Wuthering Heights / The Shadow Cabinet
The Shadow Cabinet Spielzeit: 60:12
Medium: CD
Label: Locomotive Records, 2006
Stil: Symphonic Metal

Review vom 14.10.2006


Moritz Alves
Symphonischer Heavy Metal mit deutlich progressiver Würzung, so könnte man den Sound des dänischen Sextetts Wuthering Heights umschreiben. Ausgefallene Keyboardmelodien reiten auf einem Fundament von tonnenschweren Rhythmusgitarren und kraftvollem Schlagzeug durch die weite Klanglandschaft. Das alles wird gekrönt von einer kräftigen Stimme, die den majestätischen Songs eine ganz eigene, besondere Note verleiht. Aber auch die interessanten Lead-Gitarren dürfen hier nicht unerwähnt bleiben.
Ja, die Dänen haben auf ihrem vierten Opus "The Shadow Cabinet" ganze Arbeit geleistet und schaffen es locker, mit Genregrößen wie Symphony X, Ayreon, (neueren) Therion oder Communic Schritt zu halten. Meiner Meinung nach haben wir es hier mit einem der herausragendsten Alben des symphonischen Metals aus dem Jahre 2006 zu tun!
Nachdem der Opener "Demon Desire" schon amtlich losgaloppiert und die Trademarks der Band bereits recht deutlich auslotet, machen die folgenden Songs unmissverständlich die musikalische Versiertheit von Erik Ravn Christensen (Gitarre), Nils Patrick Johansson (Gesang), Morten Gade Sørensen (Schlagzeug), Martin Arendal (Gitarre), Teddy 'Dr. Müller' Möller (Bass) und Andreas Lindahl (Keyboards) deutlich. Es ist wirklich eine wahre Freude, diesen Männern beim Musizieren zuzuhören!
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle unbedingt folgende Lieder: "The Raven" beginnt mit einer interessanten Gitarrenfigur, welche im Laufe des Stückes durch die Riffs variiert wird. Dieser Song zeichnet sich außerdem durch seine interessanten Rhythmen aus. Hier und da geht das Schlagzeug zur Doublebass über, während der Refrain kräftig stampft. Der Mittelteil des Songs wird von Chören, Doublebass und virtuosen Lead-Gitarren geprägt. Starke Komposition!
Auch die beiden "Apathy Divine"-Teile müssen erwähnt werden. Zusammen mit dem dazwischen liegenden Song "Envy" stellen sie für mich das Herzstück von "The Shadow Cabinet" dar. Nils Patrick Johansson singt hier besonders stark ("Snow"). Außerdem erweitern die Mittelalter-Melodien ("Faith", "Envy") den Sound von Wuthering Heights auf interessante Art und Weise. Darüber hinaus sollten die Stimmungswechsel innerhalb der Stücke genannt werden, die einmal mehr die progressive Schlagseite der Band verdeutlichen und Assoziationen zu Communic oder gar Savatage wecken.
Mit "Sleep" folgt danach eine Halbballade, bei der vor allem die hochmelodischen Gitarrenläufe und der einmal mehr unglaubliche Gesang auffallen. Nachdem der Silberling mit den Hymnen "I Shall Not Yield" und "Carpe Noctem - Seize The Night" eigentlich schon seinen Abschluss gefunden hat, erwartet die europäischen Fans noch ein Bonustrack, der sich qualitativ aber überhaupt nicht vor den regulären Liedern verstecken braucht. Ganz im Gegenteil: Mit dem "Midnight Song" schließt sich eine bittersüße Metal-Ballade an, die das Album gebührend abzurunden weiß! Der Gesang klingt hier übrigens stark nach Oddleif Stensland von Communic.
Alles in allem muss ich Wuthering Heights attestieren, ein überaus starkes Werk geschaffen zu haben. "The Shadow Cabinet" knallt wirklich von der ersten bis zu letzten Sekunde und sollte allen Freunden von symphonischem und progressivem Heavy Metal die Freudentränen in die Augen treiben! Wer an etwas Bombast im Metal Gefallen findet, der sollte die Scheibe auf alle Fälle antesten. Daumen hoch!
Tracklist
01:Demon Desire (5:18)
02:Beautifool (5:02)
03:The Raven (4:47)
04:Faith - Apathy Divine Part I (8:13)
05:Envy (6:41)
06:Snow - Apathy Divine Part II (5:48)
07:Sleep (4:45)
08:I Shall Not Yield (6:40)
09:Reason … ? (0:31)
10:Carpe Noctem - Seize The Night (7:47)
11:Midnight Song (4:32) - Bonus Track Europe
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