Over" und "Undying Angel" wärmstens ans Herz gelegt. Bei letztgenanntem Track geht es dann sogar ein ganzes Stück weit in progressive Gefilde. Widow's Peak beweisen somit also auch in der zweiten Hälfte ihres neuen Albums, dass sie das hohe Niveau quasi spielerisch halten können. Totalausfälle sucht man auf "Why Should I" glücklicherweise vergebens.
Fazit: Den Ostbayern ist mit dieser CD ein Stück Rockmusik gelungen, von dem sich manch etablierter Act eine dicke Scheibe abschneiden kann. Hier wird Hardrock mit ganz viel Herzblut präsentiert. Hier sind Musiker am Werk, die diese Musik lieben und leben. Die Produktion klingt immer amtlich und fett, das Songmaterial ist durchgehend vom Feinsten. Fans von altbekannten, britischen Hardrock-Gruppen dürften damit zweifellos ihre Freude haben. Und sie sollten sich beeilen, denn "Why Should I" ist auf 500 Stück limitiert! Also, fix die Hörproben auf MySpace und der Band-Homepage antesten und das Teil ordern!
Line-up:
Oliver Klement (lead vocals, harp) Martin Bogner (guitars, backing vocals) Holger Neumann (guitars) Andreas Lorenz (bass) Manfred Wensauer (drums)
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