Wenn man nach der Gästeliste der Musiker geht, die auf dem Debütalbum "Rising" des britischen Gitarristen Will Wallner und dessen kroatischer Sängerin Vivien Vain zu finden sind, kann man nur den Hut ziehen. Mit anderen Worten ausgedrückt, wir sprechen hier von der ersten Liga und das ist nicht gerade normal für die bis dato relativ unbekannten Musiker. Aber vielleicht ändert sich das mit diesem Album, bei dem die selbst angelegte Messlatte, dank der berühmten Mitstreiter, sehr hoch liegt. Oder ist es vielmehr so, wie schon so oft erlebt, dass auch berühmte Namen nicht unbedingt ein Gradmesser für Qualität darstellen? Carmine und Vinnie Appice, Derek Sherinian, Rudy Sarzo, Brian Tichy, Tony Carey und Tony Franklin sind, was die instrumentale Seite betrifft, natürlich ein Volltreffer - und das ist auf den neun Tracks auch deutlich hörbar. Etwas enttäuschend ist allerdings, dass die Erwartungshaltung im kompositorischen Bereich nicht immer dem Anspruch genügen kann.
Die bloße Existenz der genannten Szenegrößen kann daher nicht davon ablenken, dass wir es mit einem durchschnittlichen Hard Rock-Werk zu tun haben, bei dem zwar alte Tugenden wie Elan, Frische und Power hochgehalten werden, jedoch nicht darüber hinweggetäuscht werden kann, dass die musikalische Darstellung nicht unbedingt als zeitgemäß bezeichnet werden kann.
Will Wallner und Vivien Vain haben in erster Linie den klassischen Rocksound mit symphonischem Hintergrund im Programm, der über diverse Riffs und viel Druck sowie Dynamik auf die Spur gebracht wird. Auffällig ist, dass die persönliche musikalische Note in den Hintergrund tritt und die Songs daher austauschbar wirken, obwohl einige knackige Grooves das Songwriting dankbar unterstützen. Mächtige Hymnen sind zwar Mangelware, aber Gitarrensoli und Midtempokracher können dieses Manko teilweise ersetzen. Produktionstechnisch ist nichts zu bemängeln.
Neutral betrachtet kann das klassische Rocketikett durchaus angebracht werden, denn dank der Besetzung bleiben keine Wünsche offen. Bodenständige Melodiebögen werden souverän umgesetzt und die starken Momente in "Dreamstealer" und "Streets Of Rage" können in jeder Hinsicht überzeugen. Auch "Miles Ahead" ist stilistisch sehr gut angelegt und gefällt mit seinem Gitarren-Intro und der druckvollen Stimme von Vivien Vain. Der Refrain integriert sich ebenfalls gewinnbringend in das mit Atmosphäre geladene Stück.
"Rising" gewinnt durch mehrmaliges Hören spürbar an Qualität. Wallner und Vain haben ungeachtet der berühmten Namen eine ordentliche und druckvolle Scheibe hinbekommen, ohne sich in belanglose Referenzen zu verlieren. Kitsch bleibt außen vor und die musikalische Historie wird gewinnbringend umgesetzt und dafür gibt es garantiert haufenweise Fans.
Line-up:
Vivien Vain (vocals)
Will Wallner (guitar)
Session Musicians:
Carmine Appice (drums - #3,5,9)
Vinny Appice (drums - #2-4,6)
Brian Tichy (drums - #7)
Tony Franklin (bass - #3,5,7,9)
Rudy Sarzo (bass - #4,6)
Jimmy Bain (bass - #2)
Tony Carey (keys - #1,2,8,9)
Derek Sherinian (keys - #7)
Tracklist |
01:The Dream
02:Dreamstealer
03:Streets Of Rage
04:Fourteen Twenty Eight
05.All That I Want
06:Miles Ahead
07:Soul Monster
08:Rising
09:Indestructible
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