Work Of Art / Artwork
Artwork Spielzeit: 52:28
Medium: CD
Label: Frontiers Records, 2008
Stil: AOR

Review vom 17.02.2008


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Erneut ein skandinavischer Act, diesmal aus Schweden. Stilistisch eher von der Stange, wird der Hörer hier allerdings sehr schnell feststellen, dass die gespielte Musik bis ins letzte Detail ausgereift ist. Dazu das alles natürlich in einem soundtechnisch einwandfreien Gewand.
Work Of Art haben sich bereits im Jahr 1992 gegründet, als Herman Furin und Robert Säll gemeinsam damit begonnen hatten, Songs zu schreiben. Anfangs noch getrennt, inspirierten sich die beiden schnell gegenseitig und lernten voneinander. Was fehlte, war ein geeigneter Sänger. Die Suche blieb lange erfolglos und das Projekt war somit auf Eis gelegt: Erst im Jahr 1998 spielte man mit Lars Säfsund am Mikro ein paar Demos ein. Und doch wurde es erneut still, weil kein festes Engagement von Säfsund geplant war.
2007 wollten es die Jungs dann doch wissen. Und so entschloss man sich, das neu entstandene Material mit Hilfe von Lars Säfsund aufzunehmen. Dieser war von den Tracks so begeistert, dass er sich schließlich doch dafür entschied, dauerhaft die Leadstimme zu übernehmen. Und bereits bei den ersten Durchläufen dieses Albums bemerkt man die Spielfreude der beteiligten Musiker. Unterstützt von Gastmusikern legen Work Of Art in bester AOR-Tradition mit "Why Do I?" los. Radiotauglich bis über beide Ohren, und doch frisch und unverbraucht. Das muss man erst einmal schaffen. Während die großen AOR-Ikonen wie zum Beispiel Survivor oder auch Journey auf ihren letzten Veröffentlichungen müde wirkten, kommen Work Of Art auf "Artwork" brandheiß rüber. Das fiel mir in diesem Genre zuletzt bei Jim Peterik und seinen Pride Of Lions auf. Also scheint AOR doch nicht gleich AOR zu sein.
Bereits der Opener "Why Do I?" brennt sich ruckzuck auf die Festplatte im Kopf, und nicht minder schlecht geht "Maria" ab. Vor allen Dingen das druckvolle und geschmackvoll gespielte Schlagzeug von Herman Furin kann begeistern. Die musikalischen Einflüsse von Work Of Art sind schnell ausgemacht. Zum einen sind es natürlich die bereits genannten Bands aus dem Umfeld des AOR (Survivor, Journey, Pride Of Lions u.a.), aber insbesondere haben auch Toto ihre bleibenden Spuren im Songwriting hinterlassen. Die leichtfüßigen Rhythmen, wie in "Camelia" grooven respektabel vor sich hin.
Einziger Wermutstropfen wie so oft, ist die Tatsache, dass man sich von Anfang bis zum Ende auf eine bestimmte Richtung festgelegt hat. Einzig "Cover Me" weicht mit seiner zunehmenden Härte der Gitarren und der gespielten Düsternis auf den Tasten ein wenig ab. Hätte man sich da etwas mutiger gezeigt, dann würde die Kurve noch steiler nach oben zeigen.
Aber auch so sind es gute 8 von 10 RockTimes-Uhren. Begründung: Hier wird AOR deklariert und genau das bekommt man. Und zwar in perfekter Qualität, so dass man im Genre auf diesem Level ganz sicher mit zur Referenz gehört!
Line-up:
Lars Säfsund (vocals, keyboards)
Robert Säll (guitars)
Herman Furin (drums)
Andreas Olsson (bass # 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 11)
Urban Danielsson (bass # 5, 10, 12)
Henning Axelsson (keyboards # 6, 8)
Tracklist
01:Why Do It? (4:35)
02:Maria (4:15)
03:Camelia (3:50)
04:Her Only Lie (3:50)
05:Too Late (4:25)
06:When U Sleep (4:45)
07:Once In A Lifetime (4:35)
08:Piece Of Mind (4:30)
09:Lost Without Your Love (3:50)
10:Like No Other (3:50)
11:Cover Me (4:00)
12:One Hour (5:15)
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