Vor fast genau zwei Jahren rezensierte ich
Rise Of The Machine von
Rocketchief und war von der dargebotenen Musikkunst recht angetan. Nun wird sich unsere Leserschaft vermutlich fragen, was die damalige Rezension mit
Zodiacs Debütplatte "A Bit Of Devil" zu tun hat? Die Lösung findet man im Line-up von
Zodiac, in dem sich zwei Mitglieder von
Rocketchief, Gitarrist
Stephan Gall und Basser
Robert Kahr, wiederentdecken lassen.
Acht Songs in gut achtundvierzig Minuten schallen aus meinen Boxen und lassen von Anfang an meinen Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen. Das hat mehrere Gründe. Neben der mich überzeugenden Songarchitektur, sind es vor allem die Musiker, die - jeder für sich - ihr Können an ihren Spielgeräten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Dazu ist die Soundqualität hervorragend, was
Martin Meinschäfer geschuldet scheint, dem
Henrik Freischlader gar eine
Platte gewidmet hat und der sich dem Stil der Kapelle, dem Heavy Blues Rock, zugehörig fühlt. Besonders die 70er scheinen es ihnen angetan zu haben. So erinnert ihr Songmaterial ein wenig an
Led Zeppelin,
Thin Lizzy oder
ZZ Top, besonders, wenn man sich den "Blue Jean Blues" zu Gemüt führt. Kenner wissen, dass dieses Teil aus der Feder der Langbärte stammt und von der deutschen Band nun prima gecovert wurde. Doch auch die Stile aktueller Künstler, sprich der Moderne, werden nicht außer Acht gelassen und so haben sie ihr neustes Werk, "A Bit Of Devil", recht abwechslungsreich gestaltet, wobei ich als Hauptzutat den Blues herausschmecke. In der Tat besteht ihr Fundament aus grundsolidem Blues Rock auf den
Zodiac weitere Stilarten, wie Hard Rock und Metal, glänzend aufgebaut haben.
Von A-Z wird der Konsument mit reichlich Blues Rock-Power verwöhnt, der den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht und im ersten Moment gar nicht vermuten lässt, dass es sich bei diesem Album um ein ausgezeichnetes Produkt aus Deutschland handelt. Sehr viel zum Gelingen der Tonkonserve tragen die Stromklampfen bei, ob für den rhythmischen Untergrund oder für die Solo-Attacken zuständig: Die Gitarristen erspielen sich bei mir Höchstwerte. Dass die Taktvorgeber im Sinne von Robert Kahrs Bassgezupfe und Schlagzeugspezi Janosch Rathmer ebenfalls mit gehobenen Standard überzeugen, lässt summa summarum nur ein Endergebnis zu: ein Album der Extraklasse!
Auch nach dem zweiten Check fällt es mir schwer einige Hörproben herauszupicken, denn die CD spiegelt sich durchweg auf gleichbleibend hohem Niveau wider. Und doch, vielleicht ist es der Schlusspunkt des Silberlings "Coming Home", mit über zehn Minuten das längste Stück von "A Bit Of Devil", der sich als Anspieltipp am besten eignet. Hier haut die Band noch mal alle Attribute, inklusive toller Tastenelemente, ihres Könnens in die Waagschale und beendet ein Scheibchen, das mich mit vollster Zufriedenheit hinterlässt. Es bleibt für mich nur ein Wunsch offen: Ich möchte die Band schnellstmöglich 'Live on Stage' in Berlin erleben.