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Yiruma / Blind Film
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Und noch einmal Yiruma - nach den letzten beiden Vorstellungen folgt nun mit "Blind Film" eine weitere neue CD des Südkoreaners. Anlässlich der Rezension der Best Of hatte ich unter anderem ausgeführt: » Die vielleicht nur oberflächliche Gleichförmigkeit der Titel wird leider nur zwei Mal durch Einsatz von Cello und Akustikgitarre unterbrochen, bei den Stücken sieben und zehn. Diese bringen klar und eindeutig eine hörbare Abwechslung, die bei mir nach mehr verlangt. Gerade in Kombination mit dem Cello gewinnt die Musik stark an Qualität und noch mehr Gefühl und Tiefe.«
Nach der letzten reinen Soloplatte, Stay In Memory, haben meine Worte möglicherweise Gehör gefunden, denn nun ist Yiruma nicht mehr allein, sondern wird bei fünf Stücken von verschiedenen Musikern begleitet. Doch zunächst beginnt es wie gehabt: Romantisch perlende Läufe auf den Tasten des Pianos, die voller Eleganz strahlen und des Pianisten Inneres nach außen zu kehren scheinen. Ganz viel Romantik bestimmt auch bei dieser Platte das Bild und - mit Blickrichtung zu Klassischer Musik - kommt man an Vergleichen zu Chopin und Satie nicht vorbei.
"Waltz In E Minor" - hier nun die Begleitung des Violincellos, das die Stimmung noch einmal stark vertieft und noch mehr Emotionen und Bewegung ins Spiel bringt. Angesichts des derzeitigen Erfolgs des Pianisten könnte man schon fast die Hoffnung haben, dass sich Menschen verstärkt Elementen wie Ruhe, Beschaulichkeit und verträumten Momenten widmen - sei es nur als vorübergehender Ruhepol in dieser hektischen Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund von Wiedererkennungswert und eines gewissen Hitpotenzials bleibt mir aber eher der Eindruck, dass die Musik eher fließt als sich an bestimmten Melodien festnagelt. Durch den Einsatz der zusätzlichen Instrumente ist es Yiruma wohltuend gelungen, sein Spektrum behutsam zu erweitern und somit interessierten Hörern ein wenig die Tür zur Klassischen Musik zu öffnen, und das auf sehr wohltuende Art und Weise.
Deshalb geht es mir so, dass ich die gesamte Platte als eine Art Film sehe - einen Film im Kopf, ein Film, der individuelle Bilder erzeugt, der persönliche Erfahrungen wieder aufweckt, Erinnerungen jedweder Art, also ein Soundtrack für jede/n, der es möchte. Ach, ich denke, könnte man alle Gedanken dazu aufzeichnen, gäbe es eine Fülle recht unterschiedlicher Filme.
Das letzte Wort überlasse ich dem Künstler selbst, der im Booklet aufführt: »Gewidmet allen, die ein schweres Herz haben…«
Line-up:
Yiruma (piano) Kim Young-Min (violincello - #3,6,8,10) Lin Wayne (violin - #5,10) Huang Hung Wie (viola - #5,10) Ji Suk Young (piano - #5,10)
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