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The Winyls / Honey And Lime
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"Honey And Lime"... Süßes und Saures, Zuckerbrot und Peitsche, Lob und Tadel.
Die Liste lässt sich bestimmt noch erweitern. The Winyls; welch ein toller Bandname. Zumindest kann man sich den schon einmal gut merken und mit den Musikernamen macht es einem die finnische Combo auch noch einfach. Der Frontmann schimpft sich Leady Winyl, einen Bassisten namens James James hat es auch und sein letztes Hemd an den von Fell überzogenen Kesseln gibt Pablo Spörre. Noch eine Kostprobe? Der Saitenmann wird sich umdrehen, wenn man Sheriff ruft. Hoffentlich nur der... Besteht die Gruppe aus fünf Musikern, ist sie für einige Lieder gleich auf Orchestergröße expandiert. Allerdings nicht unter globalen Gesichtspunkten, denn Juho Kivivuori und auch die anderen Gästenamen klingt so etwas von finnisch. So bleibt alles im Lande und jetzt muss es nur noch mit der Musik von den Winyls hinhauen. Dann wäre ja alles im Lack...
Die Streicher in "Little We Can Do" kommen nicht aus der Konserve.
Der Song wandelt allerdings auf dem scharfen Rand einer solchen und dieser Abschluss ist einfach zu schmalzig. Da trieft, trotz guter Winyl-Stimme, zu viel Fett aus den Poren der Lautsprecher. Die zarten Streicher gibt es vorher auch schon: "What If" heißt es da und hier dreht einem die Band keine Schleifchen ins Haar. Alleine schon, weil man, wie in der Abschluss-Ballade nicht die akustische Gitarre einsetzt, bleibt dem 'was, wenn' mehr an rockigem Flair erhalten, als mit "Little We Can Do" je erreicht werden kann. "What If" ist eine richtig knackige Powerballade mit ordentlich Hintern in der Hose. Mit viel Kraft legt das Quintett gut sortiert los und wenn man den Leady singen hört, dann weckt das Erinnerungen an Kai Wingenfelder von Fury In The Slaughterhouse. In seiner Nähe befindet sich der finnische Sänger stimmlich.
Konterkariert wird dieser Eindruck allerdings schon im zweiten Track "I Know". Dieser Song wurde übrigens als Single ausgekoppelt und wenn man die Komposition mit Frankie Goes To Hollywoods "Relax"-Groove hört, ist der Winyls-Track wie geschaffen für die Tanzfläche. Außerdem pfeffern die Gitarren und zirpen die Keyboards. Heiß gespielter Ohrwurmrock, ultraschnell in der Mikrowelle erhitzt. James James sowie HC Andersson liefern gute Backing Vocals und würde man es nicht schwarz auf annähernd weiß gelesen haben, die singen fast wie Frauen. In der nächsten Abteilung ist dann wirklich eine Sängerin dabei.
Das "Keep Rock'n'Roll Alive" macht groovend weiter. Darüber übt sich die Gitarre anfangs in Blues Rock-Riffeskapaden und ansonsten macht sie zum melodischen Gesang ordentlich Krach. Beim Solo des Sechssaiters stelle man sich den Musiker in Posermanier vor. Nicht überragend gespielt, aber effektiv. Klasse Breaks und Tempowechsel gehen auch. Bestes Bespiel ist der Straßenfeger "Would You Believe". Bedauerlich allerdings, dass sich die klasse Keyboards im Sound nicht durchsetzen können. Die sind nämlich sehr gut. Der Titelsong wurde zu einem Bruder von "I Know" und für "If You Ever" dürfen die Feuerzeuge gezündet werden.
Wieder anders ist "Loose Talk", wobei die Winyls mit Led Zeppelin Kontakt aufnehmen. Wohl gemerkt, nicht durchgängig in dieser Nummer, denn da sind immer noch die melodischen Refrains. "You, Me And Rock'n'Roll" kommt sleazig rüber und insgesamt deckt der Finnenfünfer samt Gästen ein gutes Spektrum ab, bleibt dabei allerdings ihren Musterläppchen treu. Bei diesen Songs wird die Band auf der Bühne wohl ein Feuerwerk abfackeln. Käufer stürzen sich nicht ins Verderben, wenn sie sich dieses Album zulegen.
Line-up:
Leady Winyl (lead vocals) Sheriff (guitars) James James (bass, keyboards, guitar, lead vocals, backing vocals) HC Andersson (piano, organ, keyboards, guitar, backing vocals) Pablo Spörre (drums, percussion) Additional Musicians: Hannu Lamminmäki (trombone - #5) Leo Kylätasku (trumpet - #5) Sanna Helen (violin - #5,12) Inka Eerola (violin - #5,12) Tuure Paalanen (cello - #5,12) Juho Kivivuori (contrabass - #5,12) Reetta Kaasalainen (vocals - #12) Katri Silolahti (backing vocals - #3,7,11) Elina Hjelt (backing vocals - #11) Iina Maaria Pulkkinen (backing vocals - #3,7)
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