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Yellow Moon / Moving On
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Die Hamburger Band Yellow Moon erinnert mit ihrer CD "Moving On" gravitätisch an die verstorbene Angela Altieri, auch bekannt als Flo Mingo. Dieser herausragenden Musikerin und Person ist das zweite Album der Combo gewidmet und zur Einleitung möchte ich einen Part aus dem Informationsblatt zitieren:
»…Die unvergessene Angela Altieri, …, wird zufrieden lächeln und sicher zustimmen, dass der Anspruch der Band, mit dieser wunderbaren Musik den Spirit der Südstaaten wieder auferstehen zu lassen, wahrlich erfüllt wurde!« Live wurde "Moving On" zum größten Teil im Heimathaus Twist mitgeschnitten, ergänzt durch Aufnahmen, die vor ca. 50 Gästen im White Noise Studio eingespielt wurden.
Yellow Moon-Musik ist so bunt wie Günter Glatz' Hawaiihemden, die er bei Auftritten trägt. Yellow Moon-Musik ist vielfältig. Yellow Moon-Musik passt in keine Schubladen. Yellow Moon-Musik ist ein Schmelztiegel. Das Glück ist rund und nicht eckig, es heißt "Moving On". Sieben Musiker, davon vier auch am Gesangsmikrofon und mit Barbara Grischek, einer aus dem Jazz und Soul kommenden Sängerin/Perkussionistin, lösen beim Hörer ein Glücksgefühl nach dem anderen aus…
Yellow Moon-Musik hat die Wirkung einer musikalischen Droge. Elf Fremdkompositionen zieren das Album und der Achter nimmt sich ihrer auf brillante Art und Weise an. Hingebungsvoll und mit geballter Kraft geht die Band ans Werk. Da bleibt kein Wunsch offen: Die Spielfreude, die Stimmung auf der Bühne wirkt ohne Umwege auf den Hörer. Die Live-Atmosphäre wurde authentisch auf CD gebannt.
Augenblicklich sorgt "That Was Your Mother" von Paul Simon für gute Laune.
Auf seinem Instrument sitzend, Cajón genannt, schlägt Martin Röttger einen treibenden Rhythmus, ergänzt durch Sören Böhmes fließenden Töne vom Kontrabass. Die Hauptrolle im Opener spielt Kai Dorenkamp am Akkordeon (klasse Solo!). Claus Diercks' Bluesharp tönt 'aus der Mitte'. Die Musiker ergänzen sich prächtig. Ein wahrer Hochkaräter ist J.J. Cales "The Sensitive Kind". Zwecklos: Der Stimme einer Barbara Grischek kann man sich nicht entziehen. Musik muss man auch fühlen, um sie so zu interpretieren wie sie. Bei so manchen Konzerten anderer Musikerinnen haben Zuschauer eine Blume als Anerkennung parat. Berechtigt bekommt Toddi Böckmann Szenenapplaus für seine Soli auf der halbakustischen Gitarre. Helmut Busch (Gitarre, Gesang) ist allgegenwärtig… Sowohl durch vorzüglichen Satzgesang als auch verteilte Lead-Vocals wird "The Pilgrim" von Kris Kristofferson auf Hochglanz poliert. Yellow Moon arrangieren den Track mit angemessenem Fingerspitzengefühl. Von Claus Diercks' akustischer Gitarre werden wir durch "Feels Like Rain" (John Hiatt) 'getragen'. Beleuchtete Toddi Böckmann "The Pilgrim" eher auf eine bluesige Art, so ist sein Solo nun herrlich jazzig. Diese gut sieben Minuten sind Gänsehaut pur…
In "Man Of Constant Sorrow" steht das Banjo von Günter Glatz im Vordergrund. Wieder klasse Chorgesang im kompakt vorgetragenen Song.
Dann Dylans "Billy": (fast) ohne Kommentar. Die Harp ist prächtig und da sind sie wieder: Jeder übernimmt einen Gesangspart. Wer hat denn da einen leichten Dylan-Einschlag in der Stimme? Ein Markenzeichen des Bluesers Johnny Otis ist sein "Willy And The Hand Jive", das in der Yellow Moon-Ausgabe mitten im Song von einem Frage-Antwort-Spiel zwischen Claus Diercks an der Harp und Kai Dorenkamp am Akkordeon dominiert wird. Tja, auch der Blues groovt beim 'Gelbmond'.
Die Ballade "Blue Moon" strahlt vor Intensität. Wenn es über das genial interpretierte "Love The One You're With" (Vorsicht, der Mond hebt ab!) und "Ballad Of A Crystal Man" (Donovan) dann zum "Crossroads" von Robert Johnson kommt, ist der Hörer bereits seit geraumer Zeit überzeugt davon, dass nach dem Track die Repeattaste geölt werden muss, denn die muss einwandfrei funktionieren, weil man 'mondsüchtig' geworden ist.
"Crossroads" im Yellow Moon-Outfit ist Groove pur, ist Happening der besonderen Art, ist Freude pur, ist… Das Glück ist rund und nicht eckig, es heißt "Moving On".
Das, was Yellow Moon fertiggebracht haben, gebührt Anerkennung und Hochachtung. You got it!
Barbara, Claus, Kai, Helmut, Toddi, Sören, Martin, Günter, ihr habt einen weiteren Fan!
Line-up:
Barbara Grischek (vocals, percussion) Claus Diercks (vocals, guitar, harmonica) Helmut Busch (vocals, guitar) Kai Dorenkamp (vocals, accordion) Toddi Böckmann (guitar) Sören Böhme (vocals, double bass) Martin Röttger (cajon, percussion) Günter Glatz (banjo, mandolin)
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